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Selenskyj: Geringere Verluste – Erfolge im Süden gemeldet


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Selenskyj: Geringere Verluste – Erfolge im Süden gemeldet

Von dpa
23.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Ein russischer Raketenwerfer vom Typ Grad (Archivbild): Die Ukraine meldet die Zerstörung eines solchen Systems.Vergrößern des BildesEin russischer Raketenwerfer vom Typ Grad (Archivbild): Die Ukraine meldet die Zerstörung eines solchen Systems. (Quelle: Tass/imago-images-bilder)
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Die USA prüfen die Lieferung von Kampfflugzeugen. Präsident Selenskyj begrüßt das Getreideabkommen. Im Süden des Landes wird weiter gekämpft. Ein Überblick.

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben erfolgreiche Angiffe auf russische Stellungen in Cherson durchgeführt. Das ukrainische Operationskommando "Süd" berichtete am Freitagabend, dass es unter anderem einen russischen Mehrfachraketenwerfer vom Typ Grad, drei Schützenpanzer, zwei schwere Artilleriegeschütze vom Typ 2S7 Pion, sechs Militärfahrzeuge und ein Munitionsdepot in der Südukraine zerstört habe. Außerdem seien 93 russische Soldaten getötet worden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

USA prüfen Lieferung von Kampfflugzeugen

Die US-Regierung prüft nach eigenen Angaben eine eventuelle Lieferung amerikanischer Kampfjets an die Ukraine. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, betonte am Freitag allerdings, "dass es sich um Sondierungsüberlegungen handelt, die nicht in naher Zukunft umgesetzt werden können". Bei den Prüfungen gehe es nicht um Maschinen aus der Ex-Sowjetunion, sondern um Flugzeuge amerikanischer Bauart.

Kirby verwies in einer Telefonschalte mit Reportern darauf, dass der Betrieb moderner Kampfflugzeuge "ein schwieriges Unterfangen" sei. Berücksichtigt werden müssten auch Faktoren wie die Ausbildung der Besatzungen, die Instandhaltung oder die Lieferung von Ersatzteilen – "eine ganze Versorgungskette" sei notwendig, um ein Flugzeug in der Luft zu halten. Er betonte, die USA würden die Ukraine im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen so lange wie nötig unterstützen.

USA fordern schnelle Umsetzung des Getreidedeals

Nach der Einigung über ein Ende der Blockade ukrainischer Getreideausfuhren hat US-Außenminister Antony Blinken eine schnelle Umsetzung der Vereinbarung gefordert. "Die Hungernden der Welt können nicht warten, und wir erwarten, dass die Umsetzung der heutigen Vereinbarung zügig beginnt und ohne Unterbrechung oder Einmischung erfolgt", teilte Blinken am Freitagabend (Ortszeit) in Washington mit. Zuvor hatten Russland und die Ukraine mit den Vereinten Nationen und der Türkei eine Lösung für die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus dem Kriegsland Ukraine vereinbart.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich zufrieden mit der Lösung für die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus seinem Land gezeigt. Die einzelnen Punkte des am Freitag in Istanbul unterzeichneten Dokuments entsprächen "voll und ganz den Interessen der Ukraine", sagte Selenskyj in seiner Videoansprache in der Nacht zum Samstag. "Jetzt können wir nicht nur die Arbeit unserer Häfen am Schwarzen Meer wiederaufnehmen, sondern auch den erforderlichen Schutz für sie aufrechterhalten."

Baerbock sucht nach Alternativen zu Panzertausch mit Polen

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schließt ein Scheitern des mit Polen vereinbarten Panzer-Ringtauschs für die Ukraine nicht aus und will in diesem Fall nach Alternativen suchen. "Wenn dieser Weg nicht richtig war, dann müssen wir das reflektieren und schauen, wie wir anderweitig aktiv werden können", sagte Baerbock am Freitagabend zu "Bild". In Kriegssituationen wisse man eben nicht immer gleich, was der perfekte Weg sei.

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Bei dem Ringtausch-Verfahren sollen östliche Verbündete der Ukraine leicht bedienbare Panzer sowjetischer Bauart zur Verfügung stellen. Deutschland sagte den Nato-Partnern im Gegenzug modernes Gerät als Ersatz zu. Polens Präsident Andrzej Duda hat Berlin allerdings wiederholt vorgeworfen, Zusagen nicht einzuhalten.

Baerbock sagte nun zu "Bild", der Ringtausch sei auf den Weg gebracht worden, "weil er uns zu dem Zeitpunkt als das beste und schnellste Mittel schien". Nun müsse sich die Bundesregierung mit der Frage beschäftigen, warum ein solcher Tausch "offensichtlich nicht passiert und ob wir dann andere Unterstützung leisten müssen".

Offenbar russische Truppen bei Cherson eingekesselt

Im besetzten südukrainischen Gebiet Cherson sind Angaben aus Kiew zufolge mehr als 1.000 russische Soldaten von ukrainischen Streitkräften eingekesselt worden. Unweit der Siedlung Wyssokopillja seien die Russen in eine "taktische Umzingelung" geraten, sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Olexij Arestowytsch, am Freitagabend. Am Donnerstag hätten sie erfolglos einen Durchbruch versucht. Unabhängig überprüfen ließen sich Arestowytschs Aussagen nicht. Eine Bestätigung von russischer Seite gab es zunächst nicht.

Die ukrainische Armee hat bereits vor einiger Zeit die Eroberung des Dorfs Potjomkyne bestätigt. Im Generalstabsbericht war die Rede von russischen Bombardements des Orts. Wyssokopillja wurde nicht erwähnt.

Die US-Zeitung "Wall Street Journal" schrieb unterdessen unter Berufung auf Äußerungen Selenskyjs, die ukrainische Armee verzeichne mittlerweile deutlich geringere Verluste als noch vor einigen Wochen. Selenskyj habe dem Blatt in einem Interview gesagt, dass derzeit pro Tag rund 30 ukrainische Soldaten getötet würden – im Mai und im Juni seien es zwischenzeitlich 100 bis 200 täglich gewesen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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