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Rätselhaftes Netzwerk von Putin-Freunden enthüllt – Es geht um Milliarden


Es geht um Milliarden
Rätselhaftes Netzwerk von Putin-Freunden enthüllt

Von t-online, lr

Aktualisiert am 20.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Wladimir Putin verleiht Arkady Rotenberg einen Orden (Archivbild): Der Oligarch ist offiziell Eigentümer eines Palasts am Schwarzen Meer, der von Wladimir Putin genutzt werden soll.Vergrößern des BildesWladimir Putin verleiht Arkady Rotenberg einen Orden (Archivbild): Der Oligarch ist offiziell Eigentümer eines Palasts am Schwarzen Meer, der von Wladimir Putin genutzt werden soll. (Quelle: Itar-Tass/imago-images-bilder)
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Journalisten haben aufgedeckt, dass zwischen diversen Unternehmen und Luxusimmobilien, deren Eigentümer Wladimir Putin nahestehen, ein Zusammenhang besteht. Sie alle gehören offenbar einer ominösen Organisation an – gesteuert vom russischen Präsidenten?

In seiner Zeit als russischer Präsident soll Wladimir Putin ein sagenhaftes Vermögen angehäuft haben. Zuletzt gingen Bilder eines neuen Palasts am Schwarzen Meer um die Welt, enthüllt von der Organisation des inzwischen inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny. Auch eine Luxusjacht, die von russischen Agenten bewacht und Putins Besitz zugeordnet wird, sorgte für Schlagzeilen.

Das Problem: Offiziell fungierte Putin nie als Eigentümer. Stets gehören die Immobilien oder Luxusgüter einem Unternehmen oder einer Organisation, die wiederum in Besitz eines Oligarchen aus Putins Machtzirkel sind. Der Präsident streitet seinen Reichtum ab.

Geheime Konzernstruktur

Das internationale Recherchenetzwerk "Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP)" hat nun erstmals Gemeinsamkeiten zwischen diesen Organisationen entdeckt. Sie deuten darauf hin, dass all diese auf den ersten Blick voneinander unabhängigen Organisationen kooperieren oder sogar unter einem zentralen Kommando stehen.

Das entscheidende Stichwort lautet: LLCInvest.ru. Wie die Reporter mithilfe von IT-Spezialisten herausfanden, nutzen Dutzende Unternehmen und Organisationen diese russische Internetdomain, beispielsweise um E-Mails zu verschicken. Für die Öffentlichkeit ist sie nicht zugänglich.

Was LLC Invest genau ist, bleibt dabei im Unklaren. Ein dazugehöriges Unternehmen existiert offiziell nicht. In der Recherche zeichnen die Journalisten aber das Bild einer Konzernstruktur. Zu ihr gehört beispielsweise ein Unternehmen von Putins früherem Judo-Partner Arkady Rotenberg, das den Palast am Schwarzen Meer offiziell verwaltet.

Spuren führen zu dubioser Bank

Auch die Organisationen hinter einem Weingut, diversen Luxusjachten, einem Ski-Resort und einer Luxusvilla nördlich von St. Petersburg nutzen LLCInvest.ru, ebenso wie die Charterfluggesellschaft Russair. Sie alle wurden in der Vergangenheit mit Putin in Verbindung gebracht. Insgesamt konnten die Rechercheure Vermögenswerte in der Höhe von rund 4,5 Milliarden Dollar auf LLC Invest zurückführen.

Aus E-Mail-Daten, die den Reportern zugespielt worden sind, geht hervor, dass die Unternehmen auch untereinander zusammenarbeiten. So soll beispielsweise über Finanzdetails beraten worden sein. Auffällig ist zudem, dass viele der Firmen ganz oder teilweise in Besitz der Bank Rossiya sind – oder enge Verbindungen zu ihr haben.

Nur ein Mitarbeiter geht ans Telefon

Das private Geldhaus taucht noch ein zweites Mal in den Recherchen auf: Die Domain LLCInvest.ru gehört demnach dem IT-Unternehmen Moskomsvyaz, das wiederum eng mit Rossiya verbunden ist. Rossiya gilt seit Jahrzehnten als Bank der russischen Machtelite um Wladimir Putin. Seit der Krim-Annexion 2014 steht sie deshalb auf der Sanktionsliste der USA.

Unklar bleibt, wer oder was genau sich hinter der Struktur von LLC Invest versteckt. Das dürfte aber auch das Ziel sein: Vermögen zu verschleiern. Auf Anfragen der Journalisten haben demnach weder LLC-Invest-Mitarbeiter noch die reichen Besitzer der einzelnen Unternehmen reagiert.

Nur einer ging ans Telefon. Er wird mit den Worten zitiert: "Ich unterschreibe hier nur Papiere." Und weiter: "Wenn mein Unternehmen Teil eines großen Konzerns wäre, wüsste ich es nicht."

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