Nahostkonflikt Syrien wehrt israelischen Raketenangriff bei Golanhöhen ab
Erneute Berichte von Angriffen Israels auf Syrien: Diesmal soll es wieder einen Luftangriff an der Grenze zu den Golanhöhen gegeben haben.
Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die sich auf Angaben von Aktivisten vor Ort beruft, teilte mit, die mutmaßlich von Israel abgefeuerten Raketen hätten den Norden der Provinz und Gebiete entlang der Grenze zu den Golanhöhen getroffen. Berichte über Opfer lagen demnach zunächst nicht vor.
Zuvor hatte die israelische Armee mitgeteilt, eine aus Syrien abgefeuerte Drohne mit Hilfe eines Raketenabwehrsystems abgefangen zu haben. In einer Erklärung des Militärs hieß es, das "Patriot"-Abwehrsystem habe das in den israelischen Luftraum eingedrungene Geschoss als Bedrohung gewertet und abgeschossen. Auf Syriens größtenteils von Israel besetzten und annektierten Golanhöhen wurde demnach Alarm ausgelöst. Berichten zufolge gab es Sachschäden. Die israelische Armee gab zunächst keine Stellungnahme ab.
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Israel greift iranische Ziele in Syrien an
Israel ist wegen des gewachsenen iranischen Einflusses in Syrien in Alarmbereitschaft. Die Luftwaffe nimmt nach eigenen Angaben immer wieder iranische Kämpfer oder Waffenlieferungen an die radikalislamische Hisbollah angegriffen. Die Organisation ist eng mit dem Iran verbündet.
Erst am Mittwoch hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den syrischen Partner Russland aufgefordert, auf einen Abzug der iranischen Einheiten aus Syrien hinzuwirken.
Seit der am 19. Juni begonnenen Offensive Russlands und Syriens in der südsyrischen Provinz Daraa ist die israelische Armee besonders wachsam. Anfang Juli verstärkte sie die Truppenpräsenz im israelisch besetzten Teil des Golan. In der Erklärung vom Mittwoch hieß es zunächst, die "Politik der Nichteinmischung in den Syrienkonflikt" bleibe "unverändert" - solange Israels "Souveränität nicht in Frage gestellt" und seine Bürger "nicht bedroht" seien.
- dpa, Reuters