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Merz-Niederlage: Auslandspresse sieht "politische Selbstkastration"


Internationale Reaktion auf Wahldebakel
"Das kommt einer politischen Selbstkastration gleich"

Von t-online
Aktualisiert am 06.05.2025 - 14:42 UhrLesedauer: 2 Min.
Friedrich Merz scheiterte als erster Kanzlerkandidat im Bundestag.Vergrößern des Bildes
Friedrich Merz: Er scheiterte als erster Kanzlerkandidat überhaupt im Bundestag. (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur/imago-images-bilder)
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Es ist ein historischer Tag in der Geschichte der Bundesrepublik. Wie das Ausland reagiert, lesen Sie in diesem Artikel.

Das historische Scheitern von Friedrich Merz beschäftigt auch die Auslandspresse. Unter der Überschrift "Für Merz ober peinlich, für Europa ober gefährlich" schreibt die Schweizer Boulevardzeitung "Blick": "Das Resultat zeigt: Sogar in seiner eigenen Koalition gibt es noch Leute, die Merz nicht trauen. Das Resultat kommt einer politischen Selbstkastration Deutschlands gleich – und das in einer Zeit, in der wir alle dringend ein starkes, bestimmtes Deutschland brauchen."

Video | Video-Umfrage zu Kanzler-Debakel: "Sehr peinlich für ihn"
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Quelle: reuters

Für die "New York Times" aus den USA ist die Niederlage von Merz ein Omen für die Probleme, die ihn als Kanzler erwarten dürften: "Merz, der keine Erfahrung als Führungskraft in der Regierung hat, würde sein Amt in der schwierigsten Zeit für die Nation seit der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland vor 35 Jahren antreten", schreibt die Zeitung.

Die "Presse" aus Österreich sieht in dem Ausgang der Wahl vor allem einen Gewinner., nämlich die AfD. "Es ist der nächste symbolische Erfolg der Rechtspartei, die vom Verfassungsschutz gerade erst als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft wurde", so die "Presse".

Die "Associated Press" aus den USA betont die Symbolkraft des Tages und des Ortes: "Die Abstimmung am Dienstag fand am Vorabend des 80. Jahrestages der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands im Zweiten Weltkrieg statt. Die Stimmabgabe erfolgt im restaurierten Reichstag, in dem an mehreren Stellen Graffiti der sowjetischen Truppen erhalten geblieben sind."

Der "Guardian" aus Großbritannien sorgt sich, was es bedeuten könnte, sollte Merz in einem weiteren Wahlgang verlieren: "Ein Scheitern von Merz in der zweiten Runde würde Europas führende Wirtschaftsmacht in politische Turbulenzen stürzen und einen Führungsstreit mit offenem Ausgang oder möglicherweise sogar Neuwahlen auslösen, bei denen die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD) voraussichtlich gut abschneiden oder sogar ganz gewinnen würde"

"Es veranschaulicht seine unmittelbar fragile politische Position", schreibt "Le Figaro" aus Frankreich. "Er ist in der Bevölkerung unbeliebt und wird in Teilen seines eigenen konservativen Lagers angefochten, weil er kürzlich die sehr strengen nationalen Vorschriften zu öffentlichen Defiziten gelockert hat, um sein Programm zur nationalen Wiederaufrüstung und Modernisierung des Landes finanzieren zu können", so die Analyse des "Figaro"

Die dänische Zeitung "Politiken" schreibt: "Europa blickt mit großer Sorge auf das unerwartete politische Drama, das Deutschland erschüttert und in einer turbulenten Zeit, in der sich die Probleme häufen, Unsicherheit über die Führung des Kontinents schafft."

Verwendete Quellen

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