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Bericht: Türkischer Ex-Innenminister muss erneut vor Gericht


Ungeklärte Mordfälle
Bericht: Türkischer Ex-Innenminister muss erneut vor Gericht

Von dpa
23.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Die Flagge der Türkei: Das Berufungsgericht in Ankara hat die Freisprüche gegen den ehemaligen Innenminister der Türkei und weitere Angeklagte aufgehoben.Vergrößern des BildesDie Flagge der Türkei: Das Berufungsgericht in Ankara hat die Freisprüche gegen den ehemaligen Innenminister der Türkei und weitere Angeklagte aufgehoben. (Quelle: imago-images-bilder)
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Dem ehemaligen Innenminister der Türkei wird vorgeworfen, in ungeklärte Mordfälle verwickelt gewesen zu sein. 2019 wurde er freigesprochen, doch nun muss er sich erneut vor Gericht verantworten.

In der Türkei soll ein Prozess gegen einen ehemaligen Innenminister und weitere Angeklagte im Zusammenhang mit ungeklärten Morden in den 90er Jahren neu aufgerollt werden. Wie türkische Medien am Sonntag berichteten, hob das Berufungsgericht in Ankara die Freisprüche gegen insgesamt 18 Angeklagte auf. Das Urteil sei schon im April gefallen, berichtete das Online-Medium "T24". Erst jetzt seien die Anwälte informiert worden.

Den Angeklagten, darunter dem ehemaligen Innenminister Mehmet Agar, wird demnach vorgeworfen, in den 90er Jahren in ungeklärte Mordfälle verwickelt gewesen zu sein. Einer der Opfer war Savas Buldan, der Ehemann der heutigen Chefin der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP, Pervin Buldan. Die Beschuldigten waren 2019 freigesprochen worden.

Mafiaboss sorgt für Aufregung

Ungeklärte Morde kamen auch in einem neuen Video zur Sprache, das der flüchtige Mafiaboss Sedat Peker am Sonntag veröffentlichte. Peker sorgt seit Wochen in der Türkei mit Youtube-Videos für Aufregung, in denen er unter anderem dem amtierenden Innenminister Süleyman Soylu Verbindungen zur organisierten Kriminalität unterstellt. Peker erhebt auch immer wieder Vorwürfe gegen Ex-Innenminister Agar.

In der Veröffentlichung am Sonntag unterstellte er Agar etwa, in die Morde an dem türkischen Journalisten Ugur Mumcu und dem türkisch-zypriotischen Journalisten Kutlu Adali verwickelt gewesen zu sein. Beide waren in den 90er Jahren getötet worden. Der Türkei-Vertreter der Organisation Reporter ohne Grenzen, Erol Önderoglu, forderte eine Untersuchung von Pekers Vorwürfen.

Vorwurf des Drogenschmuggels

In seinem neuen Video behauptete Peker auch, ein Sohn des ehemaligen Ministerpräsidenten Binali Yildirim und Agar seien in den internationalen Drogenschmuggel verwickelt. Beweise für die Anschuldigungen gibt es nicht. Die Videos stoßen in der Türkei auf riesiges Interesse und wurden millionenfach geklickt.

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, Beamte der Abteilung für organisierte Kriminalität hätten am Sonntag Pekers Bruder, Attila Peker, und dessen Personenschützer in der westtürkischen Provinz Fethiye festgenommen. Was ihnen vorgeworfen wurde, war zunächst unklar.

Agar war 1996 in Folge des sogenannten Susurluk-Skandals als Innenminister zurückgetreten. Damals waren durch einen Verkehrsunfall nahe Susurluk in der Westtürkei Verbindungen zwischen dem rechtsextremen Untergrund und dem Staatsapparat bekannt geworden.

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