Schulterschluss in Dresden AfD und Pegida protestieren Seite an Seite
Das islam- und fremdenfeindliche Pegida-Bündnis und Mitglieder der Alternative für Deutschland protestieren in Dresden erstmals gemeinsam - gegen den Willen der AfD-Parteiführung.
Der Dresdner AfD-Kreisverband war am Montagabend zwar bemüht, die Versammlungen, die zeitlich aneinander anschließend auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche stattfanden, formal getrennt zu sehen. Redner beider Lager ließen aber keinen Zweifel daran, dass AfD und Pegida gemeinsam stehen.
"Haben Geschichte geschrieben"
"Wir haben heute Geschichte geschrieben", sagte der Vorsitzende der Jungen Alternative (JA) in Dresden, Matthias Scholz. "Heute stehen wir zwar hier in den Demo-Wagen getrennt, aber in der Sache vereint."
Pegida hatte zuvor unverhohlen und unter Verwendung des AfD-Logos zu einer gemeinsamen Kundgebung aufgerufen. Mehr als die sonst üblichen rund 2000 Anhänger versammelten sich daraufhin vor der Frauenkirche. Pegida-Chef Lutz Bachmann hatte der AfD sein Bündnis bereits mehrfach als Plattform angeboten.
Petry ist gegen den Schulterschluss
Der AfD-Landesvorstand um Parteichefin Frauke Petry ist gegen solche Veranstaltungen. Für den stellvertretenden Landesvorsitzenden Thomas Hartung bewegen sie sich in einer "Grauzone".
Der Bundesvorstand der Partei hatte Auftritte bei Pegida untersagt. Der Beschluss war allerdings in Teilen vom Bundesschiedsgericht kassiert worden. Anfang April hatte der Landesparteitag der sächsischen AfD für eine Aufhebung des Abgrenzungsbeschlusses votiert.