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Benachteiligungen für Ungeimpfte? Das sagt die Presse zu Spahns Corona-Plänen


Pressestimmen zu Spahn-Plänen
"Das ist nur konsequent"

Von dpa, lw

Aktualisiert am 05.08.2021Lesedauer: 3 Min.
Jens Spahn: Der Bundesgesundheitsminister erntet Kritik für seine Corona-Pläne.Vergrößern des BildesJens Spahn: Der Bundesgesundheitsminister erntet Kritik für seine Corona-Pläne. (Quelle: Jürgen Heinrich/imago-images-bilder)
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Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben Jens' Spahn Pläne für den Herbst für viel Kritik gesorgt – Ungeimpfte sollen womöglich benachteiligt werden. Wie beurteilt die deutsche Presse die Forderungen? Ein Überblick.

Das Ziel ist klar: das Infektionsgeschehen eindämmen, schwere Verläufe verhindern, Gesundheitspersonal entlasten. Doch wie soll die vierte Corona-Welle gestoppt werden? Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat dafür einen konkreten Plan vorgelegt, in dem ungeimpfte Menschen teilweise vom öffentlichen Leben ausgeschlossen werden sollen. Die Forderungen haben eine Debatte losgetreten. Auch die deutsche Presse kommentiert Spahns Vorschläge:

"Badische Zeitung" in Freiburg: "Es bleibt nicht viel Zeit, um die etwa 22 Millionen Erwachsenen anzusprechen, die noch ungeimpft sind. Die Frage ist nur, wie man das macht. Der moralische Zeigefinger oder auch mehr oder weniger sanfter Druck helfen eher nicht. Also helfen nur Aufklärung, Information in vielen Sprachen und auf vielen Kanälen – sowie Angebote fürs Impfen im Vorübergehen, wie es sie mancherorts schon gibt. Spahn sollte also die Basis für eine Entscheidung jedes Einzelnen stärken – und sich die arg bedrohlich klingende Wortwahl von der 'Vierten Welle' sparen."

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"Mitteldeutsche Zeitung" in Halle: "Die Menschen haben es satt. Sie wollen nichts mehr hören von Corona, sie möchten ihren gewohnten Alltag zurück. Die Vorschläge von Gesundheitsminister Jens Spahn erscheinen daher als Zumutung: Geht es nach dem CDU-Politiker, müssen mindestens bis zum nächsten Frühjahr alle Maske tragen – auch Geimpfte und Genesene. Dabei werden in den kommenden Wochen alle Bürger die Chance für eine zweite Impfung bekommen haben. Wer sich dagegen entscheidet, für den ist Covid-19 ein individuelles Gesundheitsrisiko – vergleichbar vielleicht mit einem Radfahrer, der trotz aller Warnungen keinen Helm trägt."

"Augsburger Allgemeine": "Die Minderheit derjenigen, die sich partout nicht gegen Corona impfen lassen will, wird empört den Kopf schütteln. Sie hat auch einen gewichtigen Punkt: Warum wird die Freiheit gesunder Bürgerinnen und Bürger derart eingeschränkt? Es ist die Tücke des Erregers, dass Angesteckte nach der Infektion einige Tage symptomfrei sind und dadurch, ohne es zu wissen, das Virus an andere übertragen können. Aus diesem Grund ist es zumutbar, einen negativen Test zu verlangen. Dass aber künftig sogar Negativ-Getestete der Besuch im Wirtshaus verwehrt werden soll, geht zu weit. Schließlich verlässt sich der Staat auch in den Schulen auf die Aussagekraft der Tests. Jens Spahn hat mit seinem Konzept den schmalen Grat zwischen Freiheit und Sicherheit verlassen."

"Rhein-Zeitung" in Koblenz: "Besuche in Restaurants oder Kinos werden für Menschen, die sich aus rein persönlichen Gründen nicht impfen lassen wollen, künftig mit höherem Aufwand und mehr Ausgaben verbunden sein. Das ist nur konsequent. Schließlich ist es der Allgemeinheit nicht zu erklären, warum die Steuerzahler die Folgekosten tragen sollen, wenn Menschen sich nicht impfen lassen wollen. Dass Geimpfte weiterhin für die Tests Ungeimpfter bezahlen sollen, ist falsch verstandene Solidarität. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Wenn Ungeimpfte künftig für ihre Tests selbst bezahlen, leisten sie einen Beitrag der Solidarität für die Gesamtgesellschaft."

"Frankfurter Allgemeine Zeitung": "Angesichts solch unsicherer Aussichten erscheint eine allgemeine Impfpflicht als Befreiungsschlag. Doch sie ist juristisch heikel und eine rasche Verwirklichung sehr unwahrscheinlich, hilft den Schulen also nicht. Die Politik muss den Erwachsenen, die mit dem Impfen noch zögern, deshalb sehr deutlich klarmachen, welchen Schaden sie den jungen Leuten zufügen, ganz besonders denen aus den unteren sozialen Schichten."

"Südwest-Presse" in Ulm: "Nein, zu asiatischen Verhältnissen, wo der Mund-Nasenschutz unabhängig von Covid-19 zum Alltag gehört, sollte es nicht kommen, schon gar nicht als Pflicht. Insbesondere an der frischen Luft ist die Maskenpflicht absurd und war eine der sinnfreiesten Maßnahmen der gesamten Pandemie. Doch auch in Innenräumen, im Flug- und Fernverkehr muss sie bei einer steigenden Impfquote sehr gut begründet werden. 'Ist doch nicht so schlimm' reicht dafür jedenfalls sicher nicht."

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