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Deutschland zieht Diplomat aus Nordkorea ab


Nach Raketentest
Deutschland zieht Diplomat aus Nordkorea ab

Von dpa
30.11.2017Lesedauer: 2 Min.
Der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un: Aus seinem Land zieht Deutschland nun einen Diplomaten ab – der Botschafter bleibt.Vergrößern des BildesDer nordkoreanische Diktator Kim Jong-un: Aus seinem Land zieht Deutschland nun einen Diplomaten ab – der Botschafter bleibt. (Quelle: dpa-bilder)
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Die USA wollen Nordkorea isolieren, Deutschland will seine guten Gesprächskanäle dagegen aufrecht erhalten. Eine kleine Einschränkung gibt es jetzt aber doch.

Nach dem jüngsten Raketentest Nordkoreas schränkt Deutschland seine diplomatischen Beziehungen zu dem ostasiatischen Land ein. Ein deutscher Diplomat wird aus der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang abgezogen, wie Außenminister Sigmar Gabriel nach einem Gespräch mit seinem US-Kollegen Rex Tillerson in Washington sagte. Den von den USA geforderten Abzug des Botschafters aus Pjöngjang lehnt Deutschland aber weiter ab.

Wird der Druck weiter erhöht?

Den Abzug des Diplomaten teilte das Auswärtige Amt dem nordkoreanischen Botschafter bereits am Mittwoch bei einer Einbestellung mit – also noch vor der US-Forderung. Die Nordkoreaner wurden aufgefordert, ebenfalls einen Diplomaten aus Berlin zurückzubeordern. "Natürlich sprechen wir mit unseren europäischen Kollegen auch darüber, ob es notwendig ist, den diplomatischen Druck noch weiter zu erhöhen", betonte Gabriel.

Der deutsche Botschafter in Pjöngjang, Thomas Schäfer, zählt zu den erfahrensten westlichen Diplomaten in Nordkorea. Er war schon von 2007 bis 2010 Botschafter dort und kehrte 2013 in die nordkoreanische Hauptstadt zurück. Die DDR hatte von 1949 bis 1990 diplomatische Beziehungen zu Nordkorea, die Bundesrepublik Deutschland seit 2001. In dem recht großen Botschaftsgebäude, der früheren DDR-Botschaft, sind sieben andere Länder mit Botschaftern oder ständigen Vertretern untergebracht.

USA wollen Nordkorea isolieren

Die Amerikaner setzen auf eine Isolation Nordkoreas, das in den letzten Monaten mehrere Raketen- und Atomtests durchgeführt hat. Deutschland will den Gesprächsfaden dagegen aufrechterhalten und alle Kanäle nutzen, um zu Fortschritten in dem Atomstreit zu kommen. Die Bundesregierung unterstützt allerdings die Sanktionen gegen Nordkorea.

Nach dem Test einer neuen Interkontinentalrakete durch Nordkorea hatten die USA Deutschland und andere Länder aufgefordert, ihre diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea abzubrechen. Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert, antwortete auf eine entsprechende Frage eines Reporters: "Ruft Euren Botschafter zurück." Gabriel sagte, Tillerson habe diese Forderung in dem Gespräch mit ihm aber nicht wiederholt. "Eine Forderung, dass wir die Botschaft schließen ist nicht an uns herangetragen worden."

Der jüngste Raketentest Nordkoreas war der 19. in diesem Jahr. Im September hatte das Land zudem zum sechsten Mal einen Atomtest unternommen.

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