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Atomabkommen: Irans Atomchef erwägt höhere Urananreicherung an


Sollte der Atomdeal scheitern
Irans Atomchef erwägt höhere Urananreicherung

Von dpa, aj

Aktualisiert am 07.06.2018Lesedauer: 2 Min.
Ali-Akbar Salehi: Iran bereitet sich nach Angaben seines Atomchefs technisch auf ein Scheitern des Atomabkommens vor.Vergrößern des BildesAli-Akbar Salehi: Iran bereitet sich nach Angaben seines Atomchefs technisch auf ein Scheitern des Atomabkommens vor. (Quelle: Herwig Prammer/reuters)
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Irans Atomchef hat in einem Live-Interview aus einer Zentrifugenfabrik angekündigt, bereit zur Ausweitung der Urananreicherung zu sein. Und das binnen eines Monats, sollte das Atomabkommen platzen.

Der Iran bereite sich nach Angaben seines Atomchefs technisch auf ein Scheitern des Wiener Atomabkommens von 2015 vor. Dann würde der Iran innerhalb eines Monats die Zentrifugen-Fabrik Ahmadi-Roschan in Natans im Zentraliran betriebsbereit machen, sagte Ali-Akbar Salehi am Mittwochabend in einem Interview des Staatsfernsehens.

"Wir hoffen, dass ein Scheitern des Deals nicht eintreffen wird, aber technisch bereiten wir uns trotzdem schon vor", sagte Salehi, der auch Vizepräsident ist. Er betonte, dass die Vorbereitungen weder gegen den Deal noch gegen die Vorschriften der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA verstießen.

Das Live-Interview wurde direkt aus dem Zentrifugenwerk in Natans übertragen. Dort könnte das Land schnellere Zentrifugen herstellen, die über eine höhere Urananreicherung den Brennstoff für iranische Reaktoren liefern könnten.

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Scharfe Kritik aus dem US-Außenministerium

US-Außenminister Mike Pompeo kritisiert die angekündigte Ausweitung der Uran-Anreicherung im Iran und warnte die Führung in Teheran vor Konsequenzen. "Wir werden es dem Iran nicht erlauben, Nuklearwaffen zu entwickeln", schrieb Pompeo auf Twitter. Dem Iran sei die Entschlossenheit der USA bekannt. In den vergangenen Tagen hatte die Führung in Teheran ihren Konfrontationskurs im Atomstreit verschärft und angekündigt, Vorbereitungen für eine Beschleunigung der Urananreicherung zu treffen.

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Salehi: Atomprojekte lediglich "wirtschaftlich"

Nach dem Atomabkommen darf der Iran bis 2025 nur etwa 6000 langsame Zentrifugen für eine Urananreicherung unter 4 Prozent nutzen. Es darf zudem nur 300 kg des Urans behalten. Bei einem Scheitern des Deals droht Teheran, diese beiden Begrenzungen nicht mehr einzuhalten.

Salehi versuchte, Sorgen wegen des Atomprogramms zu zerstreuen. "Von Anfang an hatten unsere Atomprojekte lediglich wirtschaftliche und keine militärischen Ziele", sagte er. Für den Iran mit seinen über 82 Millionen Menschen sei die Energieversorgung strategisch wichtig. Die Herstellung von Massenvernichtungswaffen sei vom Islam wie von einem Dekret des iranischen Führers grundsätzlich verboten. Das gelte unabhängig davon, ob der Iran im Atomabkommen bleibe oder nicht.

Die USA haben den Atomvertrag von 2015 aufgekündigt. Sie wollen die Islamische Republik mit Sanktionen zu einer Abkehr sowohl von ihrem Atom- als auch dem Raketenprogramm bringen und eine Änderung des israelfeindlichen Kurses erzwingen. Die anderen Mitunterzeichner Großbritannien, Frankreich, Deutschland, China und Russland wollen an dem Abkommen festhalten.

Verwendete Quellen
  • dpa
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