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Wladimir Putin: Russland will kein neues Imperium aufbauen


Kremlchef stellt sich in Live-Sendung Bürgerfragen
Putin: Russland will kein neues Imperium aufbauen

Von dpa, ap, afp
Aktualisiert am 16.04.2015Lesedauer: 2 Min.
Russlands Präsident Wladimir Putin stellt sich in einer Live-Sendung den Fragen seiner Landsleute.Vergrößern des BildesRusslands Präsident Wladimir Putin stellt sich in einer Live-Sendung den Fragen seiner Landsleute. (Quelle: ap-bilder)
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Zum 13. Mal hat sich Russlands Präsident Wladimir Putin live im Fernsehen den Sorgen und Problemen seiner Landsleute gestellt. Mehr als 1,5 Millionen Fragen gingen im Vorfeld der Sendung "Direkter Draht" ein. Die meisten zur Ukraine-Krise und zur schwierigen wirtschaftlichen Lage. Dabei sieht der Kremlchef den Höhepunkt der ökonomischen Krise bereits überwunden. Zudem wies er Vorwürfe des Westens zurück, dass Russland einen neuen Großmachtstatus anstrebe.

"Ich will betonen: Wir haben keine Ziele einer Wiedergeburt des Imperiums, bei uns gibt es keine imperialen Ambitionen", sagte Putin. Allerdings sei eine Zusammenarbeit im postsowjetischen Raum nötig, damit sich der Lebensstandard der Menschen verbessere. Der Kremlchef hatte den Zerfall der Sowjetunion vor mehr als 20 Jahren einst als größte geopolitische Katastrophe des Jahrhunderts bezeichnet.

Mehr Respekt

Vom Westen forderte der 62-Jährige mehr Respekt für die Interessen Russlands. "Ohne gegenseitige Achtung ist ein gutes Verhältnis unmöglich", sagte Putin. Die USA wollten aber keine Verbündeten. "Als Supergroßmacht brauchen sie Vasallen", erklärte der Präsident.

Washington versuche, der ganzen Welt sein politisches und wirtschaftliches Modell aufzuzwingen. Dies könne aber keinen Erfolg haben. Auch die Sowjetunion habe dies nach dem Zweiten Weltkrieg in Osteuropa versucht. Das sei jedoch ein Fehler gewesen. "Daran gibt es nichts Gutes", sagte Putin.

Im Ukraine-Konflikt warf er der Führung in Kiew zahlreiche Fehler vor. Präsident Petro Poroschenko habe gleich mehrere Chancen für eine friedliche Lösung verstreichen lassen, sagte der Kremlchef. "Die ukrainische Führung macht viel falsch, aber wir können uns unsere Partner ja nicht aussuchen", betonte er.

Angesprochen auf die ökonomische Krise sagte Putin, die Wirtschaft könnte in weniger als zwei Jahren wieder wachsen. Dies sei möglich, auch wenn er es für unwahrscheinlich halte, dass der Westen seine Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts bald aufhebe, so der Kremlchef.

Laut Putin glaubten Experten ohnehin, "dass wir den Höhepunkt der Krise überwunden haben". Die Landwirtschaft habe im vergangenen Jahr 3,7 Prozent mehr Güter produziert. Die Arbeitslosigkeit sei gering. Und auch der Kurs des Rubels habe sich deutlich von seinen Tiefstständen gegenüber Dollar und Euro erholt. Allerdings litten die Verbraucher unter der Inflationsrate von 11,4 Prozent.

Sanktionen zur eigenen Entwicklung nutzen

Wie bereits mehrfach zuvor betonte Putin, dass Russland die Strafmaßnahmen zur eigenen Entwicklung nutzen müsse. Die Wirtschaftsbeschränkungen seien ein Anstoß, sich aus seiner Abhängigkeit von Öl- und Gasexporten zu lösen, so der Kremlchef. Zudem trieben die Sanktionen die Entwicklung russischer Hochtechnologie voran.

Offiziellen Schätzungen zufolge soll die russische Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um drei bis fünf Prozent sinken. Das wäre der stärkste Rückgang, seit Putin vor 15 Jahren das Präsidenten-Amt erstmals übernommen hatte.

Die Fragen an den Präsidenten konnten vor der mehrstündigen Sendung per Telefon, Internet oder SMS eingereicht werden. Nach Angaben des Kreml hatte sich Putin zwei Tage freigenommen, um sich inhaltlich auf die Fragestunde vorzubereiten.

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