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Als wäre der Khashoggi-Mord vergessen

Von dpa
29.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Recep Tayyip Erdoğan (l) und Mohammed bin Salman (r): Die Beziehung zwischen der Türkei und Saudi Arabien gilt als angespannt.
Recep Tayyip Erdoğan (l) und Mohammed bin Salman (r): Die Beziehung zwischen der Türkei und Saudi Arabien gilt als angespannt. (Quelle: Saudi Press Agency/Reuters-bilder)
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Der türkische Präsident ist nach Saudi-Arabien gereist – erstmals seit dem Mord am Journalisten Jamal Khashoggi. Er buhlt um Riad als "Freund" und "Bruder". Einstige Konflikte scheinen nebensächlich.

Bei seinem ersten Besuch in Saudi-Arabien seit der Ermordung des saudischen Regierungskritikers Jamal Khashoggi in Istanbul hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan ein deutliches Zeichen der Annäherungsbereitschaft zu dem einstigen Rivalen gesetzt.

In auf Türkisch und Arabisch verfassten Tweets nannte Erdoğan Saudi-Arabien am Freitag einen "Bruder" und "Freund". Man strebe danach, politische, militärische und wirtschaftliche Beziehungen zwischen beiden Ländern zu intensivieren und eine neue Ära zu beginnen. Hinter der von Erdoğan vorangetriebenen Annäherung sehen Beobachter vor allem wirtschaftliche Interessen.

Keine konkreten Einigungen bekannt gegeben

Von saudischer Seite wurden die Treffen deutlich nüchterner beschrieben: Man habe die saudisch-türkischen Beziehungen besprochen sowie die Möglichkeiten, sie in verschiedenen Bereichen weiterzuentwickeln. Der türkische Präsident habe seine Freude ausgedrückt, das Königreich zu besuchen. Konkrete Einigungen wurden vorerst nicht bekannt gegeben.

Erdoğan traf unter anderem mit dem faktischen Herrscher des Landes, Kronprinz Mohammed bin Salman, und König Salman zusammen. Der türkische Präsident, frommer Muslim, reiste auch an den heiligen Ort Mekka. Fotos zeigten ihn etwa mit seinem Berater Ibrahim Kalin und dem Chef des Geheimdienstes, Hakan Fidan, in der weißen Pilgerrobe bei der muslimischen Wallfahrt.

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US-Geheimdienste sehen den Kronprinzen als Drahtzieher

Die Reise war die erste seit dem Mord an Khashoggi, der die ohnehin belasteten Beziehungen stark verschlechtert hatte. Der Journalist und Regierungskritiker war im Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul getötet worden. US-Geheimdienste sehen den Kronprinzen als Drahtzieher. Das Königshaus weist das zurück. Auch die türkische Regierung hatte scharfe Anschuldigungen gegen Saudi-Arabien erhoben und den Mord im eigenen Land verhandelt – das Gerichtsverfahren zur Empörung vieler dann im April aber an Saudi-Arabien abgegeben.

Sie scheinen vertraut – obwohl Mohammed bin Salman im Mordfall Khashoggi als Drahtzieher vermutet wird.
Sie scheinen vertraut – obwohl Mohammed bin Salman im Mordfall Khashoggi als Drahtzieher vermutet wird. (Quelle: Bandar Algaloud/Courtesy of Saudi Royal Court/Reuters-bilder)

Das "Wall Street Journal" hatte unter Berufung auf türkische Regierungsvertreter berichtet, Kronprinz Mohammed hatte als Bedingung für eine Annäherung von Erdoğan gefordert, den Fall Khashoggi künftig nicht mehr zu erwähnen.

Kritik an Erdoğan: "Er eilt dem Mörder in die Arme"

Der Führer der größten türkischen Oppositionspartei CHP, Kemal Kilicdaroglu, reagierte entrüstet auf den Besuch Erdoğans: "Dann steigt er aus dem Flugzeug und eilt dem Mörder in die Arme. Er verneigt sich vor dem, der in seinem Land Menschen zerstückelt", schrieb Kilicdaroglu auf Twitter. "Schäm dich, würde ich am liebsten sagen, doch vergebens."

Die Annäherung beider Länder ist Teil geopolitischer Machtverschiebungen und der Bildung neuer Allianzen in der Region. Die außenpolitisch teilweise isolierte Türkei versucht, ihre bilateralen Beziehungen zu arabischen Staaten auszubauen. Im Februar hat das Land etwa Investitions-Abkommen in Milliardenhöhe mit den Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) abgeschlossen. Die Türkei steckt derzeit in einer starken Wirtschaftskrise, die Zustimmung in der Bevölkerung für die islamisch-konservative Regierung unter Erdoğan sinkt Umfragen zufolge.

Saudi-Arabien und die Türkei hatten in der Vergangenheit auch bei anderen Themen über Kreuz gelegen. Ankara etwa stellte sich auf die Seite Katars in der Golfkrise, in den Konflikten in Libyen und Syrien unterstützen beide Länder unterschiedliche Akteure.

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Von Fabian Reinbold, Schloss Elmau
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