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Christine Lambrecht: Ex-Ministerin über Ampel-Aus und Kritik von Merz


Er hatte sie "Fehlbesetzung" genannt
"Schon besonders": Ex-Ministerin Lambrecht spottet über Merz

Von t-online
Aktualisiert am 14.11.2024Lesedauer: 2 Min.
Christina Lambrecht (Archivbild): Sie diente sowohl im Kabinett Merkel als auch unter Olaf Scholz.Vergrößern des Bildes
Christine Lambrecht (Archivbild): Sie diente sowohl im Kabinett Merkel als auch unter Olaf Scholz. (Quelle: IMAGO/IPON)

Die ehemalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht wehrt sich gegen Kritik von Friedrich Merz – und spricht über das Ende der Ampelkoalition.

Erstmals seit ihrem Rücktritt als Verteidigungsministerin im Januar 2023 hat sich Christine Lambrecht in einem längeren Interview geäußert. Im Podcast "Frauen100" sprach Lambrecht am Donnerstag nicht nur über ihre Karriere, sondern auch über ihre Kritiker wie Friedrich Merz.

Lambrecht verglich in dem Gespräch den Führungsstil von Olaf Scholz mit dem ihrer früheren Chefin Angela Merkel. Anders als unter Merkel sei im Kabinett Scholz der interne Streit häufig direkt an die Öffentlichkeit getragen worden. "Im Kabinett Merkel waren viele Themen früher abgestimmt." Unterschiedliche Auffassungen habe man unter Merkel intern abgesprochen, bevor sie an die Öffentlichkeit geraten konnten. In der Regierung Scholz seien dagegen bereits getroffene Absprachen sofort wieder öffentlich zerredet worden.

Zum Bruch der Ampelkoalition in der vergangenen Woche äußerte sich Lambrecht kritisch. Man habe besonders in den vergangenen Wochen den Eindruck gehabt: "Es geht nur noch jeder gegen jeden." Die öffentliche "Schlammschlacht" sei nicht nur ein Versagen in der Sache, sondern trage auch zur allgemeinen Polarisierung in der Gesellschaft bei. Politiker hätten eine Vorbildfunktion – und nach den vergangenen Wochen dürfe man sich nicht wundern, wenn Debatten besonders zugespitzt geführt würden.

"Da ist meine Reaktion: schmunzeln"

Scharfe Worte richtete Lambrecht auch an CDU-Chef Friedrich Merz, der sie zuvor als "Fehlbesetzung" im Kabinett Scholz bezeichnet hatte. Merz hatte erklärt, er strebe keine Geschlechterparität in seinem Kabinett an. Er deutete an, Lambrecht sei vor allem aufgrund ihres Geschlechts und nicht wegen ihrer Kompetenz Ministerin gewesen. Mit einer Besetzung wie Lambrecht, so Merz, tue man auch Frauen keinen Gefallen. Lambrechts Konter im Podcast: "Wenn ein Mann sagt, er weiß, womit er Frauen einen Gefallen tut, dann ist das schon ganz besonders. Da ist meine Reaktion: schmunzeln." Sie würde Merz die Frage stellen, ob er auch männliche Politiker wie Andreas Scheuer und Jens Spahn aufgrund teurer politischer Fehlentscheidungen als Fehlbesetzungen sehe.

Generell, so Lambrecht, würden Frauen in der Politik immer wieder auf ihr Äußeres reduziert – in ihrem Fall beispielsweise auf ihre Stöckelschuhe. "Mir hat mal einer geschrieben, ich sähe aus wie eine Oma. Ich habe mir gedacht: Du bist Ende 50, wie sollst du denn sonst aussehen? Wie ein Schulmädchen? Es gibt immer noch Menschen, die denken, wir legen Wert darauf, ob die uns hübsch und nett und gepflegt finden." Viel wichtiger sei in ihren Augen: "Was macht die Frau? Wofür setzt sie sich ein?"

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