t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitGesundheit aktuell

Gesundheit und Umwelt: Nachhaltige Ernährung senkt Krebsrisiko


Neue Studie
Wer so isst, senkt sein Krebs- und Sterberisiko


06.05.2025 - 08:17 UhrLesedauer: 2 Min.
Mit frischen Zutaten kochen: Wer auf verarbeitete Lebensmittel verzichtet lebt gesünder.Vergrößern des Bildes
Mit frischen Zutaten kochen: Wer auf verarbeitete Lebensmittel verzichtet, lebt gesünder. (Quelle: Boris Jovanovic/getty-images-bilder)
News folgen

Ob Bio-Obst, weniger Fleisch oder mehr unverarbeitete Lebensmittel: Eine umweltfreundliche Ernährung könnte das Krebsrisiko deutlich verringern.

Jährlich erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen neu an Krebs – Tendenz steigend. Ein gesunder Lebensstil kann das Risiko senken. Nun zeigt eine neue, in der Fachzeitschrift "eClinicalMedicine" veröffentlichte Studie: Auch wer sich besonders nachhaltig und somit klimafreundlich ernährt, senkt sein Krebsrisiko. Dabei waren einige Ernährungsgewohnheiten entscheidend.

Große Datenanalyse bringt deutliche Erkenntnisse

Forschende der Universität Regensburg untersuchten erstmals systematisch den Zusammenhang zwischen einer nachhaltigen Ernährung und Krebserkrankungen. Dafür analysierten sie Daten von über 2,2 Millionen Menschen aus 17 Studien.

Das Ergebnis: Menschen, die besonders nachhaltig essen, haben ein um sieben Prozent niedrigeres Risiko, an Krebs zu erkranken, und ein um zwölf Prozent geringeres Risiko, an Krebs zu sterben – verglichen mit Personen, deren Ernährung am wenigsten nachhaltig war. Ein besonders deutlicher Schutz zeigte sich bei Lungen- und Magenkrebs. Bei Brust- oder Darmkrebs waren die Zusammenhänge hingegen weniger eindeutig.

So sieht eine nachhaltige Ernährung aus

Nachhaltige Ernährung bedeutet in der Analyse: viele pflanzliche Lebensmittel, wie Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte, möglichst aus biologischem Anbau; wenig verarbeitete Lebensmittel, sowie weniger Fleisch und Zucker. Denn: Pflanzliche Produkte sind nährstoffreich und meist ressourcenschonender in der Produktion als tierische Produkte.

"Die Analyse liefert ein starkes Argument für nachhaltige Ernährung als doppelte Präventionsstrategie: Sie schützt die Gesundheit und bewahrt gleichzeitig die natürlichen Lebensgrundlagen, also die Umwelt, von der unser Leben abhängt", sagt Marina Kasper, Erstautorin der Studie.

Beurteilung der Nachhaltigkeit

Bei der Beurteilung, wie nachhaltig die Ernährung ist, nutzten die Forschenden verschiedene Aspekte. Sie orientierten sich an der "Planetary Health Diet" der EAT-Lancet-Kommission, die individuelle Gesundheit mit Umwelt- und Klimaschutz verbindet. Sie empfiehlt eine pflanzenbasierte Ernährung, ergänzt durch Fisch, Fleisch und Milchprodukte. Weitere Faktoren sind der CO2-Ausstoß, die Landnutzung der Lebensmittel und der Anteil von Bio-Lebensmitteln.

Über welche Mechanismen eine nachhaltige Ernährung das Krebsrisiko beeinflusst, hat die Studie nicht untersucht. Allerdings gelten verarbeitetes Fleisch wie Wurstwaren bereits seit Längerem als "krebserregend", rotes Fleisch gilt als "wahrscheinlich krebserregend", insbesondere in Bezug auf Darmkrebs. Verantwortlich sind nach heutigem Wissensstand wahrscheinlich Nitrate und Nitrite in verarbeitetem Fleisch und das in rotem Fleisch enthaltene Häm-Eisen: Diese Stoffe können Schäden in der Darmschleimhaut und in den Darmzellen verursachen. Und auch andere verarbeitete Lebensmittel können Chemikalien enthalten, die das Krebsrisiko erhöhen. Andererseits können Fertiggerichte wie Pizza, Burger oder Tütensuppen auch zur Gewichtszunahme und Fettleibigkeit beitragen – und auch die sind ein bekannter Risikofaktor für Krebs.

Politik soll Ernährung stärker in den Fokus rücken

Die Forschenden sprechen sich dafür aus, dass die öffentliche Gesundheitspolitik künftig stärker auf nachhaltige Ernährung setzen solle – etwa durch Aufklärung, bessere Kennzeichnung und gesundheitsförderliche Rahmenbedingungen in Schulen, Krankenhäusern und Kantinen. So könne, meinen die Forschenden, der individuelle Gesundheitsschutz mit dem globalen Klimaschutz in Einklang gebracht werden.

Verwendete Quellen
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Themen A bis Z



Telekom