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Bundestagswahl 2017: SPD will Neuanfang in der Opposition


"Der Platz der SPD ist in der Opposition"

t-online, David Ruch

Aktualisiert am 25.09.2017Lesedauer: 2 Min.
KΓ€mpferisch: SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz nach der Wahlschlappe im Willy-Brandt-Haus.
KΓ€mpferisch: SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz nach der Wahlschlappe im Willy-Brandt-Haus. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa-bilder)
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Als um 18 Uhr die erste Prognose ΓΌber die Bildschirme im Willy-Brandt-Haus lief, war es fΓΌr einen Moment ganz ruhig. Den Genossen im Atrium der Parteizentrale war der Schock ins Gesicht geschrieben. 20 bis 21 Prozent fΓΌr ihre SPD. Das schlechteste Nachkriegsergebnis. Ein Desaster.

Die Umfragen ließen ein schwaches Ergebnis erwarten. Viele Partei-AnhΓ€nger dΓΌrften jedoch gehofft haben, dass es so schlimm nicht kommt. Als Kanzlerkandidat Martin Schulz zwanzig Minuten spΓ€ter vor die AnhΓ€nger trat, fand er deutliche Worte: β€žHeute ist ein schwerer und ein bitterer Tag fΓΌr die deutsche Sozialdemokratieβ€œ, sagte er. Die SPD habe ihr Wahlziel verfehlt.

Die SPD-AnhΓ€nger nahmen die erste Prognose um 18 Uhr schweigend zur Kenntnis.
Die SPD-AnhΓ€nger nahmen die erste Prognose um 18 Uhr schweigend zur Kenntnis. (Quelle: David Ruch/T-Online-bilder)

Doch Schulz wΓ€re nicht Schulz, wenn er selbst in diesem bitteren Moment auf eine Kampfansage verzichten wΓΌrde. Er kΓΌndigte an, mit der SPD in die Opposition zu gehen. "Mit dem heutigen Abend endet unsere Zusammenarbeit mit der CDU/CSU", sagte Schulz unter tosendem Applaus und "Martin, Martin"-Rufen. Es schien, als hΓ€tte er der Partei eine enorme Last von den Schultern genommen.

"Die SPD wird fΓΌr ihre Prinzipien und ihre Werte Toleranz, Respekt und Gemeinsinn auch in der nΓ€chsten Wahlperiode kΓ€mpfen", hob Schulz hervor. Mit Blick auf das Erstarken der AfD sagte er: Die SPD habe in ihrer langen Geschichte schon viele schwere Stunden erlebt, doch "wir haben immer die Kraft aufgebracht, die Demokratie in Deutschland zu verteidigen".

Schulz will Parteichef bleiben

Schulz kΓΌndigte zugleich eine "grundsΓ€tzliche Neuaufstellung" der Partei an. Er selbst aber will an deren Spitze bleiben: "Ich sehe mich in der Verpflichtung, diesen Prozess mit den Mitgliedern der SPD gemeinsam als Vorsitzender zu gestalten." Fraktionschef Thomas Oppermann sagte Schulz seine UnterstΓΌtzung fΓΌr den Verbleib an der Parteispitze zu.

Schulz war im MΓ€rz mit 100 Prozent der Stimmen zum Parteivorsitzenden gewΓ€hlt worden. Drei verlorene Landtagswahlen im Saarland, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein brachten jedoch ErnΓΌchterung. Der auf das Thema Soziale Gerechtigkeit fokussierte Wahlkampf zΓΌndete auch im Schlussspurt nicht. Der erhoffte Schub durch die Stimmen vieler unentschlossener WΓ€hler blieb aus.

Debatte um Zukunft der Partei entbrannt

Die SPD steht nun vor turbulenten Wochen. Schon im Vorfeld der Wahl trat der Parteivize und hessische SPD-Landeschef Thorsten SchÀfer-Gümbel eine Debatte über "Richtung und Ausrichtung der Sozialdemokratie" los. "Wir haben uns zu wenig Zeit genommen, über die großen grundsÀtzlichen Fragen zu reden, wie die Zukunft der Arbeit, die soziale Sicherung und den gesellschaftlichen Zusammenhalt", sagte er. Die Gesellschaft sei im Wandel. Antworten darauf kânne die SPD liefern.

Auch personell zeichnet sich eine erste VerΓ€nderung ab. Weil Schulz Parteichef bleiben will, gilt der Fraktionsvorsitz im Bundestag als einer der zentralen Posten. Als aussichtsreiche Kandidatin wird Arbeitsministerin Andrea Nahles gehandelt, Thomas Oppermann mΓΌsste dann weichen.

Weitere Weichenstellungen werden fΓΌr die Sitzungen der Parteigremien am Montag erwartet. Am Nachmittag ist eine Pressekonferenz anberaumt. Mitte Oktober wartet dann der erste wichtige Stimmungstest auf die "neue" SPD. In Niedersachsen will Stephan Weil (SPD) sein Amt als MinisterprΓ€sident verteidigen.

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