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El Paso Massaker: Auch Deutscher unter Todesopfern – weitere Details


Massaker in Texas
Auch ein Deutscher unter den Todesopfern von El Paso

Von dpa, afp, aj

Aktualisiert am 06.08.2019Lesedauer: 3 Min.
Trauer in Texas: Die Bluttat von El Paso erschüttert Menschen weltweit.Vergrößern des BildesTrauer in Texas: Die Bluttat von El Paso erschüttert Menschen weltweit. (Quelle: Andres Leighton/ap)
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Nach und nach werden mehr Details zu der rassistisch motivierten Bluttat in El Paso bekannt, bei der 22 Menschen ums Leben gekommen sind. Unter den Opfern befindet sich auch ein deutscher Staatsbürger.

Bei der Schusswaffenattacke in der texanischen Stadt El Paso ist nach Polizeiangaben auch ein deutscher Staatsangehöriger getötet worden. Der Polizeichef der Grenzstadt, Greg Allen, sagte am Montag, bei der Attacke seien ein Deutscher, 13 US-Bürger und sieben Mexikaner getötet worden. Bei einem weiteren Todesopfer sei die Nationalität noch unklar. Die mexikanische Regierung hatte zuletzt von acht getöteten Mexikanern gesprochen.

Das Auswärtige Amt bestätigte den Tod eines deutschen Staatsbürgers: "Leider müssen wir bestätigen, dass sich unter den Todesopfern in El Paso auch ein deutscher Staatsangehöriger befindet", erklärte eine Ministeriumssprecherin in der Nacht auf Dienstag. Angaben zur Identität des Opfers machte das Ministerium auf Nachfrage nicht.

Am Samstag hatte ein 21-jähriger Weißer in einem Einkaufszentrum in der Grenzstadt El Paso das Feuer eröffnet. Der mutmaßliche Täter stellte sich der Polizei. Die Ermittler gehen von einem rassistischen Tathintergrund aus.

US-Präsident Donald Trump wird El Paso am Mittwoch besuchen, wie Bürgermeister Dee Margo am Montag bekanntgab. Trump hatte nach den Schusswaffenattacken ungewohnt deutlich Rassismus und die Ideologie weißer Vorherrschaft verurteilt. "Diese finsteren Ideologien müssen besiegt werden. Hass hat keinen Platz in Amerika", sagte Trump in einer Fernsehansprache in Washington. Allerdings werfen Kritiker dem US-Präsidenten vor, selbst mit seiner aggressiven Rhetorik Hass zu schüren und Gewalt zu begünstigen.

Forderungen für schärfere Waffengesetze

Unterdessen wuchs erneut der Ruf nach strengeren Waffengesetzen – und die Kritik an Trump. Der republikanische Präsident hatte am Montagmorgen noch über Twitter strengere Überprüfungen für Waffenbesitzer gefordert, Stunden später schien er sich aber wieder davon zu distanzieren. Das zeige, dass der Präsident ein "Gefangener der Waffenlobby" bleibe", erklärten führende Demokraten in einer Stellungnahme. Sie versuchen seit Monaten, schärfere Hintergrundprüfungen im Kongress durchsetzen, doch die Republikaner blockieren das Vorhaben.

Mit Blick auf die offenbar rassistisch motivierte Tat in El Paso kritisierten prominente Demokraten, Trump ebne mit seiner eigenen Rhetorik den Weg für Hassverbrechen wie eben jenes. Trump hat die Eindämmung illegaler Einwanderung über die US-mexikanische Grenze zu einem Kernpunkt seiner Präsidentschaft gemacht. Seit längerem werfen ihm Kritiker vor, mit seiner aggressiven Rhetorik – vor allem gegen politische Gegner – den Rassismus im Land zu befeuern.

Auch der frühere US-Präsident Barack Obama verurteilte eine von manchen Politikern genutzte Sprache der Angst und des Hasses – er nannte jedoch seinen Nachfolger nicht beim Namen. Obama erklärte: "Wir müssen eine Sprache gründlich ablehnen, die aus den Mündern unserer Anführer kommt und ein Klima aus Angst und Hass schürt oder rassistische Vorurteile normalisiert."

Mexiko erwägt Auslieferungsgesuch

Mexikos Präsident López Obrador sagte, seine Regierung erwäge, eine Auslieferung des mutmaßlichen Schützen von El Paso wegen "Terrorismus" zu beantragen. Laut der mexikanischen Regierung wurden bei der Attacke acht Mexikaner getötet und nicht sieben, wie von der US-Polizei angegeben.

Weder die US-Republikaner noch die Demokraten hätten genug getan, um Menschen vor Schusswaffenangriffen zu schützen. "Wenn wir die Dinge objektiv betrachten, müssen wir sagen, dass die zwei wichtigen US-Parteien sich wenig um Waffenkontrolle gekümmert haben", sagte Obrador.

Demokratische Politiker drängen seit langem auf strengere Schusswaffengesetze. Daran werden sie bisher von den Republikanern und der US-Waffenlobby NRA gehindert.

Seit Jahresanfang hat es laut einer Statistik der Organisation Gun Violence Archive in den USA mehr als 250 sogenannte "Mass Shootings" gegeben, also Fälle, bei denen mindestens vier Menschen durch Schusswaffengewalt verletzt oder getötet wurden. Rechnerisch ist das mehr als ein solcher Fall pro Tag.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und afp
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