t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanorama

Klimaschutz: China muss "Mammutaufgabe" lösen, 03.10.2010


Klimaschutz
Klimaschutz: China muss "Mammutaufgabe" lösen

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Sollen die Chinesen etwa weiter Fahrrad fahren, damit die Menschen in reichen Industrieländern unbeirrt in dicken Autos herumkutschieren können? Auf diese simple Frage reduziert sich für viele Chinesen der Streit um den Klimaschutz.

"Als Chinese kann ich nicht akzeptieren, dass jemand in einem entwickelten Land mehr Recht hat als ich, Energie zu konsumieren", empörte sich jüngst der langjährige, frühere Klimaunterhändler Chinas, Yu Qingtai, in einer Rede. "Wir wollen nicht die Umwelt verschmutzen, wie sie es getan haben, aber wir haben das Recht, ein besseres Leben anzustreben."

Weltklimavertrag nicht in Sicht

Erstmals ist China nächste Woche der Gastgeber einer großen UN-Klimakonferenz. Vor dem Klimagipfel Ende November in Cancún in Mexiko wollen rund 3000 Teilnehmer in der Metropole Tianjin nahe Peking versuchen, sich zumindest auf einzelne Punkte zu einigen. Ein Jahr nach dem Scheitern des Gipfels in Kopenhagen ist ein neuer Weltklimavertrag nicht in Sicht.

Die neue UN-Klimachefin Christiana Figueres sieht die Verhandlungen "festgefahren". In Tianjin müssten die Regierungen sich festlegen, "was in Cancún erreichbar sein wird". Versprechen müssten in feste Zusagen umgewandelt werden.

Klimasünder Nummer eins

"Dieses Jahr brachte uns eine Reihe von Katastrophen, die die Verletzlichkeit der Menschheit durch extreme Klimaerscheinungen vor Augen geführt hat", sagte Figueres. Das sei aber "nur ein kleiner Vorgeschmack" dessen, was durch den Klimawandel drohe, wenn nichts unternommen werde.

Egal wie groß die historische Verantwortung der reichen Industrienationen für die Treibhausgase in der Atmosphäre auch ist, durch seine schiere Größe spielt das bevölkerungsreichste Land der Erde heute eine alles entscheidende Rolle: Auf dem Weg zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde hat China auch den unrühmlichen Titel des größten Klimasünders und Energieverbrauchers erworben.

China in prekärer Lage

Doch schon aus eigenem Interesse muss China den Klimaschutz vorantreiben. Das aufstrebende Riesenreich zählt zu den größten Opfern der Erderwärmung: Extreme Wetterphänomene, Überschwemmungen, Dürren, Wüstenbildung und Ernteausfälle werden noch zunehmen, sagen Experten voraus. China ist sich der prekären Lage bewusst.

"Egal ob es die Auswirkungen des Klimawandels sind, die Nachfrage durch die Wirtschaftsentwicklung, die Anpassung der wirtschaftlichen Strukturen oder der Druck durch die Energieknappheit - wir werden von uns aus Energie sparen und Emissionen reduzieren", sagte Fan Ying, Expertin am Forschungszentrum für Energie- und Umweltpolitik in Peking.

VorhersageDas Wetter in Europa
Überblick Aktuelle Wetter-Themen

Ausstoß an Treibhausgasen steigt weiter

Der neue Fünf-Jahres-Plan, der im März verabschiedet wird, wird die die Zusage von Kopenhagen festschreiben, die Emissionen gemessen an der Wirtschaftsleistung bis 2020 um 40 bis 45 Prozent gegenüber 2005 zu reduzieren. Eine "Mammutaufgabe", so Chinas Klimaunterhändler Xie Zhenhua, die auf jeden Fall verfolgt wird - egal, ob es eine internationale Klimavereinbarung geben wird oder nicht.

"Wir müssen enorme Anstrengungen unternehmen, um diese Ziele zu erreichen." Aber selbst dann wird Chinas Ausstoß an Treibhausgasen durch das starke Wirtschaftswachstum noch bis 2030 oder 2040 weiter ansteigen.

Chinas Energiehunger ist unersättlich

Der neue Fünf-Jahres-Plan wird auch massiv erneuerbare Energien fördern, um den Anteil nicht fossiler Energieträger wie geplant bis 2020 auf 15 Prozent anzuheben. Nirgendwo in der Welt werden heute schon so viele Windanlagen oder Solarzellen produziert wie in China.

Auch sind in keinem anderen Land so viele Atomkraftwerke im Bau oder in Planung. Der Energiehunger ist unersättlich: Seit 2000 hat sich der Bedarf durch das rasante Wachstum sogar verdoppelt - dabei verbraucht ein Chinese heute gerade erst ein Drittel von dem, was Menschen in reichen Industrieländern an Energie konsumieren.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website