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Armstrong-Jäger Travis Tygart am Mittwoch im Bundestag


Innenpolitik
Armstrong-Jäger Travis Tygart am Mittwoch im Bundestag

Von sid
29.01.2013Lesedauer: 2 Min.
Travis Tygart, der Top-Star des internationalen Anti-Doping-KampfesVergrößern des BildesTravis Tygart, der Top-Star des internationalen Anti-Doping-Kampfes (Quelle: dapd)
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Dem Sportausschuss des Deutschen Bundestages ist ein Coup gelungen. Die Politiker haben Doping-Jäger Travis Tygart eingeladen, der den ehemaligen Radsport-Star Lance Armstrong zu Fall gebracht hat. Grund dafür ist ein Geistesblitz der Ausschussvorsitzenden Dagmar Freitag. Am Mittwoch wird der US-Amerikaner in einer öffentlichen Sitzung sprechen.

Die SPD-Politikerin hatte den Kontakt bereits im Oktober hergestellt. "Das war einfacher als gedacht. Ich habe angerufen, ihn gefragt, ob er in den Sportausschuss kommen würde und er hat erfreulicherweise zugesagt", sagte Freitag.

Nun präsentieren weder der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) noch die Nationale-Anti-Doping-Agentur (NADA) den Top-Star des Anti-Doping-Kampfes. Nein, die Sport-Außenstelle des Parlaments schmückt sich mit dem hohen Gast.

Ohrfeige für die NADA

Vor allem die NADA muss sich brüskiert fühlen. Eigentlich hätte man eher vermutet, dass die Doping-Jäger aus Bonn den Mann der Stunde einladen. Nun müssen ihre hochrangigen Vertreter aus dem Vorstand am Mittwoch nach Berlin reisen, um den Geschäftsführer der amerikanischen Schwester-Organisation anzuhören.

Die kompromisslose Vorgehensweise Tygarts im Fall Armstrong dürfte zudem die Arbeit der deutschen Doping-Jäger in ein schlechtes Licht stellen. "Ich könnte mir gut vorstellen, dass es an der ein oder anderen Stelle der Doping-Bekämpfung Unterschiede zwischen den USA und Deutschland gibt", sagte Freitag. Das gelte aus ihrer Sicht allerdings ausdrücklich für die Frage der Gesetzgebung. "Auf den Punkt gebracht heißt die Kernfrage morgen: Kann Deutschland von der USADA lernen?"

Lehrstück für deutschen Anti-Doping-Kampf

DOSB-Präsident Thomas Bach gönnte den Parlamentariern den großen Auftritt, zumal auch er sich mit Tygart treffen werde. Man habe ein Gespräch für Mittwochmorgen vereinbart. Der Kontakt sei über Bachs alten Athletenfreund Edwin Moses hergestellt worden. Der frühere Weltklasse-Fechter wollte der Formulierung vom Lehrstück für den deutschen Anti-Doping-Kampf nicht widersprechen. "Es ist wichtig zu sehen, wo die USADA im Fall Armstrong die Weichen gestellt hat."

Heftigen Gegenwind gibt es für NADA und DOSB aber von Dieter Maihold. Der Richter am Bundesgerichtshof ist ebenfalls geladen und plädiert laut Informationen der "Berliner Zeitung" für eine Reihe von Gesetzesänderungen im Anti-Doping-Kampf.

Zuschauer und Medien hautnah dabei

Der Richter will begründen, warum der Besitz von Dopingmitteln uneingeschränkt unter Strafe gestellt werden müsse. Es sei ein Fehler, dass nach dem jetzigen Arzneimittel-Gesetz (AMG) nur der Besitz "nicht geringer Mengen" strafbar sei. Das treffe auf Dealer, aber nicht auf dopende Sportler zu. Alles das wird am Mittwoch zur Sprache kommen, und Zuschauer und Journalisten dürfen hautnah dabei sein.

Entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheiten öffnen die Sportpolitiker ihre Ausschusstüren, wenn der hohe Gast kommt. Freitag war mit der Initiative ihrer Fraktion auf erstaunlich wenig Gegenwehr bei den Koalitionsparteien gestoßen. "Die SPD-Fraktion hat den Antrag auf eine öffentliche Sitzung gestellt - und alle Fraktionen haben zugestimmt", berichtete Freitag.

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