Die Union steckt in der Krise – das wirkt sich auch auf die Beliebtheit der CSU in Bayern aus. So wenige Wähler wie seit Jahrzehnten nicht mehr würden der Partei von Markus Söder derzeit ihre Stimme geben.
Die CSU ist laut einer einer neuen Umfrage zur Bundestagswahl mittlerweile unter die 30-Prozent-Marke gestürzt. Laut dem jüngsten "Wählercheck" der Sendung "17:30 Sat.1 Bayern" sagten nur noch 29 Prozent der Befragten im Freistaat, dass sie bei der Bundestagswahl die Christsozialen wählen würden. Bei der vorangegangenen Erhebung im Juli kam die CSU hier noch auf 35 Prozent.
Damit droht das historisch schlechteste Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Der bisherige Tiefstwert stammt aus dem Jahr 1949, als die CSU 29,2 Prozent in Bayern erreichte. Bundesweit würde die CSU mit diesem Ergebnis zudem erstmals die Fünf-Prozent-Hürde verpassen. Da sie aber voraussichtlich Dutzende Direktmandate in Bayern erringen wird, wäre sie trotzdem weiter im Bundestag vertreten.
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Die Grünen liegen nach der aktuellen Umfrage bei 18 Prozent im Freistaat (Juli: 20 Prozent), die SPD verbesserte sich von 9 auf 15 Prozent. Die FDP kam auf 13 Prozent (Juli: 12 Prozent), die AfD auf 10 Prozent (Juli: 9 Prozent). Die Freien Wähler verloren leicht und kamen auf noch 6 Prozent.
Werte von Scholz steigen auch in Bayern
Die Verantwortlichen der Umfrage betonen aber, dass es sich um keine Wahlprognose handele. Es sei nur eine Momentaufnahme. Jeder zweite Wähler und jede zweite Wählerin sei noch unentschlossen.
Auch bei der Kandidatenfrage konnte SPD-Mann Olaf Scholz in Bayern Boden gutmachen und liegt nun vorne. Auf die Frage "Wenn Sie persönlich ganz alleine darüber entscheiden könnten, wer wäre Ihnen dann als Bundeskanzler bzw. Bundeskanzlerin persönlich am liebsten?" nannten 37 Prozent den Bundesfinanzminister (plus 13 Punkte). Unions-Spitzenkandidat Armin Laschet fiel mit 22 Prozent (minus 6 Punkte) auf den zweiten Platz, Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock blieb unverändert bei 14 Prozent.
- Nachrichtenagentur dpa