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Frauke Petrys Mann unterstützt Merkels Flüchtlingspolitik


Abgrenzung von der AfD
Herr Petry unterstützt Merkels Flüchtlingspolitik

Von spiegel-online
02.03.2016Lesedauer: 2 Min.
Frauke PetryVergrößern des BildesFrauke Petry (Quelle: dpa-bilder)

Petry für Merkel. Frauke Petry? Nein, ihr Ehemann, der Pfarrer. In einem Interview sprach der von der AfD-Chefin getrennt lebende Sven Petry über seinen CDU-Eintritt - und den Umgang mit rechten Mitläufern.

Frauke Petry findet: Im Notfall müssten die deutschen Grenzen mit Schusswaffen gegen Flüchtlinge verteidigt werden. Kanzlerin Merkel, so die AfD-Chefin zuletzt, sei wegen ihres Kurses in der Flüchtlingsfrage wie Politiker des untergehenden DDR-Regimes.

Sven Petry findet: Merkels Flüchtlingspolitik ist grundsätzlich richtig.

Das hat der Pfarrer aus dem sächsischen Tautenheim jetzt im Deutschlandfunk gesagt. Den Kurs der Kanzlerin in der Flüchtlingskrise halte er "im Großen und Ganzen für vernünftig", so Petry in der Radiosendung "Aus Religion und Gesellschaft".

Die Petrys haben vier gemeinsame Kinder, leben seit Monaten getrennt. Frauke Petry ist inzwischen mit dem nordrhein-westfälischen AfD-Chef Marcus Pretzell liiert. Sven Petry lässt auf Twitter seit Monaten Sympathien für eine humane Flüchtlingspolitik erkennen und trat in die CDU ein.

Dialog mit den Mitläufern

Er habe im Laufe des letzten Jahres gemerkt, dass man ihn mit der AfD identifiziere, so Petry im Interview: "Wer mich nicht kannte - das konnte ich aus diversen, auch anonymen, Zuschriften herauslesen - ist ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass ich vermutlich auch noch alle politischen Ansichten meiner Frau oder auch der AfD teile."

Petry weiter: "Das tue ich nicht, das habe ich damals nicht getan." Wenn man von anderen politisch verortet werde, müsse man sich irgendwann selbst verorten.

Menschen, die klatschten, wenn eine für Flüchtlinge geplante Unterkunft brenne oder einen ankommenden Bus mit Asylbewerbern bedrängten - wie in Bautzen und Clausnitz - denen wolle er sagen: "Es gibt gewisse Dinge, die gehören sich nicht. Das muss man in einer Gesellschaft beachten. Dazu gehört etwa, dass man Menschen nicht angreift."

Sven Petry sprach sich zugleich dafür aus, Mitläufer bei fremdenfeindlichen Versammlungen nicht von vorneherein abzuschreiben, sondern mit ihnen in einen Dialog zu treten und zu fragen, "ob sie denn tatsächlich wissen, was sie da tun".

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