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Ukraine-Krieg: Wie lange hält Russlands Armee noch durch?


"Das ist jetzt ein Wettlauf"
Wie lange hält Russlands Armee in der Ukraine noch durch?


Aktualisiert am 15.03.2022Lesedauer: 3 Min.
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Ukraine-Krieg: Der Militärexperte Petri Mäkelä hat die größten Schwachstellen der Russen verraten – und ihre Reaktion darauf. (Quelle: t-online)

Trotz heftiger Angriffe kommt die russische Armee bislang kaum weiter mit ihrem Vormarsch. Ein US-General sagt, ihr blieben womöglich nur noch zwei Wochen. Doch für einen möglichen Sieg brauche die Ukraine mehr Hilfe.

In seiner jüngsten Ansprache klingt Wolodymyr Selenskyj nicht nur gewohnt kämpferisch, sondern fast zuversichtlich: "Innerhalb von 19 Tagen hat die russische Armee größere Verluste erlitten als in zwei blutigen und jahrelangen Tschetschenien-Kriegen", so der ukrainische Präsident am Dienstagmorgen. Die Verteidiger hätten bereits Tausende Fahrzeuge, Hunderte Hubschrauber und 80 Kampfjets der Invasionsarmee zerstört. Die russischen Soldaten rief Selenskyj einmal mehr auf, sich zu ergeben.

Steckt dahinter reiner Zweckoptimismus oder könnte die militärische Situation in der Ukraine vor einer Wende stehen? Inzwischen sprechen auch westliche Fachleute davon, dass die russische Armee bald einen kritischen Punkt erreicht haben könnte. "Die Ukraine macht der russischen Armee Beine", zitiert "Daily Mail" eine Quelle aus dem britischen Verteidigungsministerium. Schon in zwei Wochen könnte der Widerstand der Ukraine stärker sein als die Angriffskraft von Putins Truppen.

US-General: "Russland fehlen Zeit, Männer und Munition"

Ähnlich äußerte sich der US-General Ben Hodges, der ein Zentrum für Osteuropastudien leitet: "Wenn sich die Lage nicht mehr dramatisch verändert, hat die russische Armee diesen sogenannten Kulminationspunkt in 10 bis 14 Tagen erreicht", sagte Hodges dem Sender MSNBC. Die russische Armee befinde sich jetzt in einem Abnutzungskrieg, auf den sie nicht vorbereitet war: "Dafür brauchen sie drei Dinge", so Hodges: "Zeit, Männer und Munition und diese Dinge hat Russland nicht."

Voraussetzung dafür seien aber beschleunigte Waffenlieferungen des Westens, so Hodges: "Das ist jetzt ein Wettlauf, die Ukraine muss genug Waffen haben, damit sie durchhalten und weiter russisches Kriegsgerät zerstören kann." Die USA und weitere Länder haben der Ukraine bereits Waffenlieferungen zugesagt. Was außer Panzer- und Luftabwehrraketen geliefert wird und in welchem Umfang, ist nicht genau bekannt.

Diese Aufnahmen der ukrainischen Armee sollen einen Angriff auf einen russischen Konvoi mit Panzerabwehrraketen vom Typ "Stugna" zeigen – solche hatte auch Deutschland an die Ukraine geliefert:

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"Sie bleiben fast überall auf der Stelle"

Nach Einschätzung des US-Verteidigungsministeriums konnten die russischen Truppen auch am Montag, Tag 19 des Krieges in der Ukraine, kaum vorstoßen. "Sie bleiben fast überall auf der Stelle", zitierte CNN einen hohen Beamten. Einen russischen Vorstoß in der umkämpften Hafenstadt Mariupol hat die ukrainische Armee nach eigenen Angaben abgewehrt. Dabei seien etwa 150 Angreifer getötet sowie zwei Panzer und mehrere gepanzerte Fahrzeuge zerstört worden, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstagmorgen mit.

Gestützt wird der Eindruck eines erlahmenden russischen Feldzugs von Schilderungen ukrainischer Soldaten, die in Irpin nördlich von Kiew kämpfen. "Im Moment gibt es ein Patt", zitiert die "Washington Post" den 34-jährigen Artiem. "Sie greifen unseren Posten an, dann greifen wir sie an und sie rennen zurück", berichtet der ukrainische Soldat über das russische Vorgehen.

Auch die fehlende Ortskenntnis sei ein Problem für die Invasoren, berichtet Artiem: "Sie kennen Irpin nicht, und dann fahren sie mit ihren Panzern in kleine Straßen und bleiben dort stecken." Die Ukrainer dagegen könnten sich leicht in Häusern positionieren und auf die Angreifer warten. "Außerdem haben sie nicht genug Essen, Wasser und Sprit", berichtet Artiem unter Berufung auf Einwohner, deren Häuser von russischen Soldaten geplündert worden seien. "Irgendwann sind sie müde und dann jagen wir sie davon."

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