Bundestagspräsident zu Flüchtlingen Schäuble glaubt nicht an massenhafte Abschiebung
Bundestagspräsident Schäuble glaubt nicht, dass der Großteil der Flüchtlinge in Deutschland abgeschoben werden kann. Deshalb verlangt er mehr Bemühungen bei der Integration der Asylbewerber.
Angesichts der Schwierigkeiten bei Abschiebungen fordert Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble stärkere Integrationsanstrengungen. "Wir sollten uns klar machen, wie schwer es ist, im Einzelfall abzuschieben", sagte der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag". "Deswegen sollten wir auch nicht allzu stark die Hoffnung schüren, dass wir die Großzahl dieser Menschen zurückführen können. Eher sollten wir alle Kraft dafür aufbringen, sie in unsere Gesellschaft zu integrieren."
Die Entscheidung von Bundeskanzlerin Angela Merkel, 2015 die Grenzen während des Flüchtlingszustroms offen zu halten, sei richtig gewesen. Aber danach sei es nicht gelungen, die kommunikativen Folgewirkungen zu begrenzen. Das Signal der Bundesregierung sei in der Welt missverstanden worden, dass alle Menschen ins Land kommen könnten, die in Deutschland leben möchten. "An diesen Folgen leiden wir bis heute."
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Eine Aufgabe sei es, "diejenigen, die nun einmal hier sind, mit allen Mitteln bestmöglich zu integrieren", sagte Schäuble. Eine andere Aufgabe sei es, den Schleppern das Handwerk zu legen.
- rtr