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Jette Nietzard: Grüne-Jugend-Chefin räumt mit Spekulationen auf


"Würde ich gar nicht mehr auffallen"
Jette Nietzard macht nach Rückzug Ankündigung

Von t-online, mak

31.07.2025 - 02:21 UhrLesedauer: 3 Min.
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Jette Nietzard: Die Vorsitzende der Grünen Jugend rechnete mit ihrer Partei ab. (Quelle: Michael Kappeler/dpa)
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Jette Nietzard kündigte an, sich als Co-Chefin der Grünen Jugend zurückziehen zu wollen. Nun meldet sie sich nochmal zu Wort – und spricht über ihre politische Zukunft.

Die Co-Chefin der Grünen Jugend, Jette Nietzard, hat sich nach ihrem angekündigten Rückzug von der Spitze der Jugendorganisation zu Wort gemeldet – und sich erneut erklärt. Auch mit aktuellen Spekulationen räumte sie auf.

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In einem Videointerview mit "Zeit Online", das auf der Plattform TikTok veröffentlicht wurde, sagte Nietzard: "Ich kommuniziere nicht dafür, dass eine Barbara Mitte 50 mich gut oder schlecht findet, sondern ich kommuniziere für junge Menschen", sagte sie. "Ich bin dafür da, das Linkeste der linken Sachen zu sagen, die man sagen kann, und nicht, Kompromisse zu machen. Das können andere in der Partei."

Zu Spekulationen über einen Wechsel zu den Linken sagte Nietzard: "Ich glaube, die Linke hat genug Leute, die linke Sachen sagen, da würde ich ja gar nicht mehr auffallen." Auf eine Rückfrage sagte sie: "Ich bleibe bei den Grünen." Sie wolle auch bei der Grünen Jugend bleiben. "Das ist meine Organisation, die mich politisch gemacht hat." Es sei auch eine Sache von Respekt, "da zu bleiben, wo man groß wird".

Nietzard hatte Partei heftig kritisiert

Unter heftigen Vorwürfen gegen Mitglieder ihrer eigenen Partei hatte Nietzard am Dienstag ihren Rückzug angekündigt. Beim Bundeskongress der Grünen-Nachwuchsorganisation Mitte Oktober in Leipzig will sie sich nicht erneut als sogenannte Bundessprecherin zur Wahl stellen.

"Allerliebste Grüne Jugend", begann Nietzard ihre knapp dreiminütige Video-Botschaft. "Ich habe die letzten neun Monate versucht, eine linke Hoffnung, eine linke Stimme in den Grünen zu sein." Bei den Grünen seien ihre Gedanken nicht immer auf Gegenliebe gestoßen, sagte Nietzard.

"Mal wurde ich in Fraktionssitzungen ausgebuht, mal wurde ich von Realo-Spitzenpersonal angeschrien oder von Ministerpräsidenten oder solchen, die es werden wollten, wurde mein Rücktritt gefordert", sagte sie in Anspielung auf den baden-württembergischen Grünen-Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann – und auf Cem Özdemir, der Kretschmann im Amt nachfolgen will.

"Ganz ehrlich, das sollte nicht der Alltag von der Grünen-Jugend-Sprecherin sein." Seit einiger Zeit sei klar, dass sie "in diesem Bundesvorstand" der Partei keine Zukunft haben könne. "Bei ständigen Anfeindungen kann einfach keine gute Politik entstehen, und wenn die Parteispitze es nicht schafft, dass diese Anfeindungen enden, dann ziehe ich eben die Konsequenzen für meinen Jugendverband", resümierte Nietzard.

Heftige Reaktionen bei Parteifreunden auf Äußerungen

Nietzard hatte mit Äußerungen in sozialen Medien immer wieder Ärger und Unverständnis in den Reihen der Grünen ausgelöst. Anfang Juni entschuldigte sie sich für ein kurz zuvor hochgeladenes Video zu Gaza und Israel. Die Grüne Jugend erklärte in einem Transparenzhinweis, in der vorherigen Version des Videos sei "nicht deutlich genug geworden, dass der 7. Oktober ein antisemitischer Terroranschlag war".

In der zu diesem Zeitpunkt bereits geänderten Version hatte Nietzard Medienberichten zufolge geäußert, seit dem 7. Oktober 2023 seien "über 50.000 PalästinenserInnen und 1.200 Israelis bei militärischen Operationen umgekommen".

Es war nicht das einzige Mal, dass Nietzard Kopfschütteln bei Grünen-Mitgliedern auslöste. Kurz zuvor, im Mai, hatte sie sich auf ihrem privaten Instagram-Kanal mit einem Pullover gezeigt, auf dem das Kürzel "ACAB" zu lesen war. Es steht für "All Cops Are Bastards". Dazu trug sie eine Kappe mit der kapitalismuskritischen Aufschrift "Eat the rich" ("Fresst die Reichen").

Verwendete Quellen
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