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Angriff mit Messer in Solingen: Innenminister Herbert Reul ist fassungslos


Reaktionen auf die Solinger Messerattacke
Reul: "Man will das gar nicht wahrhaben, was man hier sieht"

Von t-online, pmi

Aktualisiert am 24.08.2024Lesedauer: 3 Min.
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Nach dem Anschlag in Solinge tritt der Innenminister von NRW, Herbert Reul, vor die Presse. (Quelle: t-online)

Während in den Straßen und Gassen der Solinger Innenstadt nach dem flüchtigen Messerstecher gefahndet wird, steht die Stadt unter Schock.

Es dauerte bis weit, weit nach Mitternacht, ehe sich NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) in Solingen an die Presse wandte. Solange brauchten die Einsatzleiter, um ihrem Dienstherrn einen groben Überblick über die chaotische Lage vor Ort geben zu können.

Zwei der Opfer sollen aus Solingen stammen, eines aus Düsseldorf, teilt die Polizei mit. Reul zeigte sich gegenüber Medienvertretern fassungslos: "Das haut einen aus den Schuhen. Man will das gar nicht wahrhaben, was man hier am Tatort sieht. Es ist bedrückend. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und bei den Verletzten. Wir können jetzt nur beten, dass es die Schwerverletzten schaffen."

Nach dem Anschlag auf dem Solinger Stadtfest haben sich am Samstagmorgen unter anderem Innenministerin Nancy Faeser und Vizekanzler Robert Habeck zu dem Angriff geäußert. Mehr dazu lesen Sie hier.

Vorgehen spricht laut Reul für Anschlag

Drei Tote, mindestens fünf Schwerverletzte, vielen Menschen unter Schock und in Panik. Und nicht zuletzt: Ein Messermörder auf der Flucht, der ganz offensichtlich zu allem bereit ist. SEK-Einheiten sind ihm auf den Fersen, aber derzeit fehlt von dem Unbekannten noch jede Spur.

Das Vorgehen des Täters spreche für einen Anschlag, so Reul weiter. Diese Vorstellung macht die Lage für die Menschen in Solingen nach beängstigender. Festivalbesucherin Jasmin Herger erzählt kopfschüttelnd, wie sie durch eine Ansage von der Bühne "von jetzt auf gleich" erfahren hat, dass ein paar Meter neben ihr Menschen erstochen wurden und der Täter flüchtig ist: "Ich kann also quasi jederzeit von hinten ein Messer in die Halsschlagader bekommen", meint sie. Sie hoffe, ein Taxi nach Hause zu bekommen, wo ihre drei Kinder auf sie warten würden: "Ich will ja nicht, dass es denen künftig an der Mama fehlt".

"Auf einmal ist Panik ausgebrochen, und dann habe ich gesehen, dass Leute auf dem Boden liegen", berichtet Aykut Mutlu, der ebenfalls während des Angriffs am Ort des Geschehens war. "Man fühlt sich nicht mehr sicher", fügt er hinzu und das sei "schrecklich und traurig". Die Musik sei plötzlich abgebrochen, berichtet Peter Eisenbeiser, ein anderer Passant, und dann sei die Rede von einer Messerstecherei gewesen. "Ich bin 73 Jahre alt und gebürtiger Solinger, aber so etwas kenne ich nicht. Wir haben uns früher auch mal auf den Kopf geschlagen, aber mit dem Messer oder mit Waffe, so etwas kenne ich nicht. Und das nimmt heute immer mehr zu und ist schon fast Normalität. Das kann man nicht dulden".

Reul: Wir können nur besser werden in der Früherkennung

Die Frage, was die Politik gegen Attacken wie diese tun kann, weist der Innenminister in dieser Nacht zunächst von sich. "Wissen Sie, in solchen Momenten, unter uns gesagt, hab' ich keine Lust darüber nachzudenken. Was, hätte, wäre, wenn und so weiter. Wir machen in der Polizei und im Verfassungsschutz in den letzten Jahren unendlich viel, um solche Taten zu verhindern."

Das wichtigste sei, so Reul weiter, frühzeitig mitzubekommen, wenn sich irgendwo etwas zusammenbraut. Aber: "Ich kenne keinen Wahrsager, der uns da helfen könnte. Es wird immer weiter solche Situationen geben, fürchte ich. Wir können immer nur besser werden in der Früherkennung, das ist das Entscheidende."

Verwendete Quellen
  • Interviews der Nachrichtenagentur TV7news im Auftrag von t-online.
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