In einem Wald schnappte die Falle zu
Ein Szenario wie aus einem Kriminalroman: Die Polizei lockte die Mutter, die ihren neunjรคhrigen Sohn jahrelang zum Missbrauch angeboten hatte, in eine Falle. In einem Wald schnappte diese zu und das Kind wurde von seinem Leiden erlรถst.
Im Breisgauer Missbrauchsskandal um einen jahrelang missbrauchten neun Jahre alten Jungen sickern immer mehr Details durch: Die Polizei soll die Mutter des Neunjรคhrigen und deren Lebensgefรคhrten in den Wald gelockt haben, wo der vereinbarte รbergriff auf das Kind stattfinden sollte.
Auf dem Weg zum Treffpunkt im Mรผnstertal sรผdlich von Freiburg schnappte dann die Falle der Polizei zu. Die 45 Jahre alte Frau und der 39-Jรคhrige, wegen schweren Kindesmissbrauchs vorbestrafte, Mann wurden festgenommen. Das Kind kam in staatliche Obhut.
Lebensgefรคhrte einschlรคgig vorbestraft
Der Mutter des Kindes und ihrem Lebensgefรคhrten wird vorgeworfen, den Jungen in zahlreichen Fรคllen รผber einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren Mรคnnern fรผr Vergewaltigungen รผberlassen und dafรผr Geld kassiert zu haben. Zudem sollen sie den Neunjรคhrigen selbst mehrfach sexuell misshandelt und vergewaltigt haben. Insgesamt sitzen acht Tatverdรคchtige aus dem In- und Ausland in Untersuchungshaft.
Als Konsequenz aus dem Fall รผberprรผfen Behรถrden nun รnderungen an dem seit 2010 laufenden Projekt KURS zum Umgang mit besonders rรผckfallgefรคhrdeten Sexualstraftรคtern. Der 39-jรคhrige Tรคter war in diesem Programm. Ihm war es unter anderem verboten, ohne die Anwesenheit der Mutter Kontakt zu dem Kind zu haben. Beide hatten sich jedoch nicht an diese Auflagen der Gerichte gehalten. Der 39-Jรคhrige stand unter Fรผhrungsaufsicht.
- dpa