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Corona-Politik zu zögerlich? "Wie letzten Winter ist das alles viel zu wenig"


Enttäuschte Leser
"Verstehe die Zögerlichkeit der Politik nicht"

MeinungVon Mario Thieme

Aktualisiert am 22.12.2021Lesedauer: 4 Min.
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Wegen Omikron: Bund und Länder haben in ihrer Spitzenrunde am Dienstag neue Einschränkungen beschlossen. (Quelle: t-online)

Ab dem 28. Dezember gelten bundesweit einschränkende Maßnahmen, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie beitragen sollen. Über Weihnachten gibt es nur die Empfehlung, Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Die Beschlüsse vom Dienstag werden von den t-online-Lesern stark kritisiert.

Bundeskanzler Olaf Scholz verkündete nach dem Bund-Länder-Gipfel, welche Regelungen ab dem 28. Dezember gelten werden. Dazu gehört, dass gegen Covid-19 Geimpfte sowie von einer Infektion Genesene sich maximal zu zehnt treffen dürfen. Ungeimpfte eines Haushalts dürfen sich mit höchstens zwei Leuten eines anderen Haushalts treffen. Was außerdem beschlossen wurde, lesen Sie hier.

t-online wollte von seinen Lesern wissen, wie sie zu den Maßnahmen stehen. Aus den Hunderten Lesermails, die uns erreichten, ist viel Kritik herauszulesen. Hier eine Auswahl von Leserstimmen:

"Hier gilt dann sowieso wieder etwas anderes"

t-online-Leser Thomas Behr schreibt: "Ganz ehrlich, ich lese gar nicht mehr genau durch, was da beschlossen wird. Zum einen haben wir unsere Kontakte schon die ganze Zeit eingeschränkt, zum anderen gilt dann hier in Baden-Württemberg sowieso wieder etwas anderes. Wir wohnen im Rhein-Neckar-Kreis zwischen Mannheim und Heidelberg. Zum Teil gab es in den Stadtkreisen schon andere Regelungen als bei uns. Zehn Minuten Fahrt nach Norden und man ist in Hessen: wieder andere Regeln. Kurz über den Rhein und man ist in der Pfalz: gleiches Spiel, neue Regeln."

"Alles, was jetzt aufgewärmt wurde, kann nicht kontrolliert werden"

t-online-Leserin Kerstin Schulz ist unzufrieden: "Vollkommen unverständlich sind die neuen erdachten Beschränkungen. Das kann nicht ewig so weitergehen. Was ich machen würde? Allgemeine Impfpflicht ab 12, Masken in Innenräumen, 2G-Regelung bis April und 3G am Arbeitsplatz bis April. Alles, was jetzt aufgewärmt wurde, kann nicht kontrolliert werden. Menschen mit Verantwortungsbewusstsein halten sich mit Treffen eh zurück und die, denen diese fehlen, werden die Regeln ignorieren."

"Wie auch letzten Winter ist das alles viel zu wenig"

t-online-Leserin Melanie Müller fragt spöttisch: "Wer von unseren mutigen Politikern wird wohl dem Virus klarmachen, dass wir alle erst noch Weihnachten feiern möchten und uns deshalb erst ab dem 28. ein kleines bisschen einschränken können?" Sie findet: "Wie auch letzten Winter ist das alles viel zu wenig. Auch wenn es mehr als traurig ist, wäre wohl genau jetzt die beste Zeit für einen knallharten Lockdown, um es gar nicht erst so schlimm werden zu lassen."

"Sämtliche Einschränkungen für Geimpfte nicht angebracht"

Eine andere Meinung vertritt t-online-Leser Dirk Riemann: "Es wird wirklich Zeit, dass wir endlich anfangen, mit dem Virus zu leben. Deshalb finde ich sämtliche Schließungen und Einschränkungen für Geimpfte nicht angebracht. Ich denke inzwischen schon ernsthaft darüber nach, die nächsten Jahre Deutschland im Winter zu verlassen. Da immer wieder neue Varianten kommen werden, habe ich weder der alten Regierung zugetraut, noch traue ich der neuen zu, die Lage in den Griff zu bekommen."

Der Leser hat genug: "Es wird wohl jeden Winter zu diesen Beschränkungen kommen, mit denen ich nicht mehr leben möchte. Gerade im Winter braucht man doch Freizeitveranstaltungen, um durch die dunklen Monate zu kommen. Außerdem befürchte ich, dass viele Unternehmen diese Schließungen nicht weiter überleben werden."

"Beschränkungen richtig und wichtig, aber verspätet"

t-online-Leser Gerald Eichstädt widerspricht einer Ansicht wie der von Dirk Riemann: "Das 'Leben mit dem Virus' kann sich leicht als Irrweg und als 'Sterben mit dem Virus' erweisen." Neben den akuten Maßnahmen vermisse er eine langfristige Strategie zur Elimination des Virus.

Zu den am Dienstag gemachten Beschlüssen äußert Gerald Eichstädt: "Ich halte die Beschränkungen für richtig und wichtig, aber für verspätet. Durch die Verzögerung von einer Woche und die dadurch zu erwartenden explodierenden Omikron-Fallzahlen werden die Maßnahmen vermutlich nicht ausreichen. Das Timing kann man von den Maßnahmen nicht folgenlos trennen."

"Omikron kommt nicht mit dem Zug am 28.12.2021"

Ähnlich sieht das t-online-Leser Kurt Bär: "Ich verstehe die augenblickliche Zögerlichkeit der Politik nicht. Wenn Omikron uns unmittelbar bevorsteht, dann muss man härter agieren. Man muss doch nur auf die Niederlande schauen, die haben einen harten Lockdown. Es gibt aber eine lange, offene Grenze mit uns. Was machen die Niederländer? Die fahren zum Beispiel nach Köln, bummeln dort über den Weihnachtsmarkt, kaufen in der Hohen Straße und in der Schildergasse in den Geschäften ein, trinken einen Kaffee und fahren dann gemütlich wieder nach Hause in die nahezu geschlossenen Niederlande.

Droht eine Omikron-Welle, muss ich versuchen, vor die Welle zu kommen – also restriktive Beschränkungen jetzt sofort. Omikron kommt nicht mit dem Zug am 28. Dezember."

"Als dreifach Geimpfter habe ich es satt, mich weiterhin bevormunden zu lassen"

t-online-Leser Hans-Peter Leitermann meint, er habe genug getan: "Ich finde die Maßnahmen insgesamt übertrieben und als dreifach Geimpfter habe ich es satt, mich weiterhin bevormunden zu lassen. Ich habe meinen Beitrag für die Gesellschaft und unser Gesundheitssystem bisher geleistet, aber jetzt reichts mir mit zum Teil völlig sinnfreien, willkürlichen und wechselnden Verboten."

"Ich halte es für ein katastrophales Signal"

"Ich halte es für ein katastrophales Signal, jetzt auch Menschen einzuschränken, die sich an die Vorgaben halten", schreibt t-online-Leser Maik Beckmann. Er befürchtet: "Nicht jeder, mich eingeschlossen, hat sich aus Überzeugung impfen lassen. Wenn jetzt die Vorteile der Impfung entfallen, fällt auch die Impfbereitschaft und der Widerstand gegen die Maßnahmen wächst."

Verwendete Quellen
  • Einsendungen von t-online-Lesern
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