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Meerbusch Zugunglück: Zug hätte Gleisabschnitt nicht befahren dürfen


"Der Zug hätte den Gleisabschnitt nicht befahren dürfen"

Von dpa, cwe, pdi

Aktualisiert am 07.12.2017Lesedauer: 3 Min.
ZDie Unfallstelle nach einem Zugunglück bei Meerbusch.Vergrößern des BildesDie Unfallstelle nach einem Zugunglück bei Meerbusch. (Quelle: dpa-bilder)
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Bei einem Zugunglück in Nordrhein-Westfalen sind 47 Menschen verletzt worden. Nach ersten Ermittlungen fuhr eine Personenbahn unerlaubt in einen Gleisabschnitt ein und rammte einen Güterzug.

Nach ersten Ermittlungen steht fest. "Der Regionalzug hätte diesen Gleisabschnitt nicht befahren dürfen." Das sagte Gerd Münnich, der Sprecher der Bundesstelle für Eisenbahn-Unfalluntersuchungen (BEU). Münnich stellte aber fest, die Bundesstelle wolle zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinesfalls eine Feststellung über die genaue Ursache an dem Unfall treffen. "Wir stehen noch ganz am Anfang.

Bei dem Unfall war am Dienstagabend ein Zug der Regional-Express- Linie 7 von Köln nach Krefeld auf einen stehenden Güterzug von DB Cargo aufgefahren, der auf dem Weg von Dillingen nach Rotterdam war. Dabei wurden nach Angaben der Bundespolizei 41 Menschen leicht verletzt, drei "mittelschwer" und drei weitere schwer. Der Güterzug der Deutschen Bahn habe vor einem Signal auf die Weiterfahrt gewartet, sagte BEU-Sprecher Münnich weiter.

Die betroffene Strecke blieb am Mittwoch weiter gesperrt. Das könne unter Umständen noch Tage dauern, sagte Marcel Winter, Sprecher des Zugbetreibers National Express Rail GmbH.

National Express strich zunächst alle Fahrten auf der Strecke und richtete zwischen Neuss und Krefeld einen Busersatzverkehr ein. Wann die Strecke wieder freigeben wird, hänge von den Ermittlungen zur Unfallursache ab, sagte Winter. Unter anderem müsse auch das Gleisbett auf Schäden überprüft werden. Die Deutsche Bahn rechnet trotz der Streckensperrung nicht mit Auswirkungen auf den Regionalverkehr. Dies sei "nach aktuellem Kenntnisstand" nicht zu erwarten, sagte ein Bahnsprecher.

Vollbremsung verhinderte Schlimmeres

Bis nach Mitternacht waren die Rettungskräfte mit der Bergung des verunglückten Zugs beschäftigt. Eine abgerissene Oberleitung, die den Zug unter Strom setzte, erschwerte die Rettungsaktion zunächst. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit mehr als 200 Einsatzkräften an der Unfallstelle. "Die positive und positivste Nachricht (...) ist, dass niemand sich in Lebensgefahr befunden hat", sagte ein Sprecher der Bundespolizei.

Dies ist offenbar auch dem Lokführer des Regionalzugs zu verdanken: Mit einer Vollbremsung habe er nach ersten Erkenntnissen Schlimmeres verhindert und unter anderem sein eigenes Leben gesichert, sagte der Sprecher von National Express Rail. Bei dem Aufprall war der Lokführer in seiner Fahrerkabine verletzt worden. Er konnte gerettet werden, stand aber unter Schock. Fahrgäste schilderten einen "großen Knall" und eine Vollbremsung.

Merkel dankt den Rettungskräften

Während der Bergungsarbeiten versammelten sich Angehörige von Zuginsassen am Abend und in der Nacht an einer Tankstelle. Die Bundespolizei richtete eine Hotline ein. Auch ausländische Generalkonsulate hätten sich dort erkundigt, ob ihre Staatsangehörigen unter den Verletzten seien. Die Anfragen seien dann mit Feuerwehr und Rettungsdiensten koordiniert worden.

Spekulieren wollte über die Unfallursache in der Nacht niemand. Für Einschätzungen sei es noch zu früh, hieß es unter anderem aus dem Lagezentrum des nordrhein-westfälischen Innenministeriums und bei der Bundespolizei. Nach Angaben der Feuerwehr Meerbusch waren 155 Menschen im Zug. Bei dem Unglück verkeilte sich der vordere Wagen des Personenzugs stärker, die weiteren Waggons entgleisten oder standen weitgehend unbeschädigt auf den Schienen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verfolgte die Lage am Abend, wie Regierungssprecher Steffen Seibert via Twitter mitteilte. "Hoffentlich kann allen Verletzten rasch geholfen werden. Dank für den Einsatz der Rettungskräfte." Auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet wünschte den Verletzten eine "baldige Genesung".

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