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Kritik an Einsatz | Ärzte verhindern Abschiebung einer Schwangeren


Kritik an Einsatz
Ärzte verhindern Abschiebung einer Schwangeren

Von dpa
11.05.2018Lesedauer: 2 Min.
Ultraschalluntersuchungen bei einer Schwangeren. In Thüringen sollte eine Frau aus Nigeria abgeschoben werden. Weil sie nicht transportfähig war, verhinderten ihre Ärzte das.Vergrößern des BildesUltraschalluntersuchungen bei einer Schwangeren. In Thüringen sollte eine Frau aus Nigeria abgeschoben werden. Weil sie nicht transportfähig war, verhinderten ihre Ärzte das. (Quelle: Uli Deck/dpa-bilder)
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In Thüringen wollte die Polizei eine schwangere Frau aus Nigeria aus dem Krankenhaus nach Italien abschieben. Als die Beamten in der Nacht in die Klinik kamen, verhinderten Mediziner die Abschiebung.

Mitarbeiter eines Krankenhauses im thüringischen Arnstadt haben die Abschiebung einer Frau mit Risikoschwangerschaft verhindert. Die Polizei habe in der Nacht zu Mittwoch versucht, die Frau nach Italien abzuschieben, teilte der Flüchtlingsrat Thüringen mit. Die Ilm-Kreis-Kliniken bestätigten den Vorfall.

Die Polizei sei in Begleitung einer Ärztin nachts in die Klinik gekommen, um die Frau aus Nigeria mitzunehmen, sagte Christina Fischer, stellvertretende Geschäftsführerin der Kliniken. Wegen der Risikoschwangerschaft hätten die Ärzte im Krankenhaus die Abschiebung nicht verantworten können und die Schwangere daher in der Klinik behalten.

Ob die Frau zusätzliche gesundheitliche Probleme hatte, wollte das Krankenhaus aus Datenschutz-Gründen nicht mitteilen. Die zuständige Ausländerbehörde des Ilm-Kreises war am Freitag für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Flüchtlingsrat kritisiert Behörde scharf

Das sogenannte Dublin-System sieht vor, dass grundsätzlich jenes Land für das Asylverfahren zuständig ist, in dem ein Schutzsuchender nachweislich das erste Mal EU-Boden betreten hat. Im Fall der Schwangeren war dies Italien.

Der Flüchtlingsrat Thüringen kritisierte das Vorgehen der Behörde und der Polizei scharf: "Wir finden es absolut unmenschlich, die Abschiebung einer Frau mit Risikoschwangerschaft und gravierenden gesundheitlichen Einschränkungen mitten in der Nacht aus einem Krankenhaus heraus zu veranlassen".

Nach Angaben der Polizei waren die Beamten zunächst zur Unterkunft der Frau nach Gehren gefahren und hatten dort erfahren, dass sie in einer Klinik behandelt wird.

"Als sich dort herausstellte, dass die Frau nicht transportfähig ist, wurde die Konsultation abgebrochen", sagte ein Sprecher der Landespolizeidirektion. Die Leitung der Aktion habe bei der zuständigen Ausländerbehörde gelegen.

Verwendete Quellen
  • dpa
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