Konkurrenz für Saskia Esken? Bärbel Bas spricht über SPD-Parteivorsitz

Die neue Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas spricht erstmals über ihre Ambitionen innerhalb der SPD und einen möglichen Aufstieg an die Parteispitze.
Die neue Arbeitsministerin Bärbel Bas zeigt Interesse am Amt des SPD-Chefs. "Ich habe den Parteivorsitz nicht ausgeschlossen, aber bisher sind beide Vorsitzenden ja im Amt", sagte Bas den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Sie fügte hinzu: "Lars Klingbeil hat angekündigt, er will weitermachen. Saskia Esken hat sich noch nicht geäußert, insofern sollte man jetzt nicht spekulieren."
Esken ist in der Partei umstritten, an der Basis rumort es. Nicht allein wegen des historisch schlechten Abschneidens bei der Bundestagswahl. Esken wird auch manch verunglückter TV-Auftritt nachgesagt. Zuletzt war die Politikerin bei der Verteilung der Ämter für das Bundeskabinett leer ausgegangen. Doch gibt es auch Stimmen, die Esken nicht allein für das Wahldebakel der SPD verantwortlich machen.
Bas, 57, hatte im neuen Kabinett von Kanzler Friedrich Merz ihren Parteikollegen Hubertus Heil als Arbeitsministerin abgelöst. Zuvor war sie von 2021 bis 2025 Bundestagspräsidentin.
Auf die Frage, was sie Klingbeil antworte, wenn der Parteichef sie nach ihrem Interesse an dem Posten frage, antwortete Bas: "Das hat er noch nicht." Die Sozialdemokratin aus Nordrhein-Westfalen fügte hinzu: "Erst einmal will ich Fuß fassen als Arbeits- und Sozialministerin."
Bas sprach sich in dem Interview auch dafür aus, dass Beamte künftig in die Rentenkasse einzahlen. "Wir müssen die Einnahmen verbessern", sagte sie.
Erste Tage im neuen Ministerium
Das "fantastische Ministerium" in der neuen schwarz-roten Bundesregierung zu übernehmen, sei ein "Herzenswunsch" von ihr gewesen, sagte Bas. "Hart arbeitende Menschen, die sich durchs Leben kämpfen, brauchen Rückhalt. Der Staat muss denen helfen, denen es nicht so gut geht."
Die SPD-Politikerin verwies auf ihre eigene Biografie: "Ich komme aus einer Familie im Ruhrgebiet, die selbst Sozialhilfe in Anspruch nehmen musste, weil der Lohn nicht gereicht hat. Das prägt einen. Dass ich jetzt an einer Stelle sitze, wo ich viel für diese Menschen erreichen kann, das ist eine große Ehre und Verantwortung, vor der ich Respekt habe."
- www.morgenpost.de: "Sozialhilfe als Kind, jetzt Ministerin: Bärbel Bas im Interview"