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Hurrikan Harvey: Krisenmanager Trump spricht Flutopfer Mut zu


Hurrikan Harvey
"Krisenmanager" Trump spricht von historischer Katastrophe

dpa, dru

Aktualisiert am 29.08.2017Lesedauer: 3 Min.
US-Präsident Trump hält in Corpus Christi eine Fahne des US-Staates Texas in den Händen, während ihm seine Anhänger zujubeln.Vergrößern des Bildes
US-Präsident Trump hält in Corpus Christi eine Fahne des US-Staates Texas in den Händen, während ihm seine Anhänger zujubeln. (Quelle: Carlos Barria/reuters)
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Tropensturm "Harvey" setzt den Süden der USA weiter unter Wasser – eine Entspannung ist nicht in Sicht. Neben Texas bereiten sich nun auch die Einwohner des Nachbarstaates Louisiana auf das Schlimmste vor. US-Präsident Donald Trump machte sich am Dienstag selbst ein Bild von der Lage – und profilierte sich als Krisenmanager.

Laut dem Nationalen Wetterdienst regnet es im Süden der USA unvermindert weiter. In der besonders schwer getroffenen Stadt Houston lief ein Damm über. Ein anderer in Brazoria County brach. Auch der Bundesstaat Louisiana rüstete sich für Überflutungen. In beiden Bundesstaaten gilt der Notstand.

US-Präsident Trump besuchte die texanische Stadt Corpus Christi und dankte den Rettungskräften und den Vertretern örtlicher Behörden für ihre Leistungen im Kampf gegen die Fluten. Es sei jedoch noch zu früh, sich gegenseitig zu gratulieren. "Das tun wir erst, wenn es vorbei ist", sagte der Präsident.

Trump war in den vergangenen Tagen als entschlossener Krisenmanager aufgetreten, ließ sich laufend über die Lage in den Flutgebieten informieren, sprach den Menschen in Texas Mut zu. Es scheint als wollte er um jeden Preis vermeiden, sich einen ähnlichen Fehler wie George W. Bush zu erlauben, der erst Tage nach dem Jahrhundertsturm "Katrina" im August 2005 ins Katastrophengebiet gereist war, was ihm als schwerer Fehltritt angelastet wurde.

Trump: "Texas kommt mit allem klar"

Trump sprach bei seinem Besuch in Texas von einem "historischen" Ausmaß der Katastrophe. Niemand habe jemals etwas Vergleichbares gesehen. "Es ist historisch, es ist episch, aber ich sag's euch: Es ist in Texas passiert – und Texas kommt mit allem klar", sagte der Präsident, der von seiner Frau Melania begleitet wurde.

Das Outfit der First Lady sorgte im Netz für mächtig Wirbel: In grüner Bomberjacke und hohen Stilettos brach die Trump-Gattin von Washington aus ins Flutgebiet auf. "Hilfe ist unterwegs, Texas! Keine Sorge, Melania hat ihre speziellen Sturm-Stilettos", spottete der Drehbuchautor Brad Wollack bei Twitter. Auf dem Flug nach Texas wechselte die First Lady jedoch die High Heels gegen schneeweiße Turnschuhe.

Behörden warnen: "Seht zu, dass ihr wegkommt!"

Die Lage in Texas war am Dienstag unübersichtlich, über die genaue Zahl der Todesfälle herrschte Unklarheit. Offiziell bestätigt wurden zunächst drei Tote. US-Medien meldeten aber höhere Zahlen. Der Sender KHOU berichtete von mindestens neun Toten.

Nach dem Dammbruch in Brazoria County forderten die Behörden die Anwohner auf, die Gegend umgehend zu verlassen. "Seht zu, dass ihr wegkommt", schrieb die Kreisverwaltung im Kurznachrichtendienst Twitter.

Die sintflutartigen Regenfälle führten zu einem Rekordwert. In der Stadt Pearland im Südosten von Houston wurden seit Freitag insgesamt Niederschlagsmengen von 125 Zentimetern gemessen, wie der Nationale Wetterdienst mitteilte. Das markiere einen Rekord bei einem Tropensturm in den USA: Im Jahr 1978 waren demnach beim Sturm "Amelia" 124 Zentimeter gemessen worden.

Houston: 17.000 Menschen in Notunterkünften

In Houston kündigte der Bürgermeister an, weitere Notquartiere für Schutzsuchende zu öffnen. Nach Angaben des Roten Kreuzes suchten in Texas bereits in der Nacht zum Dienstag rund 17 000 Menschen Zuflucht in Notunterkünften.

Die Infrastruktur in und um Houston ist weitgehend zusammengebrochen. Rettungskräfte kämpften sich mit Booten durch die braunen Wassermassen, um festsitzende Menschen aus ihren Häusern zu befreien und in Sicherheit zu bringen. Nach Angaben der Behörden vom Dienstag brachten Rettungskräfte in der Stadt in den vergangenen Tagen 3500 Menschen in Sicherheit.

Louisiana steht das Schlimmste noch bevor

Auch im Nachbarstaat Louisiana werden in den kommenden Tagen heftige Auswirkungen befürchtet. In New Orleans blieben Schulen und Behörden am Dienstag geschlossen. Bürgermeister Mitch Landrieu empfahl den Bewohnern, ihr Haus nicht zu verlassen. Er riet ihnen, Essen, Trinken und Medikamente für mindestens drei Tage vorrätig haben. Über die Woche sollten rund 25 Zentimeter Regen in der Region fallen. Gouverneur John Bel Edwards sagte, Louisiana stehe das Schlimmste aller Wahrscheinlichkeit nach noch bevor.

Nach Angaben von Meteorologen ist "Harvey" der zweitstärkste Wirbelsturm, seit "Katrina" vor zwölf Jahren die Gegend um New Orleans schwer in Mitleidenschaft zog. Der Sturm sog über dem am Ende des Sommers sehr warmen Golf von Mexiko extrem viel Feuchtigkeit auf, die er nun als Regen wieder abgibt.

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