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Türkei fliegt Luftangriffe in Syrien und Irak – Klinik getroffen


Klinik soll getroffen worden sein
Türkei greift in Syrien an – Tote und Verletzte

Von dpa, t-online, lma

Aktualisiert am 28.12.2023Lesedauer: 2 Min.
Brand nach einem türkischen Luftangriff in Nordostsyrien: In Kobane soll eine Klinik angegriffen worden sein.Vergrößern des BildesBrand nach einem türkischen Luftangriff in Nordostsyrien: In Kobane soll eine Klinik angegriffen worden sein. (Quelle: Rojava Information Center )
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Immer wieder greift die türkische Armee in Syrien an. Bei den aktuellen Angriffen des Natomitgliedstaates soll auch eine Klinik getroffen worden sein.

Das türkische Militär hat erneut Luftangriffe gegen mutmaßliche Milizen im Nordosten Syriens und im Irak geflogen. Seit dem Wochenende wurden 71 Ziele angegriffen, wie das Verteidigungsministerium am Mittwoch mitteilte. Dabei seien 59 "Terroristen neutralisiert" worden. In der Regel meint die Regierung in Ankara damit, dass Menschen getötet, verletzt oder gefangen genommen wurden.

Die Angriffe waren demnach auf Auseinandersetzungen mit der in der Türkei verbotenen und von der EU und den USA als terroristische Vereinigung eingestufte Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak erfolgt, bei denen am Freitag und am Samstag mindestens zwölf türkische Soldaten getötet worden sein sollen. Die Angaben stammen vom türkischen Militär und ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London teilte am Mittwoch mit, dass binnen 48 Stunden 48 türkische Angriffe in Syrien gezählt worden seien. Laut dem Kurdischen Roten Halbmond sollen in der Stadt Kobane nahe der türkischen Grenze hauptsächlich zivile Ziele angegriffen worden sein. Auch medizinische Einrichtungen wurden demnach getroffen.

Türkische Bomben treffen mobile Klinik

Darunter soll auch eine von einem deutschen Verein betriebene mobile Klinik gewesen sein. Bei Angriffen auf zivile Einrichtungen und Krankenhäuser handelt es sich laut dem Europäischen Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte um Kriegsverbrechen (ECCHR). Allerdings gibt es auch Ausnahmefälle, die solche Angriffe in seltenen Fällen legitimieren. Ob das in diesem Fall zutrifft, müsste völkerrechtlich geprüft werden.

Die Region im Nordosten Syriens steht unter kurdischer Kontrolle. Nach Informationen, die vom Pressedienst der Region, dem Rojava Information Center, am Mittwoch veröffentlicht wurden, sind den Luftschlägen bisher mindestens acht Zivilisten zum Opfer gefallen. 25 weitere Menschen sind den Angaben zufolge verletzt worden. Auch diese Zahlen ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Politische Führung: Dritter Angriff innerhalb eines Jahres

Die politische Führung der Region, der demokratische Rat Syriens (SDC), hat sich ebenfalls zu den Angriffen geäußert: "Bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres greift die türkische Armee die Säulen des zivilen Lebens in dieser Region, in der fast 5 Millionen syrische Bürger leben, an." Die türkische Armee habe laut dem SDC Ölförderanlagen, Krankenhäuser, landwirtschaftliche Einrichtungen, Bauunternehmen und eine Druckerei zerstört.

Die PKK hat ihr Hauptquartier in den Kandil-Bergen im Nordirak. Ein Friedensprozess wurde 2015 durch den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan beendet. Seitdem geht Ankara in der Südosttürkei, im Nordirak und im Nordosten Syriens regelmäßig gegen mutmaßliche Stellungen der PKK vor. Die türkischen Truppen sind in Nordostsyrien auch immer wieder Ziel kurdischer Angriffe.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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