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Umfrage zu Annegret Kramp-Karrenbauer: Was denken die Deutschen über sie?


Umfrage zu Merkels Nachfolgerin
So denken die Deutschen über die Wahl von Kramp-Karrenbauer

  • Johannes Bebermeier
Von Johannes Bebermeier

Aktualisiert am 11.12.2018Lesedauer: 3 Min.
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Annegret Kramp-Karrenbauer ist nach ihrer Wahl zu Tränen gerührt: Aber welche Folgen wird die Merkel-Nachfolgerin für die Partei haben?Vergrößern des Bildes
Annegret Kramp-Karrenbauer ist nach ihrer Wahl zu Tränen gerührt: Aber welche Folgen wird die Merkel-Nachfolgerin für die Partei haben? (Quelle: Michael Sohn/ap-bilder)

Kramp-Karrenbauer hat sich gegen Merz durchgesetzt. Mancher befürchtet nun die Spaltung der CDU. Doch was denken die Deutschen und die Unionsanhänger? Eine exklusive Umfrage.

Annegret Kramp-Karrenbauer war am Freitag kaum gewählt, da warnten schon die Ersten vor einer Spaltung der CDU. Das Ergebnis war ja auch denkbar knapp. Mit nicht ganz 52 Prozent hatte sie sich auf dem Parteitag in Hamburg in der Stichwahl gegen Friedrich Merz durchgesetzt.

Die Merz-Anhänger waren enttäuscht. So enttäuscht, dass angeblich einige Vorwürfe erhoben, das Mikrofon von Merz sei heruntergeregelt worden, damit seine Rede weniger eindrucksvoll wirke, wie "Spiegel online" berichtete. Andere kritisierten einen angeblichen Deal Kramp-Karrenbauers mit dem neuen Generalsekretär Paul Ziemiak. Er habe ihr für den Generalsekretärsposten Stimmen zugeschustert, lautet der Vorwurf. Beide bestreiten das.

Sogar der CDU-Grande und Merz-Unterstützer Wolfgang Schäuble sah sich zu mahnenden Worten veranlasst. "Wer jetzt auf Rückspiel oder gar Rache sinnt, setzt sich ins Unrecht. So geht Demokratie nicht", sagte er der "Bild".

Unionsanhänger optimistischer als die Befragten insgesamt

Doch die Unionsanhänger sind mehrheitlich optimistisch, was den Zusammenhalt in der CDU angeht. Das zeigt eine exklusive Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online.de. 59,5 Prozent glauben, dass die Wahl Kramp-Karrenbauers den Zusammenhalt in der Partei stärkt. 18,9 Prozent sind unentschieden. 21,6 Prozent glauben, dass die Wahl dem Zusammenhalt schadet.

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Auffällig ist auch, dass die Anhänger der FDP, aber vor allem die der AfD, das komplett anders sehen. 63 Prozent bei der FDP und 83 Prozent bei der AfD denken, dass die Entscheidung der CDU den Zusammenhalt in der Partei schwächt. Einige von ihnen dürften auch schlicht darauf hoffen, weil so der politische Gegner geschwächt werden würde.

Die Unionsanhänger sind damit deutlich optimistischer als die Deutschen insgesamt. Von ihnen glauben 38,7 Prozent, dass die Wahl Kramp-Karrenbauers gut für den Zusammenhalt in der CDU ist. 26,2 Prozent sind unentschieden und 35,1 Prozent glauben an negative Folgen für den Zusammenhalt.

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Schaut man sich an, wie Männer und Frauen in der Umfrage abgestimmt haben, wird ein weiterer Unterschied deutlich: Die Frauen trauen der Frau Kramp-Karrenbauer eher zu, die Partei zusammenzuhalten, als die Männer.

Während 42,2 Prozent der Frauen eine Stärkung des Zusammenhalts durch die Wahl Kramp-Karrenbauers erwarten, sind es bei den Männern nur 34,8 Prozent.

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Ob die Erwartungen der Unionsanhänger zutreffen und Kramp-Karrenbauer den Zusammenhalt stärken kann, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Friedrich Merz hat sich auf dem Parteitag nicht ins Parteipräsidium, also die erweiterte Parteiführung, wählen lassen.


Merz-Anhänger hätte es wahrscheinlich etwas besänftigt, wenn ihr Favorit nun wenigstens im Präsidium säße. Mithelfen wolle er weiterhin, sagte Merz, ohne aber näher darauf einzugehen, was das genau heißt. In den kommenden Tagen will Kramp-Karrenbauer mit ihm über seine Zukunft sprechen.

Zur Methodik der Umfrage

Für die Umfrage hat das Meinungsforschungsinstitut Civey die Antworten von 5.070 Teilnehmern berücksichtigt. Das Gesamtergebnis ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. Der Befragungszeitraum war der 7. bis 10. Dezember. Der statistische Fehler der Gesamtergebnisse bei der Umfrage beträgt 2,5 Prozentpunkte; für Teilgruppen kann er davon abweichen.

Das Meinungsforschungsinstitut Civey arbeitet nicht nur mit t-online.de, sondern einer ganzen Reihe anderer großer Medien zusammen. Es geht dabei anders als klassische Umfrageinstitute vor. Die meisten Umfrageinstitute wählen die Menschen, die sie befragen, zufällig aus der Gesamtbevölkerung aus. Meist um die 1.000 Menschen. Eine solche Zufallsstichprobe erlaubt es, die zufällige Abweichung der Antworten herauszurechnen und so repräsentative Ergebnisse für die Gesamtbevölkerung zu schätzen. Weil aber nur ein kleiner Teil der Menschen auch antwortet, müssen die Antworten hinterher gewichtet werden.

Civey dagegen lässt online alle Menschen abstimmen, die wollen. Aus den vielen Tausend Antworten zieht ein Computer erst hinterher eine Stichprobe von rund 5.000 Befragten, die dann nach Alter, Geschlecht, Bevölkerungsdichte und Parteipräferenz der Gesamtbevölkerung entsprechen. Damit die Antworten nicht verzerrt sind, achtet Civey nach eigenen Angaben darauf, dass zum Beispiel nicht nur t-online.de-Leser in die Stichprobe kommen, sondern Leser sehr vieler verschiedener Seiten. Schließlich werden die Angaben anhand anderer Informationen, die Civey über die Befragten gesammelt hat, gewichtet. So soll ein repräsentatives Bild der Bevölkerung entstehen. Dafür muss Civey die Ergebnisse stärker gewichten als andere Institute.

An dieser Methode gibt es Kritik. Statistiker halten es aber für möglich, auf diese Art zu zutreffenden Aussagen über Meinungen in der Gesamtbevölkerung zu kommen. Wie genau im Detail gewichtet wird, hält Civey auch gegenüber Auftraggebern wie t-online.de geheim, ebenso wie es andere Umfrageinstitute tun.

Verwendete Quellen
  • Exklusive Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online.de
  • Eigene Recherchen, mit Material von dpa
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