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Nach Vorbild der "Gelbwesten": Rund 2000 Teilnehmer an "Bunte Westen"-Demos in Deutschland


Nach Vorbild der "Gelbwesten"
Rund 2000 Teilnehmer an "Bunte Westen"-Demos in Deutschland

Von dpa
Aktualisiert am 16.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Demonstranten in bunten Westen stehen vor dem Düsseldorfer Rathaus.Vergrößern des Bildes
Demonstranten in bunten Westen stehen vor dem Düsseldorfer Rathaus. (Quelle: David Young./dpa)

Berlin (dpa) - Nach dem Vorbild der französischen "Gelbwesten" haben in vielen deutschen Landeshauptstädten die "Bunten Westen" demonstriert. Addiert man die Angaben von Polizei und Beobachtern, versammelten sich am Samstag rund 2000 Menschen bei den Protestkundgebungen.

Die "Aktion #Bunte Westen" fordert bundesweit bessere Arbeitsbedingungen, bessere Bildung und Pflege. Zu den Demonstrationen in 14 Städten unter dem Motto "Wir sind Viele. Wir sind vielfältig. Wir haben die Schnauze voll!" hatte die Sammlungsbewegung "Aufstehen" der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht aufgerufen.

An einer Kundgebung in Berlin beteiligten sich nach Polizeiangaben etwa 500 Menschen. Mehrere Hundert Teilnehmer kamen in Hamburg, Kiel und Schwerin zusammen. In der Innenstadt von Magdeburg zählte die Polizei rund 100 Teilnehmer. Es habe sich um eine friedliche Kundgebung gehandelt, teilte die Polizei mit. Auch in Erfurt trafen sich nach Polizeiangaben rund 100 Menschen zu einer Kundgebung. Menschen mit farbigen Westen seien allerdings nur vereinzelt darunter gewesen, sagte ein Sprecher.

Eine Kundgebung in Mainz erwies sich als Flop. Nur drei Menschen folgten dort dem Aufruf, wie die Polizei mitteilte. "Wahrscheinlich liegen die Prioritäten der Mainzer in Zeiten der Fastnacht anders", sagte eine Sprecherin. Gleichzeitig mit der Kundgebung feierten zehntausend Menschen in Mainz den Start in die Straßenfastnacht.

Die im Sommer 2018 gegründete Bewegung "Aufstehen" hat bundesweit nach eigenen Angaben inzwischen rund 170.000 Mitglieder. Vorbild für die "Aktion #Bunte Westen" ist die "Gelbwesten"-Bewegung in Frankreich, die im November 2018 mit Protesten gegen geplante Benzinpreiserhöhungen begonnen hatte. Inzwischen richtet sie sich aber allgemein gegen die Reformpolitik der Mitte-Regierung von Präsident Emmanuel Macron.

Im Nachbarland demonstrierten am Samstag erneut rund 41.500 Menschen gegen die französische Regierung. Damit sank die Teilnehmerzahl weiter. In Paris verlief der Protest nach Angaben aus Polizeikreisen überwiegend friedlich. 26 Menschen wurden demnach kurzzeitig festgenommen. Vereinzelt setzten die Sicherheitskräfte Tränengas ein. Auch in vielen anderen Städten fanden wieder "Gelbwesten"-Demonstrationen statt, darunter Marseille, Bordeaux und Straßburg. Auch hier blieb es Berichten zufolge weitgehend friedlich, am Nachmittag kam es jedoch mancherorts zu Zusammenstößen mit der Polizei.

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