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Neues Sipri-Ranking: Das sind die weltweit größten Rüstungshersteller


Neues Sipri-Ranking
Das sind die weltweit größten Rüstungshersteller

Von afp, dpa, aj

10.12.2018Lesedauer: 3 Min.
Lockheed Martins Kampfflieger F-35 Lightning II: Viele Länder modernisieren ihre Waffensysteme.Vergrößern des BildesLockheed Martins Kampfflieger F-35 Lightning II: Viele Länder modernisieren ihre Waffensysteme. (Quelle: reuters)
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Die weltweite Produktion von Rüstungsgütern ist 2017 zum dritten Mal nacheinander gestiegen. Russland löst Großbritannien ab – und rückt auf den zweiten Platz vor. Die USA sind der größte Waffenproduzent.

Russland hat einem Bericht zufolge Großbritannien als zweitgrößter Waffenhersteller der Welt nach den USA abgelöst. Unter den 100 größten Rüstungskonzernen weltweit befänden sich inzwischen zehn russische Unternehmen, schreibt das Internationale Friedensforschungsinstitut in Stockholm (Sipri) in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Diese hätten im vergangenen Jahr Waffen im Wert von umgerechnet 33 Milliarden Euro verkauft. Das entspricht 9,5 Prozent der Verkäufe der 100 weltgrößten Rüstungskonzerne.

Russland rückt damit bei Waffenverkäufen auf den zweiten Platz vor. Seit 2002 hatte Großbritannien diesen Platz inne. Im vergangenen Jahr verkauften britische Rüstungsunternehmen Waffen im Wert von umgerechnet etwas über 31 Milliarden Euro.

"Die Waffenverkäufe russischer Unternehmen haben seit 2011 deutlich zugenommen", erklärte Sipri-Experte Siemon Wezeman. Grund seien unter anderem die wachsenden Verteidigungsausgaben Russlands zur Modernisierung seiner Armee.

Die USA bleiben dem Bericht zufolge der mit Abstand größte Waffenproduzent der Welt: Unter den 100 größten Rüstungskonzernen befinden sich 42 US-Unternehmen, die 2017 Waffen im Wert von umgerechnet knapp 200 Milliarden Euro verkauften. Das entspricht 57 Prozent der Verkäufe der 100 größten Konzerne.

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Mit Verkäufen von umgerechnet rund 39 Milliarden Euro ist Lockheed Martin der größte Waffenhersteller der Welt. Größter russischer Rüstungskonzern ist dem Bericht zufolge Almas-Antej. Das Unternehmen kommt mit Verkäufen in Höhe von 7,6 Milliarden Euro auf den zehnten Platz weltweit. Chinesische Waffenhersteller werden in dem Sipri-Bericht wegen fehlender verlässlicher Daten nicht aufgeführt.

"Die Entwicklung kommt für uns nicht unerwartet"

Die weltweite Produktion von Rüstungsgütern ist demnach außerdem zum dritten Mal nacheinander gestiegen. Wie Sipri mitteilte, belief sich der Verkauf von Waffen- und Militärdiensten der 100 weltweit größten Rüstungsunternehmen im vergangenen Jahr auf 398,2 Milliarden US-Dollar (350 Mrd. Euro). Das waren 2,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

"Die Entwicklung kommt für uns nicht unerwartet", sagte Sipri-Expertin Aude Fleurant. "Viele Länder modernisieren ihre Waffensysteme. Das ist seit langem geplant und geht über einen langen Zeitraum." Die Spannungen in bestimmten Ländern und Regionen hätten zudem die Nachfrage nach moderneren Systemen steigen lassen. Die Forderungen der USA, die europäischen Länder sollten einen größeren Nato-Beitrag leisten, sei an den Daten allerdings noch nicht ablesbar.

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Die 24 Rüstungsunternehmen in Westeuropa steigerten ihren Absatz um 3,8 Prozent auf 94,9 Milliarden US-Dollar (83,7 Mrd. Euro). Sie beherrschen damit knapp ein Viertel des Marktes. Großbritannien bleibt der größte europäische Waffenlieferant mit einem Anteil von 9 Prozent. Die vier deutschen Rüstungskonzerne erhöhten ihre Produktion um 10 Prozent - damit hat Deutschland einen Anteil von 2,1 Prozent an den weltweiten Waffenverkäufen. "Viele europäische Länder haben hohe Ausgaben, weil sie an Operationen wie zum Beispiel in der Sahel-Region beteiligt sind", kommentierte Fleurant.

Rheinmetall liefert weiter Waffen nach Saudi-Arabien

Nach der Tötung des regierungskritischen saudischen Journalisten Dschamal Khashoggi hatte Deutschland zuletzt mit einem vollständigen Rüstungsexportstopp in das Land reagiert. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sollen aus Deutschland nun auch keine Waffen oder andere Rüstungsgüter mehr nach Saudi-Arabien ausgeliefert werden, deren Export bereits genehmigt wurde.

Der Rüstungskonzern Rheinmetall beliefert das Land jüngsten Medienberichten zufolge aber offensichtlich weiter mit Munition - und zwar über Tochterfirmen in Italien und Südafrika. Ein Rheinmetall-Vorstand habe Mitte November in einer Telefonkonferenz mit Bankanalysten versichert, die Lieferungen seien von dem Exportstopp nicht betroffen, berichteten der "Stern" und das ARD-Magazin "Report München" zuletzt.

Die Waffenverkäufe türkischer Unternehmen stiegen 2017 um 24 Prozent. "Diese deutliche Steigerung spiegelt die Ambitionen der Türkei wider, ihre Rüstungsindustrie auszubauen, um die wachsende Nachfrage nach Waffen zu befriedigen und von ausländischen Zulieferern unabhängiger zu werden", sagte Sipri-Forscher Pieter Wezeman.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp, dpa
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