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Diskriminierung allein wegen des Namens


Migrationsbericht
Diskriminierung allein wegen des Namens

Von dpa
29.10.2014Lesedauer: 2 Min.
Aydan Özoguz hat den großen Migrationsbericht in Berlin vorgestellt.Vergrößern des BildesAydan Özoguz hat den großen Migrationsbericht in Berlin vorgestellt. (Quelle: imago-images-bilder)
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Deutschland - ein Einwanderungsland. Lange wollten das aber viele nicht wahrhaben, sagt die Migrationsbeauftragte Aydan Özoguz bei der Vorstellung des großen Migrationsberichts. Auch deshalb müssen Menschen mit ausländischen Wurzeln mit vielen Problemen kämpfen.

Unternehmen in Deutschland weisen etwa Türkischstämmige angeblich noch oft wegen ihres fremd klingenden Namens ab, hieß es in dem Bericht. Solche Bewerbungen würden oft aussortiert. "Das ist kein gutes Zeugnis für unser Land", sagte Özoguz sie am Mittwoch in Berlin.

Insgesamt sei das Land auf dem Weg zur Einwanderungsgesellschaft nach Jahren der Ignoranz vorangekommen - für mehr Chancengleichheit bleibe aber viel zu tun.

Die weiteren Ergebnisse haben wir in der Übersicht zusammengefasst.

Bevölkerung

Der Anteil der Menschen mit ausländischen Wurzeln nimmt zu. Jeder Fünfte hatte zuletzt einen Migrationshintergrund - 16,3 Millionen Menschen. 2005 waren es 1,3 Millionen weniger. Die größten Gruppen sind Menschen türkischer Herkunft (18,3 Prozent) und polnischer Herkunft (9,4 Prozent). Mehr als die Hälfte der Migranten hat die deutsche Staatsangehörigkeit - 8,9 Millionen Menschen.

Schulbildung

Die soziale Herkunft ist laut dem Bericht oft Ursache für Bildungserfolg oder -misserfolg. Von den Abgängern im Jahr 2012 blieben 11,4 Prozent der ausländischen Schüler an den allgemeinbildenden Schulen ohne Hauptschulabschluss - im Vergleich zu 4,9 Prozent der deutschen Schüler.

Ausbildung

Als alarmierend wertete Özoguz, dass 30,5 Prozent der ausländischen jungen Menschen zwischen 20 und 29 Jahren ohne Berufsausbildung bleiben - drei Mal so viele wie junge Erwachsene mit deutscher Staatsangehörigkeit (10,9 Prozent). Der nächste Integrationsgipfel im Kanzleramt soll sich der Ausbildung widmen.

Einbürgerung

Die Einbürgerungen stiegen von 101.570 im Jahr 2010 auf 112.353 im Jahr 2013. In einzelnen Ländern und Kommunen gebe es erfolgreiche Einbürgerungskampagnen. Die Einbürgerungsquote reicht von 1,16 bis 1,42 Prozent in den neuen Ländern, wo es über Jahrzehnte weniger Migranten gab. In den alten Ländern reicht sie von 1,12 Prozent in Bayern bis 3,13 Prozent in Hamburg.

Flüchtlinge

Schwerste Menschenrechtskrisen zwingen immer mehr Menschen zur Flucht - 2012 wurden 77.651 Asylanträge gestellt, für 2014 werden rund 200.000 erwartet. Özoguz sagte, die Gesellschaft habe sich in den vergangenen zehn Jahren weiterentwickelt. Steigende Hilfsbereitschaft bei vielen drücke sich etwa in Besuchen und Engagement in Flüchtlingsheimen aus.

Fremdenfeindlichkeit

Fremdenfeindliche Straftaten nehmen nach einem Rückgang seit 2011 wieder zu, 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent auf 3248 Delikte. Zu 97 Prozent wurden sie von rechten Straftätern begangen. Insgesamt nehmen Ausgrenzung und Diskriminierung in vielen Facetten einen breiten Raum des Berichts ein.

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