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Berlin-Schönefeld: Regierungsflieger fast abgestürzt – Bericht veröffentlicht


Maschine fast abgestürzt
Bericht: Mechaniker machten große Fehler bei Regierungsflieger

Von t-online, dru

Aktualisiert am 25.11.2019Lesedauer: 2 Min.
Harte Landung auf dem Flughafen Schönefeld bei Berlin: Das Können der Piloten eines Jets der Flugbereitschaft der Bundeswehr hat wohl Schlimmeres verhindert. Ein Flight Spotter hat die dramatische Notlandung mit seiner Kamera verfolgt.Vergrößern des BildesHarte Landung auf dem Flughafen Schönefeld bei Berlin: Das Können der Piloten eines Jets der Flugbereitschaft der Bundeswehr hat wohl Schlimmeres verhindert. Ein Flight Spotter hat die dramatische Notlandung mit seiner Kamera verfolgt. (Quelle: Marcel Ruß)
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Ein Überführungsflug einer Regierungsmaschine endete im Frühjahr fast in einer Katastrophe. Der Untersuchungsbericht erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Techniker am Boden – und liefert Details des dramatischen Fluges.

Die Bundeswehr erhebt nach dem Beinahe-Absturz einer Regierungsmaschine schwere Vorwürfe gegen eine Tochterfirma der Lufthansa. Laut dem abschließenden Untersuchungsbericht, aus dem der "Spiegel" zitiert, seien bei der Wartung der Maschine vor dem Unglück schwere Fehler begangen worden, die zweifellos Auslöser des Unglücks gewesen seien. Das Papier gibt darüber hinaus Einblick in die dramatischen Minuten vor der Notlandung.

Die Maschine der Flugbereitschaft vom Typ Bombardier Global 5000 war Mitte April Minuten nach dem Start in Berlin-Schönefeld in unkontrollierte Flugbewegungen geraten und bei der Notlandung abwechselnd mit beiden Flügeln über den Boden geschrammt. Die Insassen blieben unverletzt, Passagiere waren nicht an Bord. Aufnahmen eines Hobbyfotografen hatten die Notlandung damals festgehalten.

"Handwerkliche Fehler" bei der Wartung

Vor dem Beinahe-Unglück war das Flugzeug von der Lufthansa Bombardier Aviation Service (LBAS) – einem Joint venture von Lufthansa und Bombardier – umfangreich inspiziert worden. Dabei soll es nach Ansicht der Bundeswehr zu einem folgenschweren Versehen gekommen sein. Der General Flugsicherheit der Bundeswehr, Brigadegeneral Peter Klement, spricht im Untersuchungsbericht von "handwerklichen Fehlern bei Einbau- und Einstellarbeiten" an der Jet-Steuerung. Diese Fehler seien "zweifellos das den Unfall auslösende Moment" gewesen.

Laut "Spiegel" sollen die Mechaniker ein zentrales Teil der Steuerung, das Roll Control Input Module, falsch eingebaut haben. Dies hätte dazu geführt, dass die Spoiler der Global 5000 "seitenverkehrt" reagierten. Schon kurz nach dem Start hätten die Piloten deshalb erstmals die Kontrolle über den Flieger verloren, schreibt das Magazin. Nach dem Erreichen der Flughöhe sei der Jet in einen Sturzflug mit einer Neigung von fast 40 Grad abgekippt. Er habe dadurch rasch 1.100 Meter an Höhe verloren. Erst etwa 600 Meter über dem Boden hätte die Crew das Flugzeug abfangen können.

Flieger nach Bruchlandung schrottreif

Den Piloten war es damals gelungen, die Maschine wieder zu stabilisieren. Beim Anflug auf den Flughafen Schönefeld verloren sie jedoch ein weiteres Mal in nur etwa 100 Metern Höhe die Kontrolle. Die Maschine schwankte stark von links nach rechts, streifte mit den Tragflächen den Boden, und setzte schließlich neben der Landebahn auf. Das Flugzeug wurde bei der Bruchlandung so schwer beschädigt, dass es anschließend ausgemustert wurde.


Bereits kurz nach dem Vorfall soll der Hersteller Bombardier intern eingestanden haben, dass seine Techniker in Schönefeld ein entscheidendes Bauteil falsch eingebaut hatten. Die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen würdigte die Piloten, deren Können Schlimmeres verhindert hätte.

Verwendete Quellen
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