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Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht


Westliche Sender schalten in Russland ab
Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht

Von t-online, afp, dpa, wan

Aktualisiert am 05.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Die Überreste einer Rakete liegen auf einer Straße in Kiew: Der Krieg dauert bereits neun Tage.Vergrößern des BildesDie Überreste einer Rakete liegen auf einer Straße in Kiew: Der Krieg dauert bereits neun Tage. (Quelle: Andriy Dubchak/dpa-bilder)
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Die Gefechte im Ukraine-Krieg dauern an. Das ukrainische Militär berichtet, russische Truppen wollen Kiew umzingeln. Ein britisches TV-Team ist unter Beschuss geraten.

Russische Truppen setzen nach ukrainischen Armeeangaben ihre Offensive gegen die Ukraine mit Luftunterstützung und dem Einsatz von Hochpräzisionswaffen fort. Die Hauptanstrengungen der russischen Seite bestünden darin, die Städte Kiew und Charkiw zu umzingeln, heißt es in einem in der Nacht zu Samstag veröffentlichten Bericht der ukrainischen Armee.

Russische Truppen versuchten zudem weiter, die administrativen Grenzen der Regionen Luhansk und Donezk zu erreichen, um so einen Landkorridor von der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu den Separatistengebieten zu schaffen.

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"Blockade" von Mariupol: Humanitäre Krise droht

Die Verteidigungskräfte Kiews schlügen weiter die "feindliche Offensive" zurück und brächten angreifenden Truppen Niederlagen bei, so die Armee. Russische Truppen hörten zudem nicht auf, Schwachstellen in der Verteidigung der Stadt Mariupol zu identifizieren, hieß es weiter. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

Der strategisch wichtige Hafen von Mariupol steht nach Angaben von Bürgermeister Wadym Boitschenko nach tagelangen "rücksichtslosen" Angriffen unter russischer "Blockade". "Im Moment suchen wir nach Lösungen für die humanitären Probleme und nach möglichen Wegen, um Mariupol von der Blockade zu befreien", erklärte Boitschenko am Samstag im Messengerdienst Telegram.

  • Alle aktuellen Entwicklungen lesen Sie in unserem Newsblog zum Ukraine-Krieg.

Weiteres AKW offenbar im Visier Russlands

Die amerikanische UN-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield berichtete im UN-Sicherheitsrat, dass russische Truppen etwa 32 Kilometer vor dem zweitgrößten Atomkraftwerk in der Ukraine stünden. Es befindet sich in Mykolajiw, zwischen Odessa und der umkämpften Stadt Cherson.

Seit dem Beschuss des AKW nahe der Großstadt Saporischschja durch russische Truppen in der Nacht zu Freitag geht die Sorge vor einer nuklearen Katastrophe in der Ukraine um. In einem Trainingskomplex des Kraftwerkes war ein Brand ausgebrochen, der am darauffolgenden Tag gelöscht werden konnte. Ukrainischen und internationalen Aufsichtsbehörden zufolge sei keine erhöhte Strahlung gemessen worden.

Von augenscheinlich wahllosen Angriffen auf Wohngebiete berichteten AFP-Journalisten am Freitag auch aus der nahe Kiew gelegenen Stadt Irpin. Aus Vororten im Nordwesten Kiews stiegen am Freitagabend dichte, schwarze Rauchwolken in den Himmel. Die russische Armee versuche, die Hauptstadt zu umzingeln, warnte die ukrainische Armee.

Experte: Bis zu zehn Millionen Flüchtlinge möglich

Der Migrationsforscher Gerald Knaus hält es für denkbar, dass insgesamt zehn Millionen Menschen aus der Ukraine flüchten werden. "Putins Kriegsführung in Tschetschenien hat dazu geführt, dass ein Viertel der Tschetschenen vertrieben worden sind. Darauf müssen wir uns einstellen", sagt Knaus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland einem Vorabbericht zufolge. "Ein Viertel der Ukrainer entspräche zehn Millionen Menschen." Damit bestätigt er Schätzungen der Vereinten Nationen. Bislang sind nach Angaben der UN eine Million Menschen aus der Ukraine geflüchtet. In Deutschland sind 5.000 Geflüchtete registriert worden.

Das Welternährungsprogramm warnte am Freitag vor einer Ernährungskrise in der Ukraine. Der UN-Sicherheitsrat befasst sich am Montag mit der humanitären Lage in der Ukraine.

Britisches TV-Team unter Beschuss

Die Arbeit für Medien in der Ukraine wird immer gefährlicher. Ein Fernsehteam des britischen Senders Sky News ist am Freitag in der Nähe von Kiew unter Beschuss geraten. Wie der Korrespondent auf der Website von Sky News in einem Video berichtete, sei sein Team auf der Fahrt im Nordwesten von Kiew in der Nähe eines ukrainischen Kontrollpunkts unter schweren Beschuss aus automatischen Waffen geraten. Ein Kameramann sei getroffen worden. Videoaufnahmen zeigen, wie eine Kugel abprallt und die Journalisten Schutz in einem naheliegenden Gebäude suchen.

Nachdem in Russland die Verbreitung von Falschinformationen über den Ukraine-Krieg unter Strafe steht, haben einige westliche Sender ihre Ausstrahlung ausgesetzt. Darunter sind die US-Stationen CNN und Bloomberg, die britische BBC und die kanadische CBC.

Selenskyj enttäuscht über Nato-Absage zur Flugverbotszone

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Entscheidung der Nato, keine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten, scharf verurteilt. "Indem sie die Schaffung einer Flugverbotszone verweigert, hat die Führung der Militärallianz grünes Licht für die weitere Bombardierung ukrainischer Städte und Dörfer gegeben", sagte Selenskyj in einem am späten Freitag veröffentlichten Video. Die Nato lehnt derzeit eine solche Zone ab, weil sie befürchtet, bei ihrer Überwachung in den Krieg hineingezogen zu werden. Lesen Sie hier mehr darüber.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP
  • Eigene Recherchen
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