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Zugunglück in Indien: Mindestens 200 Tote und 900 Verletzte bei Kollision


Mehrere Züge umgekippt
Mindestens 288 Tote und 900 Verletzte bei Zugunglück in Indien

Von dpa, afp
Aktualisiert am 03.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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"Ich hörte einen lauten Knall": Ein Zeuge berichtet von dem Zugunglück in Indien, das Hunderte Tote forderte. (Quelle: Reuters)
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In Indien sind bei einem schweren Zugunfall zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Die Behörden sprechen von mehr als 200 Toten.

Bei einem der verheerendsten Zugunglücke der vergangenen Jahrzehnte sind im Osten Indiens mindestens 288 Menschen ums Leben gekommen. Ein hochrangiger Behördenmitarbeiter im Bundesstaat Odisha sprach laut "Hindustan Times" zudem von 900 Verletzten, die im Krankenhaus behandelt wurden. Dutzende Krankenwagen sollen nach Behördenangaben vor Ort sein.

"Alle Verletzten und Leichen wurden von der Unglücksstelle weggebracht", sagte ein Koordinator des Rettungseinsatzes. Das Zugunglück sei eines der schwersten in mehr als 20 Jahren. Die Zahl der Toten könne noch steigen, sagte der an der Unfallstelle eingesetzte Leiter der Feuerwehr, Sudhanshu Sarangi, der Nachrichtenagentur AFP. "Viele Menschen, die ins Krankenhaus gebracht wurden, erliegen dort ihren Verletzungen."

Der Unfall geschah gegen 19 Uhr Ortszeit. Bei Balasore im ostindischen Bundesstaat Odisha kollidierten zwei Personenzüge mit einem auf den Gleisen stehenden Güterzug.

Die Rettungsarbeiten fanden im Dunkeln statt. Auf Videos war zu sehen, wie Helfer versuchten, Passagiere aus umgekippten Waggons zu retten. An dem Unfall sollen zwei Personenzüge und ein Güterzug beteiligt gewesen sein.

Überlebende sprechen von "blutigen Szenen"

Anubhav Dav saß im letzten Waggon einer der Züge, als er "entsetzliche kreischende Geräusche" hörte. Sein Wagen sei aufrecht stehen geblieben, und er habe unverletzt ins Freie springen können, sagte der 27-Jährige der AFP. Er habe zahlreiche "blutige Szenen" gesehen. "Als ich den Unfallort verlassen habe, konnte ich die Leichen nicht mehr zählen."

Ein Augenzeuge sagte dem örtlichen Fernsehsender NDTV, dass er überall Körperteile von Menschen gesehen habe. Er sei aufgewacht, als sein Zug entgleiste. "10 bis 15 Menschen fielen auf mich. Meine Hände und mein Hals wurden verletzt", berichtete der Augenzeuge.

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Premierminister Narendra Modi twitterte: "Erschüttert vom Zugunglück in Odisha. In dieser Stunde der Trauer sind meine Gedanken bei den trauernden Familien." Er wünschte den Verletzten in seinem Tweet auch eine baldige Genesung. Am Samstag flog er mit einem Hubschrauber zum Unglücksort.

Das Büro des Premiers kündigte eine Entschädigung für die Angehörigen der Toten von je 200.000 Rupien (2.267 Euro) an. Verletzte sollen demnach je 50.000 Rupien (567 Euro) bekommen. Bahnminister Ashwini Vaishnaw versprach zusätzlich eine Entschädigung in Höhe von einer Million Rupien für die Angehörigen der Toten. Schwerverletzte sollen den Angaben zufolge je 200.000 Rupien und Leichtverletzte je 50.000 Rupien erhalten.

Scholz und Steinmeier sprechen Beileid aus

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bekundete sein Beileid. "Meine Gedanken sind bei den Opfern, Verletzten und ihren Familien. Deutschland steht an der Seite Indiens in dieser schweren Zeit", erklärte Scholz auf Twitter.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kondolierte seiner indischen Amtskollegin Draupadi Murmu. "Angesichts dieser Katastrophe möchte ich Ihnen, Frau Präsidentin, und den Bürgerinnen und Bürgern Indiens, auch im Namen meiner Landsleute, meine tief empfundene Anteilnahme aussprechen. Unsere Gedanken sind bei den Opfern und den vermissten Menschen sowie bei ihren Familien" erklärte er.

Aus dem Vatikan hieß es, Papst Franziskus bete "für die vielen Verletzten und die Anstrengungen der Rettungskräfte". Das katholische Kirchenoberhaupt sei "tief betroffen".

Indien besitzt eines der weltweit längsten Schienennetze. Immer wieder gab es in der Vergangenheit schwere Eisenbahnunfälle. 1981 waren zwischen 800 und 1000 Menschen ums Leben gekommen, als in Bihar ein Zug auf einer Brücke entgleist und in einen Fluss gestürzt war. Allerdings hatte sich die Sicherheit auf den Schienen dank massiver Investitionen und neuer Technologien in den vergangenen Jahren deutlich verbessert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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