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Maskenpflicht in Deutschland: So lief der erste Tag mit Mundschutzpflicht


Erster Tag mit neuen Regeln
So haben sich die Deutschen an die Maskenpflicht gehalten

Von dpa, dru

Aktualisiert am 27.04.2020Lesedauer: 3 Min.
Reisende mit Masken in Frankfurt am Main: Seit Montag gelten in allen Bundesländern Regeln zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes.Vergrößern des BildesReisende mit Masken in Frankfurt am Main: Seit Montag gelten in allen Bundesländern Regeln zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes. (Quelle: Michael Probst/ap)
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Wochenlang war darüber debattiert worden. Nun gibt es die Maskenpflicht bundesweit im Nahverkehr und in den meisten Ländern auch beim Einkauf. Haben sich die Bürger daran gehalten?

Neben Tickets sind in Bussen und Bahnen jetzt auch Masken Pflicht. Nach dem Vorreiter Sachsen zogen am Montag die meisten Länder nach: Im öffentlichen Nahverkehr, meist auch beim Einkaufen, müssen Bürger einen Mund-Nase-Schutz tragen. Akzeptiert werden auch Schals oder Tücher. Wer dagegen verstößt, muss in den meisten Ländern nicht mit einer Strafe rechnen. Am ersten Maskenpflicht-Tag zogen die meisten Kommunen ein positives Zwischenfazit.

In Berlin etwa war nach Angaben der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) fast jeder Fahrgast in Bussen, U-Bahnen und Straßenbahnen mit Maske unterwegs. "Wir sind wirklich begeistert", sagte eine BVG-Sprecherin. Das Unternehmen schätzte, dass sich deutlich mehr als 95 Prozent der Kunden an die neue Vorgabe halten. Nur selten seien Menschen ohne Masken in den Fahrzeugen zu sehen. In Berlin gilt die Maskenpflicht nur im öffentlichen Nahverkehr, nicht in Geschäften.

Bahn: Gibt eine breite Akzeptanz

Auch im benachbarten Brandenburg hätten sich die meisten Reisenden an die neuen Regeln gehalten, hieß es von der Deutschen Bahn. "Wir weisen unsere Fahrgäste aktiv in den Zügen, auf den Bahnsteigen und über alle unsere Informationskanäle auf die behördlich verfügte Anordnung der Maskenpflicht und die allgemeinen Hygieneregeln hin", sagte ein Bahn-Sprecher auf Anfrage. Die Erfahrung in den Bundesländern, in denen bereits die Tragepflicht gelte, zeige, dass es eine breite Akzeptanz gebe. Falle auf, dass ein Fahrgast ohne Maske unterwegs sei, werde er darauf hingewiesen.

In Sachsen, wo man bereits seit einer Woche mit der Mundschutzpflicht lebt, fällt das Fazit bislang ebenfalls positiv aus. Das Leipziger Ordnungsamt habe in den vergangenen Tagen an einem Dutzend Haltestellen im Stadtgebiet die Einhaltung überprüft, sagte Stadtsprecher Matthias Hasberg am Montag. Demnach halten sich ungefähr 90 Prozent aller Fahrgäste an die Maskenpflicht. "Es gab Haltestellen, da waren es 80 Prozent. Es gab auch welche, da hatten alle eine Maske auf."

Bußgeldregeln uneinheitlich

Mit Sanktionen halten sich die meisten Länder zurück – vorerst zumindest. In Sachsen etwa gibt es keine Bußgelder bei Verstoß. Auch aus Berlin und Sachsen-Anhalt heißt es, Strafen drohten keine, die Einhaltung der Maskenpflicht werde nicht kontrolliert. Nordrhein-Westfalen überlässt die Höhe der Strafe den Ordnungsämtern der Kommunen. Bayern hingegen ist streng – bei fehlendem Mund-Nase-Schutz in Bussen, Bahnen und Geschäften werden 150 Euro fällig. Für Ladenbesitzer, die nicht sicherstellen, dass ihr Personal Maske trägt, sind 5.000 Euro Bußgeld vorgesehen.

In Baden-Württemberg sollen nach einer ersten Gewöhnungswoche ohne Strafen 15 Euro Bußgeld für "Maskensünder" gelten. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte am Montag, man brauche durch die Maskenpflicht auch keine Angst in Bahnen zu haben: "Wir haben eher Angst, dass die Leute, die bisher im öffentlichen Verkehr unterwegs waren, wieder ins Auto steigen." In dem Fall gebe es mit Umweltbelastungen und Corona-Pandemie einen doppelten Schaden. Eine Übersicht, welche Bußgelder in Ihrem Bundesland gelten, finden Sie hier.

Verteilaktionen in Städten

Um ihren Bürgern den Start zu erleichtern, verteilten einigen Kommunen am Montag kostenlose Masken. In Frankfurt am Main etwa wurden an mehreren Punkten in der Innenstadt 10.000 Masken an den Mann und die Frau gebracht. "Wir glauben, dass das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen in Bussen und Bahnen einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Menschen in Frankfurt und Hessen leistet", sagte Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD), der sich am Vormittag an der Verteilaktion beteiligte. "Wenn wir die Corona-Pandemie in den Griff bekommen wollen, führt an der Pflicht kein Weg vorbei."

Auch das Verkehrsunternehmen Mainzer Mobilität verteilte am Morgen in einer symbolischen Aktion 1.200 Einmal-Masken. Die Reaktionen der Fahrgästen seien überwiegend positiv gewesen. Ein Student aus Taiwan sagte: "Das ist eine gute Sache." Wenn jeder sich mit den Masken bedecke, könne das helfen, die harte Zeit gut zu überstehen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wünschte sich derweil eine Ausweitung der Maskenpflicht auch auf den Fernverkehr der Bahn, also etwa in ICE und Intercity. Das will er für die Gespräche der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten in dieser Woche vorschlagen. Es wäre aus seiner Sicht ein "Systembruch", das im Fernverkehr anders zu machen als im Nahverkehr, sagte er. Er glaube auch, dass die Bürger dazu bereit seien.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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