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Nord Stream 2: Umstrittene Klimastiftung soll Arbeit einstellen


Umstrittene Klimastiftung soll Arbeit einstellen

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 22.02.2022Lesedauer: 2 Min.
Startpunkt von Nord Stream 2 in Leningrad: Die zur Unterstützung des Pipeline-Projekts gegründete Klimastiftung soll ihre Arbeit ruhen lassen.Vergrâßern des BildesStartpunkt von Nord Stream 2 in Leningrad: Die zur Unterstützung des Pipeline-Projekts gegründete Klimastiftung soll ihre Arbeit ruhen lassen. (Quelle: Peter Kovalev/imago-images-bilder)
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Nord Stream 2 wird vorerst keine Zertifizierung erhalten. Nun will Mecklenburg-Vorpommern auch die von dem Gasunternehmen finanzierte Klimastiftung stoppen. Das Projekt war ohnehin Gegenstand von Kontroversen.

Mecklenburg-Vorpommern trΓ€gt den Sanktionskurs von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gegen Russland mit und hat die vom Gasleitungsprojekt Nord Stream finanzierte "Klimastiftung Mecklenburg-Vorpommern" gebeten, ihre Arbeit vorerst ruhen zu lassen. Am Dienstagabend werde die Landesregierung erneut zusammentreten, um ΓΌber die weitere Entwicklung zu beraten, sagte Vize-MinisterprΓ€sidentin Simone Oldenburg (Linke) nach einer Kabinettssitzung. Um die Verwicklungen der Landesregierung in die Arbeit der Stiftung hatte es bereits zuvor Kontroversen gegeben. Alles dazu lesen Sie hier.

Die Stiftung war Anfang 2021 unter anderem mit dem Ziel gegrΓΌndet worden, die Fertigstellung der Gaspipeline Nord Stream 2 zu unterstΓΌtzen. Dazu war ein wirtschaftlicher GeschΓ€ftsbetrieb gegrΓΌndet worden, um Unternehmen zu unterstΓΌtzen, die an der Pipeline trotz der bereits damals bestehenden Sanktionsdrohungen der USA mitbauen wollten. Das Land Mecklenburg-Vorpommern stattete die Stiftung mit 200.000 Euro aus, Nord Stream kΓΌndigte 20 Millionen Euro an.

"Aktuelle Entwicklung sehen wir tief betroffen"

Nord Stream 2 ist nach Angaben des russischen Gaskonzerns Gazprom im September 2021 fertiggestellt worden, ist aber bisher nicht in Betrieb. Die Pipeline ist noch nicht zertifiziert, es fehlt die Freigabe durch die zustΓ€ndigen BehΓΆrden. Dieser Vorgang ist nach Angaben von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vom Dienstag nun gestoppt.

Oldenburg betonte in Schwerin, dass die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns die Position der Bundesregierung "selbstverstÀndlich" unterstütze. "Die aktuelle Entwicklung sehen wir tief betroffen und natürlich mit allergrâßter Sorge", sagte sie. Man hoffe, dass die Krise auf diplomatischem Wege geklÀrt werden kânne.

FDP-Fraktion fordert AuflΓΆsung der Stiftung

Unterdessen fordert die oppositionelle FDP-Fraktion im Schweriner Landtag eine Sondersitzung noch in dieser Woche und eine Auflâsung der Klimastiftung. Der FDP-Fraktionsvorsitzende René Domke erklÀrte am Dienstag: "Wir begrüßen den Stopp der Zertifizierung von Nord Stream 2. Für Mecklenburg-Vorpommern bedeutet das, dass die Auflâsung der kritischen "Stiftung Klima- und Umweltschutz MV" nun auf die Tagesordnung kommen muss."

Die ebenfalls oppositionelle CDU-Fraktion empfahl, Mecklenburg-Vorpommern solle sich aus außenpolitischen Fragen heraushalten. Fraktionschef Franz-Robert Liskow sagte: "Wenn sich die Bundesregierung entscheidet, dass Nord Stream 2 nicht ans Netz geht infolge des militÀrischen Einmarschs Russlands in die Ukraine, dann teile ich diese Entscheidung vorbehaltlos."

Kritik aus der AfD

Die GrΓΌnen erklΓ€rten, das Aus von Nord Stream 2 durch die Bundesregierung sei folgerichtig und eine "notwendige, lΓ€ngst ΓΌberfΓ€llige Konsequenz". BΓΌndnis 90/Die GrΓΌnen hΓ€tten ihre Ablehnung der Gas-Pipeline aus geo- und klimapolitischen GrΓΌnden immer deutlich gemacht, erklΓ€rte der Fraktionsvorsitzende Harald Terpe. Diese Entscheidung sollte aus seiner Sicht das Signal fΓΌr die Landesregierung sein, "endlich auf Distanz zu ihrer bisherigen, geradezu russlandhΓΆrigen Politik zu gehen".

Als einzige Fraktion im Landtag kritisierte die AfD den Schritt von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). "Es ist alles andere als hilfreich in dieser unklaren Situation, dass die Bundesregierung die Genehmigung fΓΌr das Wirtschaftsprojekt Nord Stream 2 gestoppt hat", sagte der Fraktionsvorsitzende Nikolaus Kramer. "Anstatt jetzt mit Sanktionen und Waffenlieferungen Γ–l ins Feuer zu gießen, mΓΌssen alle diplomatischen KanΓ€le aktiviert werden."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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