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Proteste im Iran: Zwei junge Frauen wohl von Sittenpolizei getötet


Proteste im Iran
Junge Frauen offenbar von Sittenpolizei getötet

Von dpa, joh

Aktualisiert am 04.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Frau bei einem Protest gegen das Regime im Iran: Auf der ganzen Welt schließen sich Frauen den Demonstrationen an.Vergrößern des BildesFrau bei einem Protest gegen das Regime im Iran: Auf der ganzen Welt schließen sich Frauen den Demonstrationen an. (Quelle: IMAGO/Willi Schewski)
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Erneut sind offenbar zwei junge Frauen im Iran getötet worden. Wegen der ausufernden Gewalt bei den Protesten drohen die USA mit Sanktionen.

Zwei junge Frauen, Sarina Esmailzadeh und Nika Shakarami, sind im Iran offenbar von Polizisten bei den Protesten getötet worden. Das berichtet "Bild". Die Organisation Iran Human Rights Watch hat demnach angegeben, dass inzwischen mehr als 130 Menschen bei den Ausschreitungen im ganzen Land getötet wurden. Tausende weitere Demonstranten seien verletzt worden.

Die beiden Frauen sollen 16 und 17 Jahre alt und von der Sittenpolizei erschlagen worden sein. Beide Frauen seien tagelang von ihren Familien gesucht worden, bevor schließlich bekannt wurde, dass sie tot sind. Eines der Mädchen soll einen Schädelbruch erlitten haben, als Todesursache sei ein Sturz angegeben worden.

Angesichts des brutalen Vorgehens iranischer Sicherheitskräfte gegen regierungskritische Demonstranten hatte US-Präsident Joe Biden Sanktionen gegen Verantwortliche in Aussicht gestellt. Noch in dieser Woche werde die US-Regierung Strafmaßnahmen gegen jene verkünden, die Gewalt gegen friedliche Demonstranten ausübten, kündigte Biden am Montag (Ortszeit) in einer schriftlichen Stellungnahme an.

Biden droht Iran mit Sanktionen

"Wir werden auch weiterhin iranische Beamte zur Rechenschaft ziehen und das Recht der Iraner auf freien Protest unterstützen." Biden erklärte, er sei "sehr besorgt" über Berichte zum zunehmend gewaltsamen Vorgehen gegen friedliche Demonstranten im Iran.

An der Universität Scharif in der iranischen Hauptstadt Teheran waren in der Nacht zum Montag Sicherheitskräfte örtlichen Medienberichten zufolge mit massiver Gewalt gegen Studenten vorgegangen, die gegen das repressive islamische System demonstrierten. Auslöser der Proteste war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini Mitte September. Die Sittenpolizei hatte die junge Frau wegen ihres angeblich "unislamischen Outfits" festgenommen.

Was mit Amini danach geschah, ist unklar. Sie fiel ins Koma und starb am 16. September in einem Krankenhaus. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben; die Polizei weist das zurück. Seit dem Tod der Frau demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie den Kopftuchzwang.

Nach Aminis Tod hatte die US-Regierung bereits Sanktionen gegen die iranische Moralpolizei und hochrangige Sicherheitsbeamte verhängt.

Verwendete Quellen
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