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Jens Spahn: "Das ist das Letzte, was wir jetzt noch brauchen können"


"Das ist das Letzte, was wir jetzt noch brauchen können"

Von t-online, dpa, lib

Aktualisiert am 26.11.2021Lesedauer: 3 Min.
Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: "Die Lage ist ernst."Vergrößern des BildesDer geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: "Die Lage ist ernst." (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa)
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Die Corona-Lage in Deutschland spitzt sich weiter zu, zudem wurde in Südafrika eine neue Virusvariante entdeckt. Gesundheitsminister Spahn und RKI-Chef Wieler äußerten sich besorgt. Doch sie haben auch eine gute Nachricht.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat eindringlich massive Kontaktreduzierungen gefordert, um eine Corona-Katastrophe in Deutschland abzuwenden. "Die Lage ist dramatisch ernst. So ernst wie noch zu keinem Zeitpunkt in dieser Pandemie", sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Man sei in einer "nationalen Notlage". Doch zu wenig passiere, und oft zu spät. "Wir müssen jetzt diese Welle stoppen", mahnte Spahn. Zugleich zeigte er sich besorgt wegen der in Südafrika aufgetauchten neuen Variante des Coronavirus (B.1.1.529).

Video | Hier kommt die neue Virusvariante her
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Quelle: reuters

Ziel müsse es sein, die Ausbreitung dieser Variante so weit wie möglich aufzuhalten, sagte der geschäftsführende Gesundheitsminister. "Das ist das Letzte, was wir jetzt in unserer momentanen Lage noch brauchen können, dass in die Welle hinein noch eine zusätzliche Variante kommt." Spahn forderte alle Menschen, die in den vergangenen Tagen aus Südafrika und der Region nach Deutschland gekommen sind, dazu auf, sich mit einem PCR-Test sicherheitshalber auf das Virus testen zu lassen. Lesen Sie hier mehr dazu.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, sagte: "Bis halb 10 ist mir nicht bekannt, dass in Europa oder in Deutschland diese Variante bislang gefunden wurde." Zugleich betonte er: "Wir sind sehr besorgt. Und ich hoffe sehr, dass stringent dahingehend gearbeitet wird, dass zumindest die Ausbreitung dieser Variante so gut wie möglich durch Reisebeschränkungen eingeschränkt wird."

"Die Zahl der Kontakte muss deutlich runter"

In einigen Provinzen Südafrikas gebe es sehr stark steigende Infektionszahlen. Es müsse aber erst noch untersucht werden, ob diese mit dem neuen Virustyp zusammenhängen. Laut Spahn kann noch nicht gesagt werden, ob die neue Variante die Krankheitsverläufe verändert oder die Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe mindert.

Wieler sagte mit Blick auf die stark steigenden Infektionszahlen: "Ich erwarte jetzt von den Entscheidern, dass sie alle Maßnahmen einleiten, um gemeinsam die Fallzahlen herunterzubringen." Alle Kontakte müssten so weit wie möglich reduziert werden. "Mit jedem Kontakt, den wir nicht haben, mit jedem Treffen, auf das wir verzichten, mit jeder Menschenmenge, die wir meiden, helfen wir dabei, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen."

Der RKI-Chef hielt außerdem kurz inne, um der über 100.000 Corona-Toten in Deutschland zu gedenken. Im Anschluss daran fragte er: "Welche Todeszahl würde uns denn überzeugen, dass dies eine schwere Krankheit ist? Wie viele Menschen müssen noch sterben, damit wir unser Verhalten anpassen?" Er appellierte an die Bürger: "Bitte lassen Sie sich impfen beziehungsweise auffrischen. Bitte halten Sie alle in den Bundesländern beschlossenen Maßnahmen auch ein."

Spahn: Es gibt eine gute Nachricht

Spahn bemängelte, zu viele auch in politischer Verantwortung dächten, es werde schon gut gehen. Die Welle werde von den bisher stark betroffenen Regionen im Süden und Osten Deutschlands aber "weiter gen Westen und Norden ziehen". Ganz kurzfristig mache jetzt nur eines den entscheidenden Unterschied, sagte Spahn: "Die Zahl der Kontakte muss runter, deutlich runter. Es nützt alles nichts." Konkret nannte er konsequente Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene zusätzlich mit Test (2G plus) sowie das Absagen von Feiern und Großveranstaltungen. Dass in einigen Bundesländern noch immer Weihnachtsmärkte erlaubt sind, sorgt deshalb bei Spahn für Unverständnis: "Das passt nicht in die Zeit."

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Das Beste wäre eine Ministerpräsidentenkonferenz mit dem Bund schon in den nächsten Tagen, betonte Spahn. Diese ist bislang für den 9. Dezember vorgesehen. Der Minister beklagte, dass man sich gerade auf zu vielen Nebenschauplätzen wie neuen Impfpflichten oder neuen Corona-Gremien verkämpfe. Notwendig sei jetzt auch, planbare Operationen in Kliniken zu verschieben. Innerhalb Deutschlands müssten nun bis zu 100 Intensivpatienten mit großem Aufwand in andere Krankenhäuser verlegt werden. Dies gehe jedoch nicht unbegrenzt.

Laut Spahn gibt es aber eine gute Nachricht: "Die Impfkampagne zieht wieder an." In den vergangenen drei Tagen habe es mehr als 300.000 Impfungen gegeben. In dieser Woche seien schon zwei Millionen Auffrischungsimpfungen erfolgt. "Jede Impfung gibt Hoffnung, dass dieser Winter doch nicht so dunkel wird, wie es aktuell aussieht."

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz am 26. November 2021
  • Nachrichtenagentur dpa
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