Streit um Pulllover Kritik an Jette Nietzard – Gewerkschaftschef: "Erbärmlich"

Jette Nietzard provozierte bereits mehrfach mit ihren Äußerungen. Nun sind es Pullover und Kappe, die Kritik hervorrufen.
Die Vorsitzende der Grünen Jugend, Jette Nietzard, hat mit einem Instagram-Posting Kontroversen ausgelöst. Ein Foto in ihrer Instagram-Story, die mittlerweile abgelaufen ist, zeigte Nietzard in einem Pullover mit der Aufschrift "ACAB", was üblicherweise für "All Cops Are Bastards" steht. Diese Parole wird oft in linken bis linksextremen Kreisen verwendet.
Zudem trug sie eine Baseballkappe mit der Aufschrift "Eat the rich". Unter dem Bild fragte Nietzard ihre Follower provokant: "Was findet Julia Klöckner schlimmer? ACAB Pulli" oder "Eat the rich Cap". Damit bezieht sich Nietzard offenbar auf den Linken-Abgeordneten Marcel Bauer, der vergangene Woche des Sitzungssaals verwiesen wurde. Der Grund: Er trug eine Baskenmütze.
Der frühere Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck äußerte auf der Plattform X seine Kritik an Nietzards Auftreten. Er erklärte, die Parole sei zwar womöglich von der Meinungsfreiheit gedeckt, dennoch sei es "ein Ausdruck gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit gegen Polizist:innen. Für demokratische Politiker:innen inakzeptabel".
Auch der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, ist empört. Der "Bild" sagte er: "Jette Nietzard agiert ja nicht alleine, sie wird für ihre Provokationen von ihrem Verband bejubelt. Die sogenannte Grüne Jugend ist leider nichts anderes, als ein wohlstandsverwahrloster Haufen von Linksextremisten, dem alles Potenzial für demokratisches Bewusstsein fehlt."
Jochen Kopelke, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sagte der Zeitung: "Mit diesem pubertären Polizeihass und unsachlichen Aussagen will die Grüne Jugend offenbar Klicks generieren. Im Notfall ruft auch sie 110 und bekommt Hilfe von den Menschen, die sie so hasst. Ganz schön erbärmlich."
Nietzard verteidigte indes ihr Posting und übte Kritik an der Polizei. Sie erklärte laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung auf ihrem Instagram-Kanal: "Einen Ort, wo 1/4 der Menschen rechts sind, wo mehr Einzelfälle existieren als man zählen kann, Munition verschwindet, und der strukturell rassistisch ist, aber nicht mal was dagegen tun will, werde ich nicht verteidigen." Sie bezeichnete "ACAB" als "'ne Systemkritik" und betonte: "Das System ist mehr als nur kritikwürdig."
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