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Silvesterkrawalle: "Strafmaßnahmen interessieren doch die Leute nicht"


Gewalt an Silvester
"Der Strafrahmen interessiert doch die Leute überhaupt nicht"

Von afp
Aktualisiert am 04.01.2023Lesedauer: 2 Min.
In der Silvesternacht löschen Einsatzkräfte einen Reisebus in Berlin: "Der Strafrahmen interessiert doch die Leute überhaupt nicht."Vergrößern des BildesIn der Silvesternacht löschen Einsatzkräfte einen Reisebus in Berlin: "Der Strafrahmen interessiert doch die Leute überhaupt nicht." (Quelle: Paul Zinken/dpa)
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Bei Krawallen in der Silvesternacht wurden in Berlin 33 Einsatzkräfte verletzt. Für härtere Strafen sieht der Städte- und Gemeindebund dennoch keinen Bedarf.

Nach den Ausschreitungen in der Silvesternacht hat der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) politische Forderungen nach härteren Strafen kritisiert und eine zu zögerliche Ausschöpfung bereits vorhandener rechtlicher Möglichkeiten beklagt. "Der Strafrahmen interessiert doch die Leute überhaupt nicht, aber wenn sie dafür zu zehn Monaten Gefängnis ohne Bewährung verurteilt werden, das spricht sich herum", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg am Mittwoch in Berlin. Es gebe ganz offensichtlich "ein Vollzugsproblem".

DStGB-Präsident Uwe Brandl sagte, er sei darüber "beschämt", dass von den 145 bei den Krawallen in Berlin vorläufig festgenommenen Verdächtigen nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen alle wieder auf freien Fuß gesetzt worden seien. Das sage er auch als Jurist. Es handle sich um Verdächtige zumindest "in der Nähe des Landfriedensbruchs". Der Rechtsstaat müsse seine Mittel auch nutzen. Für strengere Gesetze sehe er dagegen "keinen Bedarf".

Generell forderte Brandl, der Erster Bürgermeister der bayerischen Stadt Abensberg und CSU-Politiker ist, eine offene Analyse der Ausschreitungen und ihrer Ursachen. Die "Entgleisungen" seien "eindeutig zuordenbar", sagte er. "Verschämtes Wegschauen" bringe nicht weiter und gefährde letztlich nur die gesellschaftliche Akzeptanz. Generell sehe er dabei in "Prävention und Abschreckung" die einzige Möglichkeit, "mit diesem Phänomen aufzuräumen".

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Landsberg: Sozialarbeit "deutlich" stärken

Im Bereich Prävention gehe es unter anderem um die Vermittlung des Werts demokratischer Strukturen, aber auch um Vorarbeiten etwa im Bereich des kommunalen Stadtquartiersmanagements, fügte Brandl an. Landsberg nannte es auffällig, dass zumindest in Berlin immer wieder dieselben Stadtbezirke betroffen seien. Dort müsse die Sozialarbeit "deutlich" verstärkt werden.

In der Silvesternacht waren Einsatz- und Rettungskräfte in Berlin und auch in anderen Städten massiv angegriffen worden. Zum Teil musste die Polizei ausrücken, um Feuerwehrleute beim Löschen von Bränden gegen Angriffe zu schützen. Allein in der Hauptstadt wurden 33 Einsatzkräfte verletzt. Die gewalttätigen Angriffe lösten eine breite Debatte über Konsequenzen aus.

Brandl und Landsberg äußerten sich in Berlin vor Journalisten anlässlich einer Bilanz ihres Verbands zum Jahr 2022 und einem Ausblick auf das aktuelle Jahr 2023. Der DStGB ist einer der großen kommunalen Spitzenverbände in Deutschland. Er vertritt die Interessen von rund elftausend Kommunen aller Größen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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