Russland warnt vor direkter Konfrontation mit den USA
Tag 98 seit Kriegsbeginn: Eine Chemiefabrik soll in Sjewjerodonezk getroffen worden sein. Die USA wollen doch Mehrfachraketenwerfer liefern. Alle Informationen im Newsblog.
Das Wichtigste im Ăberblick
- Blinken: Ukraine wird Russland nicht mit neuen US-Waffen angreifen
- Schweiz blockiert SchĂŒtzenpanzer aus DĂ€nemark fĂŒr die Ukraine
- Ukrainer behaupten: 240 Kinder seit Kriegsbeginn getötet
- Moskau: Waffenlieferung erhöht Konfrontationspotenzial
- Bericht: Russische Atom-StreitkrÀfte halten Manöver ab
- GeneralsekretÀr Turchak: "Cherson, Luhansk und Donezk werden russisch"
- So können Sie fĂŒr die Ukraine spenden
Die neuesten Entwicklungen lesen Sie in unserem aktuellen Newsblog.
In den TrĂŒmmern von Charkiw: "Das sind Kriegsverbrechen"
19.11 Uhr: Im ostukrainischen Charkiw hat die russische Armee ein Wohngebiet bombardiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob es sich dabei um Kriegsverbrechen handelt â und hat eine klare Antwort. Sehen Sie hier das Video.
Blinken: Ukraine wird Russland nicht mit neuen US-Waffen angreifen
18.33 Uhr: Die Ukraine hat nach den Worten von US-AuĂenminister Antony Blinken zugesagt, die von Washington versprochenen modernen Raketensysteme nicht fĂŒr Angriffe auf Ziele in Russland zu nutzen. Die USA rechneten damit, dass sich Russlands Krieg in der Ukraine ĂŒber Monate hinziehen werde, sagte Blinken am Mittwoch auf einer Pressekonferenz mit Nato-GeneralsekretĂ€r Jens Stoltenberg in Washington. Mit den neuen Waffen wolle Washington sicherstellen, dass das Land "alles hat, was es fĂŒr seine Verteidigung braucht".
Moskaus Vorwurf, Washington werde mit den Waffenlieferungen den Konflikt weiter anheizen, wies Blinken zurĂŒck. "Es ist Russland, das die Ukraine angreift, nicht umgekehrt", sagte der US-AuĂenminister. "Um es klar zu sagen, der beste Weg, eine Eskalation zu verhindern, ist, dass Russland die Angriffe und den Krieg, den es begonnen hat, beendet." WĂŒrde Russland seine Angriffe einstellen, könnte der Krieg "morgen schon vorbei sein". DafĂŒr gebe es aber derzeit keine Anzeichen.
Die USA hatten am Dienstag angekĂŒndigt, die ukrainischen StreitkrĂ€fte mit Mehrfachraketenwerfern auszustatten, die ĂŒber eine Reichweite von 80 Kilometern verfĂŒgen. Die neue AusrĂŒstung ist Teil eines neuen militĂ€rischen Hilfspakets fĂŒr die Ukraine im Gesamtwert von 700 Millionen Dollar (650 Millionen Euro). Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warf Washington daraufhin vor, "absichtlich Ăl ins Feuer" zu gieĂen. "Solche Lieferungen ermutigen die ukrainische FĂŒhrung nicht, die Friedensverhandlungen wieder aufnehmen zu wollen," sagte Peskow in Moskau.
Duma-Abgeordneter rechnet mit baldigen Beitritts-"Referenden" in besetzten Gebieten
17.51 Uhr: In den von Russland kontrollierten Gebieten im Osten und SĂŒden der Ukraine könnten nach den Worten eines ranghohen russischen Abgeordneten schon im kommenden Monat Referenden ĂŒber eine Aufnahme in die Russische Föderation abgehalten werden. Er schĂ€tze, "dass die befreiten Gebiete mehr oder weniger zur gleichen Zeit ein Referendum abhalten werden, was logisch wĂ€re", sagte der Vorsitzende des auĂenpolitischen Ausschusses der Duma, Leonid Sluzki, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Ria Nowosti.
Er rechne damit, dass die Referenden im Juli stattfinden könnten, fĂŒgte Sluzki hinzu, der auch der russischen Delegation bei den seit Wochen auf Eis liegenden Friedensverhandlungen mit der Ukraine angehört.
Moskau bezeichnet die ukrainischen Regionen, die es gemeinsam mit pro-russischen Separatisten besetzt hĂ€lt, als "befreite Gebiete". Dazu zĂ€hlen neben den selbsternannten und von Moskau inzwischen anerkannten ostukrainischen "Volksrepubliken" Luhansk und Donezk auch die seit Ende Februar von Russland zu groĂen Teilen eroberten Gebiete um Cherson und Saporischschja im SĂŒden des Landes.
Verwundete Soldaten aus der Ukraine werden nach Bayern gebracht
17.46 Uhr: Verwundete Soldaten aus der Ukraine werden am Donnerstag zur medizinischen Versorgung nach Bayern gebracht. Am Nachmittag wĂŒrden die Verwundeten an Bord eines Airbus A310 der Bundeswehr ĂŒber Polen nach NĂŒrnberg geflogen und dann auf KrankenhĂ€user in ganz Bayern verteilt, teilte der Flughafen NĂŒrnberg am Mittwoch mit. Zu diesem Zwecke werde eine gröĂere Anzahl an Krankentransportern zum Flughafen fahren.
Frau spricht vor der Kamera â plötzlich schlĂ€gt Rakete ein
16.32 Uhr: Aufnahmen eines Anschlages in der ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk erschĂŒttert das Netz: wĂ€hrend eines Interviews von Zivilistinnen kommt es zum Knall vor laufender Kamera â mit verheerenden Folgen. Sehen Sie hier das Video.
Schweiz blockiert SchĂŒtzenpanzer aus DĂ€nemark fĂŒr die Ukraine
16.26 Uhr: Die Schweizer Regierung hat ein Ersuchen DĂ€nemarks um die Lieferung von gepanzerten Mannschaftstransportern aus Schweizer Produktion an die Ukraine abgelehnt. "Das Seco hat dieses mit Verweis auf die Schweizer NeutralitĂ€t und die zwingenden Ablehnungskriterien der Schweizer Kriegsmaterialgesetzgebung abschlĂ€gig beantwortet", erklĂ€rte das Staatssekretariat fĂŒr Wirtschaft (Seco) am Mittwoch und bestĂ€tigte damit einen entsprechenden Bericht des Senders SRF.
Im April hatte das Seco bereits Veto gegen die Weitergabe von in der Schweiz hergestellter Munition unter anderem fĂŒr den Flugabwehrpanzer Gepard eingelegt, die Deutschland an die Ukraine liefern wollte. Auch einem Antrag Polens zur Weitergabe von Waffen war nicht stattgegeben worden.
Die neutrale Schweiz verlangt von LĂ€ndern, die Waffen von ihr kaufen, eine Genehmigung fĂŒr deren Wiederausfuhr. Die Alpenrepublik war nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine von ihrer traditionellen Praxis abgewichen und hat die Sanktionen der EuropĂ€ischen Union (EU) gegen Russland, das den Krieg als militĂ€rische Spezialoperation bezeichnet, ĂŒbernommen. Dieses Vorgehen hat eine innenpolitische Debatte darĂŒber losgetreten, wie die NeutralitĂ€t, die seit ĂŒber 200 Jahren der wichtigste Grundsatz der AuĂenpolitik des Landes ist, zu interpretieren ist.
Mutter des getöteten Journalisten: "Mir wird schlecht"
16.22 Uhr: Nach dem Tod eines französischen Journalisten in der Ukraine wirft Russland ihm vor, ein "auslÀndischer Söldner" gewesen zu sein. Nun hat sich die Mutter des Mannes zu Wort gemeldet. Mehr dazu lesen Sie hier.
Jetzt will Scholz der Ukraine High-Tech-Waffen schicken
16.09 Uhr: Die in Deutschland produzierte Iris-T gehört zu den effektivsten Luftabwehrraketen der Welt. Ihre Weitergabe an die Ukraine zeigt, dass sich die Bundesregierung auf einen langen Konflikt einstellt. Hier lesen Sie mehr.
Ukraine: EU und USA "haben irrationale Angst vor Russland"
13.50 Uhr: Der ukrainische PrĂ€sidenten-Berater Mychailo Podoljak wirft der EU und den USA eine "irrationale Angst vor Russland" vor. Die politischen Eliten im Westen wollten zur Vorkriegszeit zurĂŒckkehren und keine Probleme lösen, sagt Podoljak, der auch VerhandlungsfĂŒhrer bei den auf Eis liegenden FriedensgesprĂ€chen mit Russland ist, in einem Interview der Nachrichtenagentur Interfax Ukraine. Ihre finanziellen PrioritĂ€ten hĂ€tten Vorrang vor dem FĂ€llen von Entscheidungen.