t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Vulkanausbruch auf Island: Vulkanasche hat noch keine Klima-Auswirkungen


Vulkanausbruch und Klima
Vulkanasche hat noch keine Klima-Auswirkungen

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Die Asche des Eyjafjallajökull auf Island macht zurzeit vor allem dem Flugverkehr zu schaffen. Ein längerer und heftigerer Ausbruch könnte aber noch ganz andere Auswirkungen als gestrichene Flüge und überfüllte Flughäfen haben: Vulkane können über längere Zeit das Wetter in großen Regionen beeinflussen. "Ein Vulkanausbruch kann das Klima deutlich abkühlen", sagte Fabian Ruhnau vom Wetterdienst Meteomedia gegenüber wetter.info.

Die Aschewolken können allerdings erst ins Klimageschehen eingreifen, wenn sie eine bestimmte Höhe erreichen. "Dazu muss die Asche bis in die Stratosphäre vordringen", erklärte der Meteorologe. So nennen Meteorologen die Luftschicht oberhalb von zehn bis 15 Kilometern. "Wenn die Aschewolken in die Stratosphäre gelangen, bleiben sie länger und können nicht mehr vom Regen ausgewaschen werden", so Ruhnau. Die letzten Ausbrüche reichen dafür aber noch nicht aus: Am Donnerstag und Freitag spuckte der Eyjafjallajökull nur etwa acht bis zehn Kilometer hoch.

Zu wenig Schwefel

Der Klimaeffekt hängt außerdem von der Menge des ausgestoßenen Schwefels ab - die allerdings ist bisher vergleichsweise gering. "Aus Satellitendaten sind 3000 bis 4000 Tonnen Schwefeldioxid für die Eruption abgeschätzt worden", erklärte Claudia Timmreck, Leiterin des Projekts "Supervulkane" am Max-Planck-Institut für Meteorologie. "Im Juni 1991 hat der Pinatubo auf den Philippinen 5000mal mehr emittiert".

Schnee im Sommer

Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass Vulkanausbrüche durchaus die kritischen Werte überschreiten können, mit deutlich spürbaren Klimafolgen. "Das Jahr 1816 ging als das 'Jahr ohne Sommer' in die Geschichte ein", so Fabian Ruhnau. Ursache war der Ausbruch des Tambora in Indonesien. Die Aschewolken kühlten die Durchschnittstemperatur in Europa und Nordostamerika um ungefähr ein Grad herunter. "Da gab es in Mitteleuropa im Sommer Schnee", erklärte Ruhnau.

Mehr Informationen zum Thema Klimawandel
Hintergründe: Alles rund ums Wetter

Größere Dimensionen betroffen

Solche weiträumigen Auswirkungen sind keine Ausnahme. "Wenn ein Vulkanausbruch in das Klima eingreift, dann meist in größeren Dimensionen", so Ruhnau. So ist oft eine ganze Erdhalbkugel betroffen. Auch dauern die Veränderungen eine Weile an: die Abkühlung zieht sich über einen Zeitraum von ein bis zwei Jahren hin.

"Laki" kühlte Europa ab

Auch isländische Vulkane können durchaus das Klima beeinflussen. In den Jahren 1783 bis 1784 war der isländische Vulkan Laki fünf Monate lang aktiv. Die Folge war eine mittlere Abkühlung von 1,3 Grad über Europa und Nordamerika. Wie lange der aktuelle Ausbruch auf Island weiter anhält, ist noch nicht abzusehen. "Der letzte Ausbruch des Eyjafjallajökull dauerte 14 Monate lang", erklärte Ruhnau.

Quelle: wetter.info, mj

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website