t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikAuslandKrisen & Konflikte

Osama bin Laden: "Letter to America" geht nach 21 Jahren viral


"Letter to America"
Brief von Osama bin Laden schockiert in sozialen Medien

  • Hanna Klein
Von Hanna Klein, Arno Wölk

Aktualisiert am 16.11.2023Lesedauer: 1 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Player wird geladen
Plötzlich wieder aktuell: Zahlreiche Nutzer teilen ihre Reaktionen auf den Bin Laden-Brief. (Quelle: t-online)

Eine Hetzschrift des Al-Qaida-Gründers Osama bin Laden sorgt 21 Jahre nach ihrer Veröffentlichung erneut für Aufsehen. Zahlreiche Nutzer zeigten sich in den sozialen Medien überrascht.

"Alles war eine Lüge!", "Warum habe ich noch nie davon gehört?", "Es ist noch immer aktuell": Reaktionen wie diese häufen sich derzeit in den sozialen Medien unter Beiträgen, die einen über 20 Jahre alten Brief von Osama bin Laden thematisieren.

Der Al-Qaida-Anführer, der unter anderem für die Terroranschläge am 11. September 2001 mitverantwortlich war, hatte sich darin an das US-amerikanische Volk gewandt. In dem "Brief an die USA" (im Original: "Letter to America") begründete Bin Laden seinen Hass auf die Vereinigten Staaten und rief zu Angriffen auf Zivilisten auf. 2011 wurde der Terrorist von einer US-Spezialeinheit in Pakistan aufgespürt und getötet.

t-online auf YouTube abonnieren

Verpassen Sie kein Video-Highlight mehr! Auf YouTube erscheinen alle unsere Experteninterviews, Reportagen, Nachrichtenstücke und Hintergrundvideos gesammelt und übersichtlich. Klicken Sie dazu einfach hier und abonnieren Sie unseren Kanal.

Im Netz geht der Brief nun viral. Der Grund: Bin Laden nahm in dem Text auch Bezug auf den Nahostkonflikt und stellte sich an die Seite der Muslime in Palästina. Die US-amerikanische Content Creatorin Lynette Adkins, die sich für die Rechte der Palästinenser einsetzt, griff das auf – und trat damit eine Welle der Aufmerksamkeit los.

Videotranskript lesenEin- oder Ausklappen

“Ihr müsst alle mit dem aufhören, was ihr gerade tut, und das lesen – es sind nur zwei Seiten. Lest den ‘Brief an die USA’.”
Mit diesem Video auf der Plattform TikTok hat die US-Amerikanerin Lynette Adkins eine Welle der Aufmerksamkeit ausgelöst:
Ein Brief des Terroristen Osama bin Laden an das US-amerikanische Volk, der vor 21 Jahren erstmals aufgetaucht war, geht plötzlich im Netz viral.
Darin rief der ehemalige Anführer der islamistischen Al-Qaida zu Angriffen auf Zivilisten auf und erklärte seine Gründe für den Kampf gegen die Vereinigten Staaten. Darunter auch: “Ihr habt uns in Palästina angegriffen.” Auch wird darin behauptet, Staaten wie die USA hätten vor den Juden “kapituliert”.
Unter dem Video von Adkins, bei welcher der Brief ihrer Aussage nach eine “existenzielle Krise” ausgelöst habe, reagierten Nutzer mit Kommentaren wie:
“Meine Augen wurden geöffnet.”
“Ich habe den Eindruck, alles, was ich über amerikanische Geschichte gelernt habe, ist eine Lüge.”
Und: “Es ist über 20 Jahre her und doch ist alles, was gesagt wird, immer noch aktuell.”
Zahlreiche Nutzer berichten zudem, dass dieser Brief auch ihre Sicht auf die Terroranschläge am 11. September verändert habe, für die Bin Laden mitverantwortlich war.
“Ich werde das Leben nie wieder so sehen wie früher, ich werde dieses Land nie wieder so sehen,...”
Der britische “Guardian” hatte eine Übersetzung des Briefs im November 2002 veröffentlicht. Nachdem das Schreiben nun viral gegangen war, nahm die Redaktion den Text von der Seite. Der Grund: Der Brief werde derzeit ohne den ursprünglichen Kontext verbreitet.
Die Löschung des Artikels rief in den sozialen Medien wiederum viel Kritik hervor.
“Menschen auf TikTok unterhalten sich über den Brief, reden über ihn, haben Diskussionen über die Probleme mit Orten wie den Vereinigten Staaten. Und sie haben Angst davor, dass die Menschen an Informationen kommen, und haben sich dazu entschieden, den Brief herunterzunehmen.”
Tatsächlich leitet der “Guardian” Leser nun auf einen Artikel von damals weiter, in dem von der Verbreitung durch Extremisten und den Reaktionen der britischen und der US-Regierung berichtet wird.
Kurz vor Bekanntwerden des Briefs war eine Audioaufnahme aufgetaucht, die beweisen sollte, dass Bin Laden noch am Leben sei. Sicherheitsbehörden in Europa und den USA fürchteten daher neue Großangriffe von Al-Qaida.
Der Gründer der Terrororganisation wurde 2011 von einer US-Spezialeinheit in Pakistan aufgespürt und getötet.
Die derzeitige Eskalation in Nahost hat auch in den USA die Spaltung in zwei Lager verstärkt: Während sich die einen an die Seite Israels stellen, unterstützen andere Palästina oder gar die Terrororganisation Hamas. Unter anderem an US-amerikanischen Eliteunis führte das auch zu verstärktem Antisemitismus.

Wie die Menschen in den sozialen Medien auf den Brief reagieren und wie die Reaktion des britischen "Guardian" eine weitere Empörungswelle auslöste, sehen Sie im Video hier oder oben im Text.

Verwendete Quellen
  • thewrap.com: "The Guardian Deletes Osama bin Laden’s ‘Letter to America’ After It Goes Viral on TikTok" (englisch, Stand: 16.11.2023)
  • tiktok.com: Beitrag von Lynette Adkins
  • theguardian.com: "Osama issues new call to arms" (Beitrag vom 24.11.2002, englisch)
  • 404media.co: "The Guardian Deletes Osama Bin Laden's 'Letter to America' Because It Went Viral on TikTok" (englisch, Stand: 16.11.2023)
  • Eigene Recherche
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website