"Weiß nicht, ob das eine gute Idee ist" Merz richtet deutliche Worte an Trump und die USA

Auf dem Rückweg seiner ersten Dienstreise hat sich der neue Kanzler Friedrich Merz über Donald Trump geäußert. Er zeigte Differenzen auf.
Bundeskanzler Friedrich Merz hat bei einem Interview an Bord seiner Kanzlermaschine klare Forderungen an US-Präsident Donald Trump gestellt. Merz kritisierte die jüngsten Strafzölle, die Trump verhängt hat und die weltweit für wirtschaftliche Turbulenzen gesorgt haben. "Zölle schaden allen Beteiligten", sagte der Kanzler im Gespräch mit Welt TV.
Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Staaten seien kein Nullsummenspiel, und Deutschland wolle den Handel erleichtern, nicht weiter erschweren. Merz will Trump bei einem geplanten Treffen diese Position deutlich machen.
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Merz richtet Ansage an Trump und die USA
Gleichzeitig warnte Merz die USA davor, sich in die deutsche Innenpolitik einzumischen. Hintergrund sind Äußerungen amerikanischer Vertreter, die die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextrem durch deutsche Behörden kritisiert hatten. Merz forderte von Washington, die politische Selbstbestimmung Deutschlands zu respektieren: "Ich bitte doch umgekehrt auch zu akzeptieren, wie wir mit Parteien umgehen, die zum Beispiel von den Nachrichtendiensten als rechtsextremistisch eingestuft werden."
Der Kanzler betonte, dass sich Deutschland in den vergangenen Jahren weitgehend aus den amerikanischen Wahlen herausgehalten habe und dieselbe Zurückhaltung nun auch von den USA erwartet.
Golfen mit Trump? "Weiß nicht, ob das eine gute Idee ist"
Auf die Frage, wie er persönlich auf Trump zugehen wolle, etwa mit einer gemeinsamen Runde Golf, blieb Merz zurückhaltend. Beide Politiker spielen Golf, doch der Kanzler zeigte sich skeptisch, ob dies der richtige Ansatz wäre: "Das weiß ich noch nicht, ob das eine gute Idee ist."
Neben den Forderungen an Trump zeigte sich Merz offen für Gespräche über einen möglichen europäischen Atomschutzschirm unter französischer Führung. "Ja, wir können darüber reden", sagte er. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass der US-Nuklearschutz innerhalb der Nato nicht vollständig ersetzt werden könne. Europa müsse langfristig seine Verteidigungsfähigkeit stärken, auch wenn die Vereinigten Staaten ein unverzichtbarer Partner bleiben.
- bild.de: "Klare Ansagen an Trump"
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