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Berlin – Ärger nach Hasenheide-Party: "Corona lässt sich nicht wegtanzen"


Illegaler Partys: "Spaß rechtfertigt keine Gefährdung anderer"

Von t-online, dpa, TiK, ds

Aktualisiert am 27.07.2020Lesedauer: 2 Min.
Berlin: Gitta Connemann, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der union bei einer Pressekonferenz.Vergrößern des BildesBerlin: Gitta Connemann, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der union bei einer Pressekonferenz. (Quelle: imago-images-bilder)
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Tausende Menschen feierten am Wochenende in Berlin eine illegale Party, der Fall sorgt bundesweit für Aufsehen. Jetzt kritisieren verschiedene Spitzenpolitiker die Veranstaltung im Gespräch mit t-online.de scharf.

Nach den Partys im Berliner Volkspark Hasenheide am Wochenende zeigte sich die Politik entsetzt, aus der Regierungskoalition im Bund kommt scharfe Kritik. Die stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Gitta Connemann, sagte zu t-online.de: "Corona lässt sich nicht ignorieren oder wegtanzen. Nur Disziplin hilft. Das ist anstrengend für alle. Aber so haben wir es bisher geschafft den Virus unter Kontrolle zu halten. Spaß rechtfertigt keine Gefährdung anderer."

In dem Neuköllner Park hatten illegale Partys in der Nacht zum Sonntag zu stundenlangen Polizeieinsätzen geführt. Connemanns Kollege Mathias Middelberg, der innenpolitische Sprecher der CDU, erklärte zudem: "Ich verstehe gut, dass man an warmen Sommerabenden mit Freunden im Park feiern will. In Corona-Zeiten sind Massenpartys wie die am Wochenende in Neukölln aber unverantwortlich."

FDP: Notfalls müssen Sicherheitsbehörden eingreifen

Vom Koalitionspartner kommt ebenfalls scharfe Kritik. Der Sprecher des "Seeheimer Kreises" der SPD, Dirk Wiese, sagte zu t-online.de: "Wir sollten darum alle weiter verantwortungsvoll mit der aktuellen Lage umgehen. Die Bilder vom Wochenende zeigen leider, dass dies bei einigen nicht angekommen ist."

Auch in der Opposition ist man entsetzt. Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann, erklärte im Gespräch mit t-online.de: "Natürlich wollen junge Menschen feiern und tanzen, aber solche Partys sind gefährliche Superspreading-Events. Daher sollte sich jedermann von ihnen fernhalten. Notfalls müssen die Sicherheitsbehörden sie unterbinden." Die Gefahr neuer lokaler Ausbrüche sei "sonst zu groß."

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci fordert ebenfalls Konsequenzen. Sie gehe fest davon aus, dass der Bezirk Ordnungswidrigkeiten verfolge, sagte die SPD-Politikerin am Montag im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses. Die Partys bezeichnete Kalayci als "nicht hinnehmbar" und "illegal", etwa mit Blick auf den Schutz der Grünanlagen und den Immissionsschutz.

Clubbetreiber planen legale Techno-Partys

Die Veranstalter, die das Equipment dorthin brachten, müssten ausfindig gemacht werden. Alle Verstöße zusammengerechnet, ergebe sich eine "beträchtliche Summe", sagte sie. Dies gelte es durchzusetzen. Über die Partyteilnehmer sagte sie: "Ich verstehe diese Menschen nicht."

Mehrere Mitglieder des Berliner Gesundheitsausschusses prangerten das Verhalten der Partygänger an. Der SPD-Politiker Thomas Isenberg etwa sagte, für "Partyexzesse" habe er nur Kopfschütteln übrig. Weitere Ausschussmitglieder monierten außerdem, dass etwa in der Gastronomie und quer durch die Gesellschaft Corona-Regeln nicht eingehalten würden und es zu wenige Kontrollen gebe. Der Neuköllner Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) bezeichnete das Verhalten der Partyszene im "Tagesspiegel" als "zutiefst asozial".

Der Verband der Berliner Clubbetreiber plant derweil, legale Techno-Partys im Freien zu organisieren. Die wilden Partys seien Ausdruck davon, dass es zurzeit keine Möglichkeit für Menschen gebe, sich zu treffen und zu tanzen, sagte Clubcommission-Sprecher Lutz Leichsenring der Tageszeitung "taz".

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa
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