t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaKriminalität

Attentäter von Würzburg: Verdächtiger Somalier berichtete 2018 von Nazi-Attacke


Vor der Messerattacke
Attentäter von Würzburg berichtete von Nazi-Angriff

Von dpa, mam

Aktualisiert am 29.06.2021Lesedauer: 2 Min.
Polizeiauto auf dem Barbarossaplatz in Würzburg: Der Verdächtige lebte vorher in Chemnitz.Vergrößern des BildesPolizeiauto auf dem Barbarossaplatz in Würzburg: Der Verdächtige lebte vorher in Chemnitz. (Quelle: HMB Media/JulienxBecker/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Nach dem Anschlag in Würzburg werden immer mehr Details über den verdächtigen Somalier bekannt. Schon vor drei Jahren trat er medial in Erscheinung. Damals lebte er in Sachsen.

Immer mehr Details werden über den mutmaßlichen Täter bekannt, der in Würzburg mehrere Menschen mit einem Messer attackierte und dreien von ihnen das Leben nahm. Nicht zum ersten Mal berichten Medien über den Mann.

Die "Berliner Morgenpost" führte schon 2018 ein Interview mit dem Geflüchteten. Damals lebte Abdirahman Jibril A. in Chemnitz. Das Interview entstand vor dem Hintergrund rechter Demonstrationen in der sächsischen Kleinstadt. Nach einer tödlichen Messerattacke auf einen jungen Mann riefen Rechtsextreme, Pegida sowie die AfD zu Demonstrationen auf.

Im Video-Interview mit der "Berliner Morgenpost" berichtete der junge Mann zusammen mit einem Freund, dass er am frühen Abend nach der Demonstration der rechten Szene in Chemnitz unterwegs gewesen sei. Plötzlich sei eine Gruppe vermummter Männer aufgetaucht. "Sie rannten uns nach, ich sah ihre schwarze Kleidung, ihre schwarzen Masken", erzählt A. Er selbst habe schnell genug wegrennen können – sein Freund nicht.

Weg aus Ostdeutschland

"Ich habe sie nicht kommen sehen, plötzlich lag ich auf dem Boden und hatte furchtbare Angst", erzählt sein afghanischer Freund. Im Video sind Prellungen und Schnittwunden in seinem Gesicht zu sehen. "Multiple oberflächliche Verletzungen des Kopfes, Schlag ins Gesicht ohne Bewusstlosigkeit", heißt es damals in dem Bericht der Notaufnahme, berichtet die "Berliner Morgenpost".

Auf die Frage, ob Rechte Jagd auf sie machen würden, antwortet A. in dem Video-Interview "immer, immer, immer". Er habe Angst allein auf die Straße zu gehen und müsse sich jedes Mal überlegen, ob er die Wohnung verlasse. Damals erzählte er, er wolle unbedingt weg aus Ostdeutschland – für Geflüchtete sei es dort zu gefährlich.

A. war polizeibekannt

Laut der "Berliner Morgenpost" verlässt A. Chemnitz wenige Monate später. Nach mehrmaligem Wohnortswechsel kommt er in Würzburg in einer Obdachlosenunterkunft unter. Dort habe er Mitbewohner und Mitarbeiter des Heims mit einem Messer bedroht. Mehrmals sei er in die Psychiatrie eingewiesen worden.

Auch die "Welt am Montag" berichtet, der Somalier sei bereits Monate nach seiner Einreise nach Deutschland auffällig geworden. So habe die Staatsanwaltschaft Chemnitz Ende 2015 Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung gegen ihn aufgenommen, das Verfahren sei aber 2017 eingestellt worden.

Der 24 Jahre alte Somalier wird beschuldigt, am Freitagnachmittag in der Würzburger Innenstadt drei Frauen getötet zu haben. Zudem verletzte er laut Polizei mit einem Messer drei weitere Frauen, ein Mädchen und einen Jugendlichen lebensgefährlich sowie einen Mann und eine weitere Frau leicht. Die Hintergründe sind unklar. Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft – wegen dreifachen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung sowie vorsätzlicher Körperverletzung.

Verwendete Quellen
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website