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US-Militär schießt unbekanntes Flugobjekt über Alaska ab


Groß wie ein Auto
US-Militär schießt unbekanntes Flugobjekt ab

Von t-online, dpa, reuters, afp
Aktualisiert am 11.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Chefsprecher des Pentagon: Kampfflugzeuge haben ein Flugobjekt vor der Küste Alaskas abgeschossen. (Quelle: reuters)

Erst am Sonntag hatte das US-Militär einen chinesischen Spionageballon abgeschossen. Nun melden die USA einen neuen Vorfall.

Die USA haben ein fliegendes Objekt über Alaska abgeschossen, wie der Pentagon-Sprecher John Kirby bei einer Pressekonferenz mitteilte. Das offenbar unbemannte Flugobjekt habe sich in großer Höhe über dem Bundesstaat Alaska befunden und eine Gefahr für die Sicherheit des zivilen Flugverkehrs dargestellt. Daher habe das US-Militär es auf Anordnung von Präsident Joe Biden abgeschossen.

Nach Berichten des US-Senders CNN sollen sich keine Überwachungsgeräte an Bord des Flugobjekts befunden haben. Der Sender beruft sich auf einen namentlich nicht genannten US-Beamten. Der Sender ABC News will aus US-Quellen erfahren haben, dass es ein "zylindrisches und silbergraues" Objekt gewesen sei. Es sei kein Antrieb gesehen worden.

Um was für ein Objekt es sich gehandelt habe und wie es ausgestattet gewesen sei, sei noch unklar. "Wir wissen nicht, wem es gehört, ob es einem Land gehört oder einem Unternehmen", betonte Kirby. Auch wozu das Objekt gedient habe, sei nicht klar. Ein US-Beamter sagte laut "New York Times", es sei derzeit unbekannt, ob es sich um ausländisches Flugobjekt, ein verirrtes Forschungsprojekt oder auch einen verirrten kommerziellen Flug gehandelt habe.

Daten der Webseite Flightradar zeigen, dass sich mindestens ein US-Militärflugzeug nahe dem Abschussort befindet und offenbar in sehr geringer Höhe darüber kreist. Es soll sich um eine Lockheed HC-130 handeln, ein Flugzeugtyp, der für Rettungs- und Bergungsmissionen entwickelt wurde.

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Kampfjet hatte sich dem Objekt vor dem Abschuss genähert

Ein Kampfjet hatte sich dem Objekt Kirbys Angaben zufolge vor dem Abschuss genähert. Nach Angaben des US-Senders CNN sei zunächst ein F-35-Flugzeug eingesetzt worden, um das Objekt zu beobachten und sich zu vergewissern, dass es unbemannt war. Ein F-22-Jet habe dann eine AIM-9X-Rakete abgefeuert. Ein US-Beamter sagte der "New York Times" zufolge, es habe keine Hinweise auf eine militärische Bedrohung der Menschen vor Ort gegeben.

Erst am vergangenen Sonntag hatte das US-Militär einen Spionageballon aus China über dem Bundesstaat South Carolina abgeschossen. Der Vorfall sorgte für zusätzliche Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis beider Länder. Mehr dazu lesen Sie hier. Ob es einen Zusammenhang zum aktuellen Vorfall gibt, ist nicht bekannt.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau war über die Maßnahme informiert gewesen. Auf Twitter schrieb er, dass die USA ihn unterrichtet hätten und er die Vorgehensweise Washingtons unterstütze.

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Objekt hatte Größe eines Kleinwagens

Nach Angaben von Pentagon-Sprecher Pat Ryder war das Objekt bereits am Donnerstag von einem Radar geortet worden. Es soll in einer Höhe von 12 bis 13 Kilometer geflogen sein. Es wurde dann am Freitag um 13.45 Uhr Ostküstenzeit (19.45 Uhr deutscher Zeit) an Alaskas Nordküste abgeschossen. Ryder betonte, dass das Objekt "von Größe oder Form" her nicht vergleichbar sei mit dem am Samstag abgeschossenen Spionageballon.

Sprecher Kirby zufolge war das Objekt deutlich kleiner als der abgeschossene chinesische Ballon. "Es wurde mir so beschrieben, dass er ungefähr die Größe eines Kleinwagens hatte", sagte Kirby. Der Ballon Chinas dagegen habe eher die Größe von zwei bis drei Bussen gehabt. Zudem flog er weit oberhalb der Reichweite des zivilen Luftverkehrs in einer Höhe von 18 Kilometern. Kirby betonte: "Wir werden unseren Luftraum weiterhin wachsam im Auge behalten."

Trümmer sollen nun geborgen werden

Das zerschossene Objekt landete demnach auf zugefrorenen Gewässern in US-Territorium. Die Trümmerteile sollen geborgen werden. "Wir hoffen, dass die Bergung erfolgreich sein wird und wir dann etwas mehr darüber erfahren können", sagte Kirby.

Unterdessen planen die USA Insidern zufolge, chinesische Firmen, die mit dem chinesischen Spionageballon-Programm in Verbindung gebracht würden, auf eine Export-Sanktionsliste zu setzen. Betroffene Firmen dürfen nicht mehr mit US-Waren beliefert werden.

Verwendete Quellen
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